ORCA.nrw-Bühne: Programm von morgens bis abends

Endlich ist es soweit: Das offizielle Programm fürs University:Future Festival (5. bis 7. Juni) steht. Damit ist auch klar, welche Programmpunkte am 6. Juni Teil der ORCA.nrw-Bühne in der Alten Lohnhalle in Bochum-Wattenscheid werden. Besucherinnen und Besucher dürfen sich jedenfalls auf einen facettenreichen Tag freuen. Tickets sind noch kostenlos zu erwerben.

 

Beginnen wird der Tag mit der offiziellen Begrüßung um 9 Uhr. Im Schatten des Förderturms der früheren Zeche Hannover, nicht weit vom Bahnhof in Wattenscheid, nimmt ORCA.nrw-Geschäftsführer PD Dr. Markus Deimann die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Empfang. „Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf ein vielfältiges Programm in Bochum freuen. Wir freuen uns sehr, so hochklassige Speakerinnen und Speaker mit interessanten Themen aus unterschiedlichen Bereichen für unsere Bühne gewonnen zu haben“, sagt Deimann. 

 

Festival-Plakat ORCA.nrw-BühneDas offizielle Bühnenprogramm:

9.00 – 9.30 Uhr: Eröffnung der ORCA.nrw-Stage

PD Dr. Markus Deimann

Der Geschäftsführer des Landesportals ORCA.nrw stellt das Programm des Tages vor und hat bereits den ein oder anderen Gast auf der ORCA.nrw-Bühne am Mikrofon.

 

9.35 – 10.05 Uhr: Daten helfen heilen – nur mit Datenkompetenz

Prof. Dr. Sven Meister, Anne Mainz

Datenkompetenz gilt als zentrale Kompetenz für die Digitalisierung und die globale Wissensgesellschaft in allen Sektoren und Disziplinen des 21. Jahrhunderts. In der Veranstaltung wird vorgestellt, wie Datenkompetenzen entwickelt werden können, welche fachspezifischen Anforderungen bestehen und wie ein Gesundheitsdatenkompetenzrahmen aussehen kann, basierend auf den Erfahrungen des DIM.RUHR Projekts.

 

10.20 – 10.50 Uhr: Das Märchen von den Open Educational Resources – die StOERntaler

Dr. Magdalena Spaude, Nicole Dobosz, Anna Sancillo

Es wird um eine wissenschaftliche Mitarbeiterin gehen, die Ihre Lehrmaterialien großzügig verteilt, obwohl das Leben im Wissenschaftssystem nicht immer so einfach ist. Was wird ihr widerfahren? Der Verlauf und das Ende der Geschichte stehen nicht fest: Alle Teilnehmenden sind eingeladen, am Märchen mitzuerzählen, wobei sie von ChatGPT / Bing unterstützt werden. Und wer anschließend Lust hat, kann mitdiskutieren, welche Parallelen die Geschichte zur Realität in der Hochschulbildung aufweist.

 

10.55 – 11.25 Uhr: Re-Thinking Education – Innovative Lehrkräftebildung durch studentische Partizipation

Lucien Kemper, Florian Wienes

Innovation entdecken und nachhaltige Schulentwicklung fördern, beschreibt das Ziel des Projekts ‚Re-Thinking Education: Unterwegs zur Schule von morgen‘. Studierende erhalten die Möglichkeit Konzepte der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) kennenzulernen, deren Implementation in Schulen nachzuverfolgen und selbstständig eigene innovative Lehrmethoden zu entwickeln. Durch die Zusammenarbeit der Professional School of Education der Ruhr-Universität Bochum und der studentischen Initiative Kreidestaub e.V. Standort Bochum partizipieren Studierende bei der Gestaltung der Lehrveranstaltungen mit und übernehmen als sog. Gruppenleitungen die Verantwortung und Planung für die Projekte.

 

11.40 – 12.10 Uhr: Das Trojanische Pferd der Diversität – zwischen Neoliberalismus und inklusiver Hochschulkultur

Fannie Rose Beauchamp-Gauvin, Henrike Hann

Unser Beitrag befasst sich mit dem Dilemma der Förderung von Diversität an Hochschulen. Wir sind Teil des Projekts PLan_CV an der TH Köln und setzen uns für die Schaffung eines vielfältigen und integrativen Umfelds an unserer Hochschule ein. Dabei stehen wir vor der Herausforderung, Diversity-Maßnahmen so zu gestalten, dass sie sowohl den Anforderungen einer vielfältigen Personalrekrutierung gerecht werden als auch das Ziel der Schaffung gleichberechtigter Teilhabe und der Verbreitung von Antidiskriminierungswissen und -maßnahmen verfolgen.

 

12.15 – 12.45 Uhr: Audible Student Tales

Dr. Attila Kornel-Markula, Dr. Christian H. Meyer

Student Tales sind biografische Geschichten von Studierenden, die in Podcasts zu Phänomenen des Auditiven (Lehnert et al., 2022) werden. Diese heterogenen Bildungsbiografien verdeutlichen die Sorgen mit den Herausforderungen im Hochschulalltag, den Student-Life-Cycle erfolgreich zu meistern. Ein Studium ist verbunden mit Entscheidungen, Aufwand und manchmal auch mit persönlichen Krisen. Zugleich dienen die Stimmen heutiger Studierender als Zukunftsnarrative: Unsere Hörbeiträge sind stets verbunden mit lösungsorientiertem Austausch und Beratung. Dadurch wächst das Medium zum Erfahrungsschatz, trägt auf persönlicher Ebene zur Meinungsbildung der rezipierenden Studierenden bei und stößt dadurch Veränderung im Hochschulsystem an. Die Audible Student Tales begleiten die Reflexion des eigenen Lernprozesses und werden zur aktiven Kommunikationsform im universitären Resonanzraum.

 

13.45 – 14.15 Uhr: Zurück in die Zukunft?! Warum wir wieder über E-Learning sprechen sollten

PD Dr. Markus Deimann

Als sich ab dem Jahr 2000 der Begriff E-Learning durchzusetzen begann, lag das daran, dass die Themen eine sowohl technische als auch pädagogische Basis hatten. Warum E-Learnig wichtig für eine gute Hochschullehre ist, konnte dadurch deutlich gemacht werden. Mit dem Aufkommen der „Digitalisierung“ wurde nicht nur der E-Learning-Begriff verdrängt, sondern auch die ausgewogene Balance zwischen Technik und Didaktik. Der Vortrag zeigt auf, warum es sich heute wieder lohnt, auf den E-Learning-Diskurs zurückzublicken.  

 

14.20 – 14.50 Uhr: Ist das „KI“ oder kann das weg?

Nadine Lordick, Dr. Katinka Netzer

Der Begriff ‚Künstliche Intelligenz‘ transportiert eine Reihe von Versprechen und Hoffnungen: Über eine Welt, in der wir als Menschen von allen lästigen Arbeiten befreit sind, um… um, ja, was zu tun? Während die akademische Forschung einerseits bemüht ist, den Begriff der ‚Künstlichen Intelligenz‘ zu entmystifizieren, sind es andererseits gerade Vorstellungen aus der Science Fiction und utopische Zukunftsvisionen, die bestimmen, woran in Unternehmen wie OpenAI geforscht wird – und was das Ziel ist. So soll Sam Altman in einem Interview mit der Financial Times ChatGPT als Schritt hin zur „magic intelligence in the sky“ bezeichnet haben – was auch immer damit genau gemeint ist. Auch Diskussionen um ‚existentielle Risiken‘ durch ‚KI‘ fügen sich in solche Diskurse ein und entstammen nicht selten bestimmten philosophischen und politischen Weltanschauungen. Hinzukommt, dass durch die öffentliche Aufmerksamkeit auf ChatGPT noch mehr Missverständnisse darüber entstehen, was eigentlich mit ‚Künstlicher Intelligenz‘ gemeint ist, welche Technologien darunterfallen und was diese tatsächlich leisten können (und sollen), was eine öffentliche Debatte erschwert. Der Begriff ist insofern – jetzt mehr denn je – nicht unpolitisch. In diesem Beitrag soll problematisiert werden, inwiefern die Narrative, die im Begriff ‚Künstliche Intelligenz‘ stecken, auf unterschiedliche Weise unsere Diskussionen über die Zukunft bestimmen – und ob es nicht besser wäre, auf ihn zu verzichten.

 

15.05 – 15.35 Uhr: Wegweisendes Reformmodell zur Senkung von Abbruchquoten

Elena Schmitt

Anhaltend hohe Studienabbruchquoten zeigen die Notwendigkeit auf, das Studium neu zu konzipieren. Ausgangspunkt ist dabei das heterogene Kompetenzniveau der Studienanfänger*innen, das die Hochschulen mit der zusätzlichen Aufgabe konfrontiert, Studierende bei der Auffrischung schulischer Kompetenzen zu unterstützen. In aktuellen Curricula sind diese Aufwände jedoch nicht vorgesehen, sodass individuelle Bildungsbiografien unberücksichtigt bleiben. Das Verbundprojekt beVinuS.nrw (BUW, RWTH Aachen & TU Dortmund) leistet auf diesem Feld Pionierarbeit. Das Vorhaben zielt auf die Entwicklung eines Reformmodells nach §58 (2a) HG NRW ab, das eine inhaltliche Rahmung von Formaten zur Selbstüberprüfung und Auffrischungsangeboten entlang individualisierter Lernwege bietet und den Aufwand der Studierenden dabei durch die BAföG-neutrale Verlängerung der individualisierten Regelstudienzeit (iRSZ) honoriert. In unserem Input zeigen wir auf, wie die Integration dieser Angebote sowie die praktische Umsetzung der iRSZ in bestehenden Studiengängen aussehen kann.

 

15.40 – 16.10 Uhr: Digitale Teilhabe durch Barrierefreiheit: Eine Good-Practice-Kooperation

Dr. Alexandra Habicher, Dr. Anne Haage

Barrierefreiheit ist eine wichtige Voraussetzung für digitale Teilhabe für Alle. Jedoch ist die Umsetzung in die Praxis gar nicht so einfach. Denn oft fehlt es an Strukturen, Kulturen und Praktiken, die sicherstellen, dass wirklich alle Menschen von den Potenzialen digitaler Angebote profitieren können. Ein Beispiel, wie es funktionieren kann, ist die Kooperation zwischen dem Kompetenzzentrum digitale Barrierefreiheit.nrw und dem Universitätsverbund digiLL bei der Entwicklung des ePortfolios. Die Barrierefreiheitstests des Kompetenzzentrums und die anschließende Beratung haben die Barrierefreiheit des ePortfolios verbessert. Gleichzeitig wurden Materialien entwickelt, die Studierenden und Lehrenden die Grundlagen der Barrierefreiheit und des Universal Design for Learning vermitteln. Die Kooperation ist ein gelungenes Beispiel für Synergie: Die Kooperation von Fachprojekt und Barrierefreiheitstest- und –beratung durch das Kompetenzzentrum führt zu einem besseren Produkt. Der Universitätsverbund profitiert von der Fachexpertise des Kompetenzzentrums und kann diese in die große Lehramts-Community multiplizieren und so einen Beitrag dazu leisten, dass digitale Barrierefreiheit an Universitäten und Schulen Anwendung findet, um dem Ziel einer digitalen Teilhabe für Alle ein Stück näher zu kommen.

 

16.25 – 17.30 Uhr: Politischer Nachmittag – Digitale und analoge Infrastruktur für die Hochschullehre im 21. Jahrhundert

Prof. Dr. Marco Winzker, PD Dr. Markus Deimann, Dr. Bastian Hartmann, Cornelis Kater, Prof. Dr. Gudrun Oevel, Jan Gfrerer, Jan Matzoll

Digitale und analoge Infrastruktur für die Hochschullehre im 21. Jahrhundert – unter dem Titel führen Prof. Dr. Marco Winkzer und PD Dr. Markus Deimann durch den politischen Nachmittag auf der ORCA.nrw-Bühne. In der Podiumsdiskussion wird es um IT-Infrastruktur, OER als Katalysator für eine Hochschule der Zukunft und Hochschullehre in analogen Räumen gehen.