PDF

Die größte Stärke der Seitenbeschreibungssprache PDF (Portable Document Format) ist die originalgetreue Dokumentenausgabe. Die Ausgabe ist betriebssystem- und geräteunabhängig, gleich ob auf einem Bildschirm oder einem Drucker. Das "Portable" im Namen weist auf diese Portierbarkeit der PDF-Dateien von einem System zum anderen hin.

Wie alle ausgabeorientierten Dokumentenformate ist PDF tief gegliedert in Boxen (Rechtecke). Die Komplexität des Aufbaus erschwert das Editieren erheblich. Veränderungen in PDF-Dateien sind daher umständlich und erfordern zusätzliche Software wie Adobe Acrobat. Aber leichte Editierbarkeit ist auch nicht die Intention von PDF, sondern die betriebssystem- und geräteunabhängige Dokumentenausgabe. Position und Größe der Boxen hängen nur vom auszugebenden Dokument ab. Voreinstellungen am Drucker und im Browser werden bei der Ausgabe hingegen ignoriert. Lediglich die Gesamtgröße der Seite wird angepasst, z.B. an das Papierformat oder die Fenstergröße. Bei einer solchen Größenanpassung werden alle Boxen gleichmäßig ("proportional") skaliert. Die Darstellung bleibt dadurch so originalgetreu wie nur möglich.

Auch PDF ist ein Containerformat. Grafiken und Multimedia-Elemente können wahlweise in der PDF-Datei gespeichert oder aus einer externen Datei geladen werden. Ebenso können die im Dokument verwendeten Schriftarten eingebunden oder von extern geholt werden. Für Dokumente, die originalgetreu sein sollen, sollten alle Schriftarten eingebunden sein, denn wenn eine Schrift weder eingebunden ist noch extern geladen werden kann, wird eine Ersatzschrift verwendet und das Aussehen des Dokuments ist dann doch verändert.

Auf Basis von PDF sind zwei wichtige spezifische Formate definiert:

PDF/A (PDF for Archive) für die Langzeitarchivierung
PDF/X (Xchange) hauptsächlich für Druckvorstufen, manchmal aber auch für die Archivierung


Von beiden gibt es mehrere Versionen bzw. Unterformate. Die PDF/A-Unterformate unterscheiden sich jedoch nicht wesentlich.

Merke! Allen PDF/A-Versionen ist gemeinsam, dass

  • alle Schriftarten und Abbildungen, die im Dokument verwendet werden, eingebunden sind
  • Animationen, Videos und andere Elemente, die auf externe Software zugreifen, nicht eingebunden sind
  • Farben im Farbraum des Ausgabegeräts so gewählt werden, dass sie der Farbe im Dokument möglichst nahekommen
  • die Verwendung von Kryptofunktionen (Verschlüsselungen) nicht erlaubt ist. Mit Krypofunktionen kann der Druck oder der Zugang zu Teilen des Dokuments unterbunden werden. Bei einer Archivierung ist dies jedoch unerwünscht.

Die meisten Institutionen fordern als Dokumentenformat PDF ohne Verschlüsselungen und empfehlen PDF/A für die Langzeitarchivierung. Für die Empfehlung gibt es gute Gründe. Tatsächlich sind aus externen Dateien eingelesene Schriftarten ein echtes Problem, wenn die externe Datei fehlt. Schriftarten sollten immer eingebunden werden. Verschlüsselte und teilverschlüsselte Dokumente sind für die Archivierung unbrauchbar.