Mountains of Kong

Ein interessantes Fallbeispiel zur Fälschung in der Wissenschaft und zum Plagiarismus lässt sich in der Darstellung von Afrika auf historischen Landkarten finden.

Wie in der Ausstellung To the Mountains of the Moon: Mapping African Exploration, 1541-1880 (Princeton University Library, 2007) beschrieben wird, werden die Mountain of Kong auf Afrika-Landkarten des 19. Jahrhunderts verzeichnet. Allerdings hat diese Bergkette in Wahrheit nie existiert.


Ausschnitt einer historischen Landkarte auf der die Mountain of Kong verzeichnet sind

Ausschnitt Landkarte Afrika, (Cary, 1805)

Wie kam es dazu?

Nach dem aktuellen Stand der Forschung taucht die Darstellung der Bergkette zuerst in den Arbeiten eines angesehenen englischen Kartografen im Jahr 1798 auf. Er erstellte eine Landkarte anhand der Angaben eines Forschungsreisenden. Der Mythos über die Bergkette wurde durch die Übernahme der falschen Information auf weitere Landkarten für rund 100 Jahre aufrechterhalten und sogar durch weitere Forschende bestätigt. Erst durch die Erkenntnis einer Expedition in den späten 1880er Jahre wurde die Fehlannahme korrigiert. (Vgl. Princeton University Library, 2007)

Ansatz zur Einordnung

Aus heutiger Perspektive und unter Berücksichtigung der Guten Wissenschaftlichen Praxis zeigt der Fall, dass falsche Informationen durch ungeprüfte Übernahme verstetigt werden und zur Verbreitung von Falschinformationen beitragen. Weiterhin kann man an diesem Beispiel zeigen, welche Auswirkungen es haben kann, wenn Menschen auf Meinungen, Entscheidungen oder Wissensinhalte von als kompetent angesehenen Personen vertrauen und diese ohne kritische Prüfung des Wahrheitsgehalts übernehmen.