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ORCA.nrw-Bühne: ein Tag mit vielen Highlights

Wenn die OER-Tracks ertönen, ein Programm-Highlight auf das nächste folgt und am Ende um die Wette gequizzt wird, kann es nur um eines gehen: die ORCA.nrw-Bühne beim University:Future Festival (U:FF). In diesem Jahr fanden über 100 Besucherinnen und Besucher den Weg nach Bochum, um sich einen ganzen Tag über offene Bildung, Vernetzungsangebote und die Zukunft der Hochschullehre auszutauschen. Mit dabei war in diesem Jahr mit dem ehemaligen Bundestagspräsidenten Prof. Dr. Norbert Lammert ein besonderer Gast. Magdalena Spaude und Nicole Dobosz auf der UFF Bühne:"Das Märchen von den Open Educational Resources: Die StOERntaler"

Um 9 Uhr öffneten sich die Tore in der Alten Lohnhalle in Bochum-Wattenscheid. Im Schatten des alten Förderturms der ehrwürdigen Zeche Holland begrüßte Moderator PD Dr. Markus Deimann die Anwesenden und stimmte sie auf einen ereignisreichen Tag mit Programmpunkten auf und neben der Bühne ein. „Das University:Future Festival ist eine der wichtigsten Veranstaltungen im deutschsprachigen Raum, wenn es um die Zukunft im Bildungsbereich geht. Wir freuen uns sehr, in diesem Jahr erneut Ausrichter einer der begehrten Partnerbühnen zu sein“, sagte Deimann.

Es folgten insgesamt zehn Beiträge von über 20 Speakerinnen und Speakern zu verschiedenen Themen: von Datenkompetenz im Gesundheitsbereich über innovative Lehrkräftebildung durch studentische Beteiligung bis hin zu Reformmodellen zur Senkung von Studienabbruch-Quoten. Natürlich durften auch Input und reger Austausch zum Thema Künstliche Intelligenz nicht fehlen, und am Nachmittag wurde es dann politisch. Die Podiumsdiskussion zur digitalen und analogen Infrastruktur für die Hochschullehre im 21. Jahrhundert bot einige kontroverse Standpunkte und interessante Unterhaltungen.

Das Logo des U:FF aus Ton gedruckt vom Projekt RobiClayFür alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab es auch neben dem offiziellen Programm einiges zu sehen. Der Roboter aus dem Projekt „RobiClay“ zog im Foyer zahlreiche Interessierte an, die sich nicht nur die Funktionsweise erklären lassen, sondern auch selbst ein 3D-gedrucktes Souvenir mit nach Hause nehmen wollten. Natürlich wurde auch das Festivallogo in 3D gedruckt. Wenige Meter weiter konnten die Besucherinnen und Besucher sich an einem Legevideo versuchen.

Austausch analog wie digital

Auch im digitalen Raum wurde fleißig mitdiskutiert. Alle Programmpunkte der Hauptbühne wurden auf der U:FF-Plattform live gestreamt, sodass auch Zuschauerinnen und Zuschauer Austausch und Vernetzung - Fokus des U:FFaußerhalb von NRW gute Gelegenheiten hatten, die ORCA.nrw-Bühne zu verfolgen. „Wir haben heute eine unglaubliche thematische Vielfalt erlebt. Mal wurden bekannte Themen aus neuen Blickwinkeln betrachtet, mal völlig neue Impulse gesetzt. Das macht das U:FF zu etwas ganz Besonderem“, sagte Deimann.

Wenige Tage vor der Europawahl lieferte der frühere Bundestagspräsident Prof. Norbert Lammert zum Abschluss in den Abendstunden ein Plädoyer für „Bildung und Demokratie“ – an Hochschulen und darüber hinaus. Für den gebürtigen Bochumer war es ein Heimspiel in der Alten Lohnhalle. Veranstaltet wurde das University:Future Festival auch in diesem Jahr vom Hochschulforum Digitalisierung (HFD) sowie der Stiftung Innovation in der Hochschullehre, unterstützt wird es vom Stifterverband. ORCA.nrw ist Partner des U:FF und richtete eine von fünf Präsenzbühnen aus.

Alle Beiträge der ORCA.nrw-Bühne werden in Kürze online abrufbar sein.

Highlight der ORCA.nrw-Bühne: Bildungsdialog mit Norbert Lammert

Besucherinnen und Besucher der ORCA.nrw-Bühne beim University:Future Festival 2024 dürfen sich auf einen ganz besonderen Gast freuen: Prof. Dr. Norbert Lammert. Der frühere Bundestagspräsident und jetzige Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung wird in seiner Heimatstadt Bochum am 6. Juni ab 19 Uhr einen Impuls zu „Bildung und Demokratie“ geben und mit den Gästen dann in die Diskussion einsteigen. Die ORCA.nrw-Bühne findet in der Alten Lohnhalle in Bochum-Wattenscheid statt, alle Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

Prof. Dr. Lammert, der selbst an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) Sozialwissenschaften studierte, freut sich auf den Besuch: „Deutschland muss nachhaltige Antworten auf globale Herausforderungen wie den Klimawandel, die Digitalisierung und die demographische Entwicklung finden. Dafür brauchen wir mehr Dynamik, Risikobereitschaft und Kreativität und sicher immer häufiger europäische statt einzelstaatlicher Lösungen. Unsere Hochschulen, an denen Bildung und Forschung Hand in Hand gehen, spielen eine zentrale Rolle hierbei und damit auch für die Zukunft unserer Demokratie.“

Abwechslungsreiches Programm in der Alten Lohnhalle

Der Bildungsdialog mit Prof. Dr. Lammert bildet den hochkarätigen Abschluss eines besonderen Tages. Von neun Uhr an bietet ORCA.nrw auf seiner Bühne insgesamt zwölf Beiträge unter dem Motto „Networking & Participation“. Dazu warten auch abseits des offiziellen Bühnenprogramms interaktive Formate wie Workshops oder Stationen zum Ausprobieren z. B. eines 3D-Druckers oder Legevideos auf die Gäste. Für Getränke und warmes Essen am Mittag ist gesorgt, am Abend wird im Schatten des Förderturms der ehemaligen Zeche Holland dann für alle Besucherinnen und Besucher gegrillt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Das renommierte University:Future Festival ist das größte seiner Art zum Thema „Zukunft der Hochschulbildung“. Über 600 Speakerinnen und Speaker werden in diesem Jahr dabei sein, die deutschlandweite Veranstaltung findet an fünf verschiedenen Orten vom 5. bis 7. Juni statt und wird zudem digital erlebbar sein. ORCA.nrw war im vergangenen Jahr bereits mit einer von damals drei Präsenzbühnen beim Festival vertreten. Veranstaltet wird das University:Future Festival 2024 vom Hochschulforum Digitalisierung und der Stiftung Innovation in der Hochschullehre. Unterstützt wird es vom Stifterverband.

ORCA.nrw-Bühne: Programm von morgens bis abends

Endlich ist es soweit: Das offizielle Programm fürs University:Future Festival (5. bis 7. Juni) steht. Damit ist auch klar, welche Programmpunkte am 6. Juni Teil der ORCA.nrw-Bühne in der Alten Lohnhalle in Bochum-Wattenscheid werden. Besucherinnen und Besucher dürfen sich jedenfalls auf einen facettenreichen Tag freuen. Tickets sind noch kostenlos zu erwerben.

 

Beginnen wird der Tag mit der offiziellen Begrüßung um 9 Uhr. Im Schatten des Förderturms der früheren Zeche Hannover, nicht weit vom Bahnhof in Wattenscheid, nimmt ORCA.nrw-Geschäftsführer PD Dr. Markus Deimann die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Empfang. „Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf ein vielfältiges Programm in Bochum freuen. Wir freuen uns sehr, so hochklassige Speakerinnen und Speaker mit interessanten Themen aus unterschiedlichen Bereichen für unsere Bühne gewonnen zu haben“, sagt Deimann. 

 

Festival-Plakat ORCA.nrw-BühneDas offizielle Bühnenprogramm:

9.00 – 9.30 Uhr: Eröffnung der ORCA.nrw-Stage

PD Dr. Markus Deimann

Der Geschäftsführer des Landesportals ORCA.nrw stellt das Programm des Tages vor und hat bereits den ein oder anderen Gast auf der ORCA.nrw-Bühne am Mikrofon.

 

9.35 – 10.05 Uhr: Daten helfen heilen – nur mit Datenkompetenz

Prof. Dr. Sven Meister, Anne Mainz

Datenkompetenz gilt als zentrale Kompetenz für die Digitalisierung und die globale Wissensgesellschaft in allen Sektoren und Disziplinen des 21. Jahrhunderts. In der Veranstaltung wird vorgestellt, wie Datenkompetenzen entwickelt werden können, welche fachspezifischen Anforderungen bestehen und wie ein Gesundheitsdatenkompetenzrahmen aussehen kann, basierend auf den Erfahrungen des DIM.RUHR Projekts.

 

10.20 – 10.50 Uhr: Das Märchen von den Open Educational Resources – die StOERntaler

Dr. Magdalena Spaude, Nicole Dobosz, Anna Sancillo

Es wird um eine wissenschaftliche Mitarbeiterin gehen, die Ihre Lehrmaterialien großzügig verteilt, obwohl das Leben im Wissenschaftssystem nicht immer so einfach ist. Was wird ihr widerfahren? Der Verlauf und das Ende der Geschichte stehen nicht fest: Alle Teilnehmenden sind eingeladen, am Märchen mitzuerzählen, wobei sie von ChatGPT / Bing unterstützt werden. Und wer anschließend Lust hat, kann mitdiskutieren, welche Parallelen die Geschichte zur Realität in der Hochschulbildung aufweist.

 

10.55 – 11.25 Uhr: Re-Thinking Education – Innovative Lehrkräftebildung durch studentische Partizipation

Lucien Kemper, Florian Wienes

Innovation entdecken und nachhaltige Schulentwicklung fördern, beschreibt das Ziel des Projekts ‚Re-Thinking Education: Unterwegs zur Schule von morgen‘. Studierende erhalten die Möglichkeit Konzepte der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) kennenzulernen, deren Implementation in Schulen nachzuverfolgen und selbstständig eigene innovative Lehrmethoden zu entwickeln. Durch die Zusammenarbeit der Professional School of Education der Ruhr-Universität Bochum und der studentischen Initiative Kreidestaub e.V. Standort Bochum partizipieren Studierende bei der Gestaltung der Lehrveranstaltungen mit und übernehmen als sog. Gruppenleitungen die Verantwortung und Planung für die Projekte.

 

11.40 – 12.10 Uhr: Das Trojanische Pferd der Diversität – zwischen Neoliberalismus und inklusiver Hochschulkultur

Fannie Rose Beauchamp-Gauvin, Henrike Hann

Unser Beitrag befasst sich mit dem Dilemma der Förderung von Diversität an Hochschulen. Wir sind Teil des Projekts PLan_CV an der TH Köln und setzen uns für die Schaffung eines vielfältigen und integrativen Umfelds an unserer Hochschule ein. Dabei stehen wir vor der Herausforderung, Diversity-Maßnahmen so zu gestalten, dass sie sowohl den Anforderungen einer vielfältigen Personalrekrutierung gerecht werden als auch das Ziel der Schaffung gleichberechtigter Teilhabe und der Verbreitung von Antidiskriminierungswissen und -maßnahmen verfolgen.

 

12.15 – 12.45 Uhr: Audible Student Tales

Dr. Attila Kornel-Markula, Dr. Christian H. Meyer

Student Tales sind biografische Geschichten von Studierenden, die in Podcasts zu Phänomenen des Auditiven (Lehnert et al., 2022) werden. Diese heterogenen Bildungsbiografien verdeutlichen die Sorgen mit den Herausforderungen im Hochschulalltag, den Student-Life-Cycle erfolgreich zu meistern. Ein Studium ist verbunden mit Entscheidungen, Aufwand und manchmal auch mit persönlichen Krisen. Zugleich dienen die Stimmen heutiger Studierender als Zukunftsnarrative: Unsere Hörbeiträge sind stets verbunden mit lösungsorientiertem Austausch und Beratung. Dadurch wächst das Medium zum Erfahrungsschatz, trägt auf persönlicher Ebene zur Meinungsbildung der rezipierenden Studierenden bei und stößt dadurch Veränderung im Hochschulsystem an. Die Audible Student Tales begleiten die Reflexion des eigenen Lernprozesses und werden zur aktiven Kommunikationsform im universitären Resonanzraum.

 

13.45 – 14.15 Uhr: Zurück in die Zukunft?! Warum wir wieder über E-Learning sprechen sollten

PD Dr. Markus Deimann

Als sich ab dem Jahr 2000 der Begriff E-Learning durchzusetzen begann, lag das daran, dass die Themen eine sowohl technische als auch pädagogische Basis hatten. Warum E-Learnig wichtig für eine gute Hochschullehre ist, konnte dadurch deutlich gemacht werden. Mit dem Aufkommen der „Digitalisierung“ wurde nicht nur der E-Learning-Begriff verdrängt, sondern auch die ausgewogene Balance zwischen Technik und Didaktik. Der Vortrag zeigt auf, warum es sich heute wieder lohnt, auf den E-Learning-Diskurs zurückzublicken.  

 

14.20 – 14.50 Uhr: Ist das „KI“ oder kann das weg?

Nadine Lordick, Dr. Katinka Netzer

Der Begriff ‚Künstliche Intelligenz‘ transportiert eine Reihe von Versprechen und Hoffnungen: Über eine Welt, in der wir als Menschen von allen lästigen Arbeiten befreit sind, um… um, ja, was zu tun? Während die akademische Forschung einerseits bemüht ist, den Begriff der ‚Künstlichen Intelligenz‘ zu entmystifizieren, sind es andererseits gerade Vorstellungen aus der Science Fiction und utopische Zukunftsvisionen, die bestimmen, woran in Unternehmen wie OpenAI geforscht wird – und was das Ziel ist. So soll Sam Altman in einem Interview mit der Financial Times ChatGPT als Schritt hin zur „magic intelligence in the sky“ bezeichnet haben – was auch immer damit genau gemeint ist. Auch Diskussionen um ‚existentielle Risiken‘ durch ‚KI‘ fügen sich in solche Diskurse ein und entstammen nicht selten bestimmten philosophischen und politischen Weltanschauungen. Hinzukommt, dass durch die öffentliche Aufmerksamkeit auf ChatGPT noch mehr Missverständnisse darüber entstehen, was eigentlich mit ‚Künstlicher Intelligenz‘ gemeint ist, welche Technologien darunterfallen und was diese tatsächlich leisten können (und sollen), was eine öffentliche Debatte erschwert. Der Begriff ist insofern – jetzt mehr denn je – nicht unpolitisch. In diesem Beitrag soll problematisiert werden, inwiefern die Narrative, die im Begriff ‚Künstliche Intelligenz‘ stecken, auf unterschiedliche Weise unsere Diskussionen über die Zukunft bestimmen – und ob es nicht besser wäre, auf ihn zu verzichten.

 

15.05 – 15.35 Uhr: Wegweisendes Reformmodell zur Senkung von Abbruchquoten

Elena Schmitt

Anhaltend hohe Studienabbruchquoten zeigen die Notwendigkeit auf, das Studium neu zu konzipieren. Ausgangspunkt ist dabei das heterogene Kompetenzniveau der Studienanfänger*innen, das die Hochschulen mit der zusätzlichen Aufgabe konfrontiert, Studierende bei der Auffrischung schulischer Kompetenzen zu unterstützen. In aktuellen Curricula sind diese Aufwände jedoch nicht vorgesehen, sodass individuelle Bildungsbiografien unberücksichtigt bleiben. Das Verbundprojekt beVinuS.nrw (BUW, RWTH Aachen & TU Dortmund) leistet auf diesem Feld Pionierarbeit. Das Vorhaben zielt auf die Entwicklung eines Reformmodells nach §58 (2a) HG NRW ab, das eine inhaltliche Rahmung von Formaten zur Selbstüberprüfung und Auffrischungsangeboten entlang individualisierter Lernwege bietet und den Aufwand der Studierenden dabei durch die BAföG-neutrale Verlängerung der individualisierten Regelstudienzeit (iRSZ) honoriert. In unserem Input zeigen wir auf, wie die Integration dieser Angebote sowie die praktische Umsetzung der iRSZ in bestehenden Studiengängen aussehen kann.

 

15.40 – 16.10 Uhr: Digitale Teilhabe durch Barrierefreiheit: Eine Good-Practice-Kooperation

Dr. Alexandra Habicher, Dr. Anne Haage

Barrierefreiheit ist eine wichtige Voraussetzung für digitale Teilhabe für Alle. Jedoch ist die Umsetzung in die Praxis gar nicht so einfach. Denn oft fehlt es an Strukturen, Kulturen und Praktiken, die sicherstellen, dass wirklich alle Menschen von den Potenzialen digitaler Angebote profitieren können. Ein Beispiel, wie es funktionieren kann, ist die Kooperation zwischen dem Kompetenzzentrum digitale Barrierefreiheit.nrw und dem Universitätsverbund digiLL bei der Entwicklung des ePortfolios. Die Barrierefreiheitstests des Kompetenzzentrums und die anschließende Beratung haben die Barrierefreiheit des ePortfolios verbessert. Gleichzeitig wurden Materialien entwickelt, die Studierenden und Lehrenden die Grundlagen der Barrierefreiheit und des Universal Design for Learning vermitteln. Die Kooperation ist ein gelungenes Beispiel für Synergie: Die Kooperation von Fachprojekt und Barrierefreiheitstest- und –beratung durch das Kompetenzzentrum führt zu einem besseren Produkt. Der Universitätsverbund profitiert von der Fachexpertise des Kompetenzzentrums und kann diese in die große Lehramts-Community multiplizieren und so einen Beitrag dazu leisten, dass digitale Barrierefreiheit an Universitäten und Schulen Anwendung findet, um dem Ziel einer digitalen Teilhabe für Alle ein Stück näher zu kommen.

 

16.25 – 17.30 Uhr: Politischer Nachmittag – Digitale und analoge Infrastruktur für die Hochschullehre im 21. Jahrhundert

Prof. Dr. Marco Winzker, PD Dr. Markus Deimann, Dr. Bastian Hartmann, Cornelis Kater, Prof. Dr. Gudrun Oevel, Jan Gfrerer, Jan Matzoll

Digitale und analoge Infrastruktur für die Hochschullehre im 21. Jahrhundert – unter dem Titel führen Prof. Dr. Marco Winkzer und PD Dr. Markus Deimann durch den politischen Nachmittag auf der ORCA.nrw-Bühne. In der Podiumsdiskussion wird es um IT-Infrastruktur, OER als Katalysator für eine Hochschule der Zukunft und Hochschullehre in analogen Räumen gehen.

„Der Lehrraum ist größer als der physische Raum“

Tobias Scheeder und Bastian Koch haben einen der am häufigsten nachgefragten Auftritte beim University:Future Festival 2023 hingelegt. Ihre Präsentation zum Thema „Auf dem Weg zu neuen Lehr- und Lernräumen“ war nicht nur auf der Partnerbühne im Bochumer O-Werk gut besucht, sondern zog auch bei der Übertragung im digitalen Raum viele Zuschauerinnen und Zuschauern an. Und auch nach ihrer knapp halbstündigen Präsentation gab es viele Fragen und Anmerkungen zu ihrem Thema. Grund genug, sich mit den beiden noch einmal ausführlich zu unterhalten. Scheeder und Koch sind an der Technischen Hochschule in Köln Teil des von der Stiftung für Innovation in der Hochschullehre geförderten Projekts REDiEE, in dem ein neues Transfermodell entwickelt wird, mit dessen Hilfe künftig hybride Lehr- und Lernsettings auf die gesamte Hochschule ausgeweitet werden sollen. Im Teilprojekt „REDiEE Räume“ erforschen Scheeder und Koch mit ihrem Team Lösungsansätze und Wirkfaktoren bei der Gestaltung hybrider Lehrräume. Im Interview verraten die beiden ihre Erfahrungen aus der Arbeit an neuen Lehrraum-Konzepten und geben erste Nutzungsempfehlungen zur Neugestaltung von Räumen an der Hochschule.

 

Herr Scheeder, Herr Koch, Sie beschäftigen sich in ihrem Projekt intensiv mit innovativen Lehrräumen. Was dürfte aus Ihrer Sicht in einem klassischen Seminarraum der Hochschule noch bleiben?

Tobias Scheeder: (schmunzelt) Wahrscheinlich nicht viel. Bleiben dürften die Beleuchtung und auch die Stühle – sofern sie Rollen haben. Genauso die beschreibbaren Flächen – ob analog oder digital. Sie sind für den kreativen Austausch sinnvoll. Die Tische werden vermutlich zu groß sein. Und viel mehr ist in den meisten Seminarräumen aktuell ja auch gar nicht drin.

 

Es klingt, als sei Veränderung notwendig. Woran haben Sie gemerkt, dass die vorhandenen Raumstrukturen oft nicht mehr zeitgemäß sind?

Scheeder: Bei uns an der TH Köln gab es verschiedene Studien, in denen analysiert wurde, warum einige Studiengänge sich nur teilweise wie gewünscht entwickelt haben. Ein Grund war dabei sehr oft, dass Konzepte für die technologische Ausstattung der Lehr-/Lernräume fehlten. Dass es um die Digitalisierung von Klassenräumen allgemein vielerorts nicht gut bestellt ist, ist ebenfalls bekannt und durch Studien belegt. Deswegen haben wir das Thema in unser Projekt aufgenommen.

Bastian Koch: Hinzu kommt, dass in den vergangenen Jahren wahrscheinlich jeder gemerkt hat, dass ein Lehr-/Lernraum oft größer ist als nur der physische Raum. Viele Veranstaltungen finden virtuell oder hybrid statt, spätestens dadurch sind neue Anforderungen an einen modernen Lehr-/Lernraum hinzugekommen. Für uns war und ist es erstaunlich, dass der Effekt der Umgebung und des Raumes bisher so wenig Beachtung findet. Mit unserem Projekt wollen wir erreichen, dass die Hochschule wieder der Ort ist, an dem innovative Konzepte zuerst ausprobiert und implementiert werden.

Scheeder: Man kann sagen: Der Raum ist der dritte Pädagoge. Und die Gestaltung von Räumen ist ein Spezialgebiet. In Deutschland werden viele Lehr-/Lernräume noch nach veralteten Regeln ausgestattet. Um das zu ändern, müssen wir akzeptieren, dass gerade im Hochschulkontext die Ausstattung von Räumen keine alleinige Aufgabe mehr für die Innenarchitektur ist. Da braucht es breitere Expertise. Ein Beispiel: Im virtuellen Raum muss ich nicht mehr laufen, um von A nach B zu kommen. Dort gibt es andere Navigationsmöglichkeiten, die in einem entsprechenden Raumkonzept berücksichtigt werden müssen. Es braucht also Fachleute für den physischen sowie den virtuellen Raum. Dazu ist aber ein sogenannter „digitaler Zwilling“ erforderlich, der die Verbindung zwischen beiden Welten schafft.

 

Welche Bereiche sind denn in Ihrem Projekt noch beteiligt?

Koch: Die besten Antworten bekommt man, wenn man transdisziplinär zusammenarbeitet und für alle Bereiche Spezialisten einbezieht. Wir haben also Innenarchitekt*innen, Softwareentwickler*innen, Hochschuldidaktiker*innen und Designer*innen im Team und tauschen uns darüber hinaus intensiv mit der Hochschul-IT und natürlich Lehrenden aus. Aber auch mit dem Gebäudemanagement, denn mehr Displays im Raum bedeuten beispielsweise auch, dass künftig ein Lehr-/Lernraum anders gereinigt werden muss.

 

So viel Veränderung muss im Fall der Fälle sicher auch gut erklärt werden.

Koch: Absolut, deswegen braucht man zudem auch Prozess- und Methodenkompetenz. Veränderung kann auch schnell für Verunsicherung bei Menschen sorgen, von daher muss man ihnen aufzeigen, dass man einen Plan hat, der aber auch Spielraum zum Reagieren lässt. Gerade die Nutzererfahrung für hybrides Lehren und Lernen ist für uns besonders wichtig und soll ins Projekt einfließen. Dazu gehört eine ganzheitliche Betrachtung des Raumes: Wie finde den Raum im Gebäude? Wie komme ich in den Raum? Ist er jederzeit zugänglich? Habe ich einen eigenen Account, in dem meine Werkzeuge hinterlegt sind oder ist alles öffentlich zugänglich? Was passiert, wenn ich vergesse, mich auszuloggen? Welche IT-Services kann ich nutzen? Die Antworten auf solche Fragen sind entscheidend dafür, ob ein neuer Raum angenommen wird oder nicht.

 

Soll am Ende des Projekts denn auch ein physischer Raum an der TH Köln entstehen?

Scheeder: Auf jeden Fall. Wir gestalten im Rahmen des Projekts insgesamt fünf Räume prototypisch neu, die unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Wir sind sehr gespannt, wie sie am Ende aussehen und wie sie in den Hochschulalltag integriert werden.

 

Sie haben schon jetzt zahlreiche Erfahrungen gesammelt und vier konkrete Handlungsempfehlungen verfasst. Was können wir durch Ihre Arbeit lernen?

Scheeder: Ganz wichtig ist die Partizipation und Ganzheitlichkeit. Das heißt, dass wir im Veränderungsprozess unbedingt alle beteiligten Personen mitnehmen müssen. Es bringt nichts, wenn die Hochschulleitung entscheidet, dass neue Lehrräume benötigt werden und dann irgendein Unternehmen beauftragt wird, das den Top-Ausbildungsraum gestaltet. Wenn dieser an den Bedürfnissen der Lehrenden oder der Studierenden vorbeigeht, bringt es nichts. Teilhabe ist also ein sehr wichtiger Aspekt.

Koch: Dann gibt es die Punkte Autonomie und Experimentiermöglichkeiten. Man muss einen Weg finden, den beteiligten Akteuren beides einzuräumen, ohne dass übergeordnete Ziele wie die IT-Sicherheit gefährdet werden. Dafür benötigt es auch ein kluges IT-Management.

 

Sie sprechen auch oft von Mut und Geschwindigkeit.

Scheeder: Mut ist wichtig, denn ohne Mut fängt man erst gar nicht an etwas zu ändern. Nicht gut durchdachte Lehrräume verhindern gute Lehre. Mangelhafte Akustik oder unbequeme Stühle zum Beispiel haben einen enormen Einfluss auf die Qualität von Lehre. Und Mut ist wichtig, denn wir müssen Sachen ausprobieren und an der ein oder anderen Stelle auch mal einen Rückschlag verkraften. Wir versuchen schließlich, etwas Neues zu gestalten.

Koch: Unser letzter Punkt lautet Nutzerzentrierung und Flexibilität. Hochschulen existieren für Menschen, die lernen wollen, und mittlerweile kann man überall lernen. Die Frage ist also: Was ist der Wert einer Hochschule als Ort? Wenn man den Ort also attraktiv machen will, muss man sich fragen: Was brauchen Studierende und Lehrende vor Ort?

 

 

Zu den Personen:

Tobias Scheeder

 

Tobias Scheeder arbeitet seit 2019 an der Fakultät für Architektur der TH Köln im Fachbereich Innenarchitektur. Er ist Leiter des Teilprojekts „REDiEE-Räume“ im Projekt REDiEE, darüber hinaus verantwortet er an der TH Köln das CAM-LAB „Computer Aided Manufacturing Laboratory“. Scheeder hat an der Hochschule Mainz Innenarchitektur studiert und sich während seines Masterstudiums schwerpunktmäßig mit der Gestaltung virtueller Welten befasst, parallel arbeitete er in Mainz als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Fachrichtung Innenarchitektur. Heute führt er außerdem ein Architekturbüro. 

Bastian Koch

 

Bastian Koch arbeitet als selbstständiger Innovations- und Unternehmensberater. Er hat über 15 Jahre Berufserfahrung als Designer, Berater und Design Manager und ist in dieser Funktion Teil des REDiEE-Projekts. Studiert hat Koch an der TH Köln im Fachbereich Design, später war er unter anderem in einer Designagentur in Berlin tätig. Zu seinen Spezialgebieten zählen Themen wie nutzerzentrierte Innovationsprozesse, Design Thinking, Servicedesign und Prototyping.

 

 

Hier gibt’s alle Informationen zum Projekt REDiEE.

 

Im Rahmen ihres Vortrags beim University:Future Festival 2023 haben Tobias Scheeder und Bastian Koch folgende acht Thesen aufgestellt und beleuchtet:

1.       Der Raum bestimmt das Denken.

2.       Das Denken bestimmt den Raum.

3.       Der Lehr- und Lernraum ist größer als der physische Raum.

4.       Es braucht Mut zu neuen Raumnutzungskonzepten.

5.       Neue Räume brauchen neue Rollen.

6.       Eine Erweiterung der Raumerfahrung durch digitale Kommunikations- und Kollaborationsumgebungen erfordert eine Anpassung der IT-Strategie.

7.       Hybride Lehr- und Lernerfahrungen müssen raumübergreifend und mehrdimensional als NutzerInnenerfahrung gedacht und gestaltet werden.

8.       Beschleunigte technologische Entwicklungen werden zur Herausforderung für rigide Organisationen. Hochschulen brauchen ein hohes Maß an Kreativität, Agilität und Fehlertoleranz.

 

Den U:FF-Beitrag von Tobias Scheeder und Bastian Koch gibt’s im Video auf YouTube in voller Länge.

11/2023: ORCA.nrw 2024 mit Partnerbühne beim U:FF dabei

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen, doch interessante Themen und Neuigkeiten rund um ORCA.nrw gab es auch im November reichlich. Neben der erfolgreichen Jahrestagung und zwei spannenden neuen Projekten gibt’s auch eine Ankündigung fürs neue Jahr. Willkommen im Überblick über die wichtigsten Themen des vergangenen Monats.

 

University:Future Festival auch 2024 mit ORCA.nrw

Das University:Future Festival 2024 wirft seine Schatten voraus, und aus Nordrhein-Westfalen gibt es gute Neuigkeiten: Das Landesportal ORCA.nrw wird bei der renommierten Veranstaltung auch im kommenden Jahr wieder als Partner dabei sein und eine von insgesamt vier Partnerbühnen stellen. Am 6. Juni wird es in Bochum unter anderem um Netzwerkthemen in der Hochschulbildung sowie Partizipationsmöglichkeiten an Hochschulen gehen. Das Festival findet wie gewohnt hybrid statt und wird vom Hochschulforum Digitalisierung sowie der Stiftung Innovation in der Hochschullehre ausgerichtet, der Stifterverband unterstützt. 2024 steht das U:FF unter dem Motto „Tales of Tomorrow“ und wird ein noch breiteres und flexibleres Programm bieten. Alle Infos zu Ort und Programm der ORCA.nrw-Bühne folgen in den kommenden Wochen, Tickets können schon jetzt kostenlos erworben werden.

Call for Participation

 

Eindrücke von der ORCA.nrw-Tagung

In der vergangenen Woche fand zum zweiten Mal die ORCA.nrw-Tagung statt, und auch dieses Mal war sie wieder ein voller Erfolg. Rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen ins Veranstaltungszentrum der Ruhr-Universität Bochum (RUB), um sich unter dem Motto „Digitale Transformation in der Hochschullehre“ in verschiedenen Formaten auszutauschen. Auf der speziell eingerichteten Landingpage zur ORCA.nrw-Tagung finden Sie Informationen, Fotos und ein Video mit interessanten Einblicken und Stimmen vom Tag. Ausgerichtet wurde die Tagung von ORCA.nrw sowie dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, gefördert wurde sie vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

 

Neue Angebote zu „KI und OER“

Bei ORCA.nrw rücken in den kommenden Wochen und Monaten KI-bezogene Informations- und Unterstützungsangebote in den Fokus. Grund hierfür ist die Teilnahme am Projekt „Konzentrierte wissenschaftliche Weiterbildung zu künstlicher Intelligenz in der Hochschullehre“ (KI-NEL-23). Am 12. Dezember wartet mit der Online-Infoveranstaltung „Generative künstliche Intelligenz und offene Lernmaterialien: Segen oder großes Risiko?“ von OER-Forscher Dr. Robert Schuwer ein Highlight. Die Anmeldung ist hier möglich. Eine Übersicht zu den geplanten Angeboten finden Sie auf der Seite „KI und OER“.

 

Landtagsabgeordnete zu Besuch

Interessanter Austausch in der ORCA.nrw-Geschäftsstelle in Bochum: Die gewählten Landtagsabgeordneten der beiden Bochumer Wahlkreise, Andrea Busche und Dr. Bastian Hartmann, waren zu Gast in den Büros im Bochumer O-Werk. Während des gut anderthalbstündigen Besuchs präsentierten die ORCA.nrw-Geschäftsführer PD Dr. Markus Deimann und Dr. Joachim Preusse ihnen vor allem die Arbeit des Landesportals für Studium und Lehre.

 

Learning-AID auch im kommenden Jahr

2024 geht die Learning AID in die dritte Runde: Am 2. und 3. September findet die Konferenz zum Thema Learning Analytics, Artificial Intelligence und Data Mining in der Hochschulbildung an der Ruhr-Universität Bochum statt. Die Learning AID ist im deutschsprachigen Raum eine der zentralen Plattformen für die Vernetzung und den Austausch über Künstliche Intelligenz und Learning Analytics in der Hochschullehre. Organisiert wird die Learning AID auch im kommenden Jahr wieder vom landesgeförderten Projekt KI:edu.nrw.

 

Projekt mit ORCA.nrw-Beteiligung

Im Projekt „DIM.RUHR: Datenkompetenzzentrum für die interprofessionelle Nutzung von Gesundheitsdaten in der Metropole Ruhr“ geht es um die Frage, wie Daten in der ambulanten Versorgungsforschung besser genutzt werden können. Nun geht das Projekt in die zweite Phase. Gefördert wird es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Konsortialführung hat die Universität Witten/Herdecke (UW/H) inne, ORCA.nrw ist beteiligt. Prof. Dr. Sven Meister, Inhaber des Lehrstuhls für Gesundheitsinformatik an der UW/H, der das Projekt unter anderem auf der ORCA.nrw-Tagung vorstellte, sagt: „Ein professionelles Verständnis im Umgang mit versorgungsnahen Daten ist entscheidend, um die ambulante Versorgung langfristig effizienter und effektiver zu gestalten.“ 

 

Ankündigung: Winterpause bei ORCA.nrw

Technische Winterpause bei ORCA.nrw: Aufgrund von technischen Wartungsarbeiten wird vom 15. Dezember 2023 bis 10. Januar 2024 auf der ORCA.nrw-Website kein Material-Upload möglich sein. Wir bitten Sie, dies zu berücksichtigen, das heißt einen Upload bitte vor dem 15. Dezember 2023 oder nach dem 10. Januar 2024 vorzunehmen. Alle bereits hochgeladenen Materialien bleiben während des genannten Zeitraums abrufbar.

Bei Fragen melden Sie sich gerne an info@orca.nrw.

4/2023: Besondere Atmosphäre beim University:Future Festival

Im April war wieder einiges los rund ums Landesportal. Im Fokus stand nicht nur die große ORCA.nrw-Präsenzbühne beim University:Future Festival, sondern unter anderem auch die Veröffentlichung des Thesenpapiers auf Basis der Ergebnisse der ersten ORCA.nrw-Tagung. Was sonst noch im vergangenen Monat passiert ist und alle wichtigen Terminankündigungen, lesen Sie wie gewohnt in „Neues aus der Geschäftsstelle“.

 

Ein Highlight: die ORCA.nrw-Bühne beim U:FF

Es war ein besonderer Tag mit ganz besonderer Atmosphäre: Über 100 Gäste kamen nach Bochum, um im Atrium des altehrwürdigen O-Werks, eine Etage über den Büroräumen des Landesportals, das University:Future Festival 2023 zu besuchen. ORCA.nrw stellte als Partner des deutschlandweit renommierten Events eine Bühne und begrüßte 20 Speakerinnen und Speaker, die unter dem Motto „Openness & Vision“ über die Zukunft der Hochschulbildung referierten. Neben den 100 Teilnehmern vor Ort waren über 600 Personen digital dabei. PD Dr. Markus Deimann, Geschäftsführer von ORCA.nrw und Moderator des U:FF, zeigte sich zufrieden: „Wir freuen uns sehr, dass das Festival so großen Anklang gefunden hat und so viele Menschen zu uns nach Bochum gekommen sind.“

 

Lehre verbindet NRW: neue Termine

Die gemeinsame Veranstaltungsreihe von HD@DH.nrw und ORCA.nrw geht in die nächste Runde: Vom 11. Mai an stehen vier neue Termine der beliebten Serie „Lehre verbindet NRW“ an. Die HD@DH.nrw organisiert die Veranstaltungen „Mit Lese-Rechtschreib-Störung durchs Studium“ und „Einsatz von Lernportfolios zur Reflexion des Lernfortschritts“. ORCA.nrw lädt das Projekt KI:edu.nrw sowie das Kompetenzzentrum barrierefreiheit.nrw ein. Alle Termininformationen sowie Anmeldemöglichkeiten finden Sie hier.

 

108 Thesen zur Bedeutung von OER und digitalen Kompetenzen

Nach der erfolgreichen ORCA.nrw-Tagung 2022 haben die Veranstalter – der Stifterverband und das Landesportal – die Ergebnisse aus zahlreichen Workshops, Talks und Sprint-Sessions aufgearbeitet und in einem Thesenpapier zusammengefasst. Die Kernthese ist, dass der Digitalisierungsschub infolge der Covid-19-Pandemie den Alltag der Studierenden und Lehrenden stark verändert habe. Darauf aufbauend wurden 108 Thesen zur Bedeutung digitaler Kompetenzen und OER verfasst, die im April veröffentlicht wurden und hier einsehbar sind.

 

ORCA-Themenwelt: Einladung zur Online-Diskussionsrunde

In der Geschäftsstelle des Landesportals wird aktuell die ORCA.nrw-Themenwelt „Digitale Kompetenzen“ fertiggestellt. Ziel ist es, eine sinnvolle Plattform zur optimalen Nachnutzung von Lehr-/Lernmaterialien aus geförderten Projekten sicherzustellen. Dafür wird auf Daten aus über 300 in Nordrhein-Westfalen geförderten Projekten zurückgegriffen. Im nächsten Schritt sollen auch das Feedback und die Ideen der Material-Erstellerinnen und -Ersteller berücksichtigt werden. Dafür veranstaltet das Themenwelt-Team von ORCA.nrw eine Online-Diskussionsreihe. Der erste Termin ist am 10. Mai um 11 Uhr, weitere Termine werden zeitnah bekanntgegeben. Wer Interesse an einer Teilnahme hat, muss sich lediglich formlos bei events@orca.nrw anmelden.

 

Infoveranstaltung für OERContent.nrw-Projekte

OERContent.nrw ist die bundesweit größte Förderlinie für offene Bildungsressourcen. In der zweiten Förderrunde werden insgesamt 18 Projekte gefördert, im April haben sich die Mitglieder zahlreicher Projekte bei einer virtuellen Infoveranstaltung mit der Geschäftsstelle von ORCA.nrw getroffen. Dabei standen unter anderem Geschäftsführer Markus Deimann, die Netzwerkstellen sowie das Content-Management- und das IT-Team von ORCA.nrw als Ansprechpersonen zur Verfügung. Nach der Fertigstellung der OERContent.nrw-Projekte werden die Materialien allesamt auf ORCA.nrw abrufbar sein.

 

Markus Deimann zu Gast bei MMKH-Fachtagung

Das Multimediakontor Hamburg und Twillo veranstalten am 10. Mai zusammen mit dem Kooperationsnetzwerk KNOER eine Online-Fachtagung zum Thema „Awareness und Anreizinstrumente für OER“, und PD Dr. Markus Deimann ist mit dabei. Der Geschäftsführer von ORCA.nrw und KNOER-Vorsitzende spricht im Rahmen des Programmpunkts „Unterschiedliche Aspekte von Awareness-Maßnahmen“ zwischen 11 und 12.10 Uhr zusammen mit Dr. Konrad Faber vom Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz über die Erfahrungen und Chancen mit KNOER. Alle Informationen zum Event und zur Anmeldung finden Sie hier.

 

Neues Format: „Warum OER?“

Im Blog von ORCA.nrw gibt es ein weiteres neues Format. In „Warum OER? – Vier Fragen an…“ erklären künftig regelmäßig Erstellerinnen und Ersteller von Open Educational Resources ihre Begeisterung für OER und ihre Beweggründe, Materialien mit anderen zu teilen. Den Anfang hat Matthias Kostrzewa, Digitalisierungsbeauftragter der PSE Bochum gemacht. Für ihn sei der Schneeballeffekt am schönsten, verrät er. „Wenn also jemand nicht nur gefunden hat, wonach er sucht, sondern weitere Materialien findet, an die er vorher gar nicht gedacht hat.“ Dann sei OER ein Türöffner in eine neue Themenwelt. Aber lesen Sie selbst.

 

Neues von der RiS

Einmal im Monat veröffentlicht die Rechtsinformationsstelle der DH.NRW eine Zusammenfassung der relevanten Neuigkeiten aus der rechtswissenschaftlichen Fachliteratur zum Thema Digitalisierung der Hochschulen in Nordrhein-Westfalen. In der lesenswerten Kurz-Review geht es dieses Mal unter anderem um die Frage, ob Schulunterricht per Video unter die DSGVO fällt. Neben Wissenswertem aus den Bereichen Urheberrecht und Prüfungs- und Hochschulrecht beinhaltet die Zusammenfassung auch Neues zum Thema Datenschutzrecht.

2/2023: ORCA.nrw auf LinkedIn und beim U:FF

Es bewegt sich viel rund ums Landesportal für Studium und Lehre. Ob bei großen Festivals, Tagungen oder im digitalen Bereich: ORCA.nrw präsentiert sich auf regionalen, nationalen und auch internationalen Bühnen. Grund genug, ab sofort in der Rubrik „Neues aus der Geschäftsstelle“ regelmäßig einen kompakten Überblick über die wichtigsten und interessantesten Ereignisse des Monats zu geben.

 

ORCA.nrw beim University:Future Festival dabei

Großartige Meldung zu Beginn des Monats: Das Landesportal ORCA.nrw stellt eine der drei Präsenz-Bühnen beim renommierten University:Future Festival (U:FF). Das hybrid stattfindende Event (26. bis 28. April) wird von Hochschulforum Digitalisierung und der Stiftung Innovation in der Hochschullehre organisiert und bietet einen einzigartigen Überblick über die Zukunft der Hochschullehre. Im deutschsprachigen Raum gilt das U:FF als größtes Event seiner Art. Die ORCA.nrw-Bühne findet am 27. April ganztägig im O-Werk in Bochum (oben im Bild) statt, Tickets sind hier erhältlich.

 

Internationale OE-Week mit Markus Deimann

Wer sich über Trends und Innovationen aus der OE-Welt informieren will, ist bei der internationalen Open-Education-Week goldrichtig. In diesem Jahr finden vom 6. bis 10. März wieder über 70 Events statt, eines davon ist wie im vergangenen Jahr schon die Online-Session von Markus Deimann, Geschäftsführer ORCA.nrw, zusammen mit Konrad Faber. Deimann und Faber sind die Vorsitzenden des Kooperationsnetzwerks KN-OER und sprechen am 9. März (15 Uhr) digital über den Status quo offener Bildungsmaterialien im deutschen Hochschulbereich. Besonderer Fokus liegt dabei auf der gemeinsamen Arbeit für KN-OER. Die Anmeldung ist noch möglich.

 

LinkedIn-Kanal gestartet

ORCA.nrw hat in diesem Monat die digitale Präsenz weiter ausgebaut und einen Kanal auf der Plattform LinkedIn gestartet. Mit diversen exklusiv für die Zielgruppe aufbereiteten Inhalten soll so auf die Bedeutung des Themas OER aufmerksam gemacht werden und OER-Erstellende sowie relevante Personen rund um ORCA.nrw zu Wort kommen. Mit „3 Gründe für OER – von Markus Deimann“ ist auch gleich die Premierenausgabe des ersten neuen Formats online gegangen, weitere Episoden sowie weitere neue Rubriken folgen in den kommenden Wochen. Folgen Sie uns gerne!

 

Seminarraum
© ORCA.nrw, Nimet Sarikaya

Mathe in der Lehre – digital unterstützt

An der Universität Paderborn hat die Tagung „Lernvideos in der Mathematik“ stattgefunden, und ORCA.nrw war in Person von Nimet Sarikaya mittendrin. Die studierte Mathematikerin ist beim Landesportal fürs Content Management zuständig und war in Paderborn gefragte Ansprechpartnerin – vor allem in Bezug auf die mathematikhaltigen Inhalte auf ORCA.nrw. Hier bietet das Landesportal von Einzelmaterialien bis hin zu qualitätsgeprüften Kursen eine Vielzahl von OER-Inhalten, die Lehre und Lernen vereinfachen und verbessern. Ein Beispiel: das Projekt „studiVEMINTvideos“, das Lernvideos zu mathematischen Themen wie Stochastik und Integralrechnung erstellt und sich unter anderem an Schüler*innen richtet, die sich auf ein mathematikhaltiges Studium vorbereiten.

 

OER-Fachtag Lehrkräftebildung

Vielschichtiges Programm, starker Zulauf und sehr positive Resonanz – So lautet die Zusammenfassung des jüngsten OER-Fachtags. Über fünf Stunden – teilweise mit mehreren parallelen Sessions – wurde virtuell über die Relevanz von OER in der Lehrkräftebildung referiert und diskutiert. Organisiert wurde dieser OER-Fachtag wieder von den Netzwerkstellen von ORCA.nrw, und auch Markus Deimann war als Referent dabei. „Es war ein durchweg gelungener Tag mit attraktivem Programm und reichlich Interaktion. Dass auch Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung dabei waren, zeigt einmal mehr die überragende Bedeutung von OER“, sagt der Geschäftsführer des Landesportals. Der nächste Fachtag findet am 4. September statt, Thema wird dann „Gesundheit“ sein. Alle Infos finden Sie schon jetzt hier.

 

Lesetipp des Monats

Im vergangenen Jahr hat das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) gemeinsam mit der Digitalen Hochschule (DH.NRW) die dritte Runde der OER-Förderlinie OERContent.nrw ausgeschrieben. Auch aus dieser Runde werden die entstandenen Bildungsmaterialien wieder auf dem Landesportal bereitgestellt. Auf OERinfo gibt Daniel Diekmann aus dem OER-Referat von ORCA.nrw in seinem lesenswerten Blogbeitrag einen Einblick in den laufenden Auswahlprozess. Darin schlüsselt er auf, welche Anforderungen es an erstellte Inhalte gibt, was beim Auswahlprozess der Jury eine wichtige Rolle spielt und welche Begutachtungskriterien es generell gibt. Den Beitrag finden Sie hier.

ORCA.nrw ist Partner des University:Future Festival – Jetzt Tickets sichern!

Wir laden sehr herzlich zum University:Future Festival am 27. April 2023 ins Bochumer O-Werk ein. Dort wird sich alles um den Track „Openess & Vision“ drehen.

Unter dem Motto „Heads Up” findet vom 26. bis 28. April 2023 die dritte Ausgabe des University:Future Festival (U:FF) als hybride Veranstaltung statt. An den Festival-Orten in Berlin, Heilbronn und Bochum äußern sich Speaker*innen auf der Bühne zu Themen rund um die Zukunft der Hochschulbildung. Neben abwechslungsreichen Formaten wie Talks, Diskussionsrunden und Workshops bieten sich Anwesenden perfekte Möglichkeiten zu Austausch und Vernetzung. Das gesamte Event sowie das umfangreiche Rahmenprogramm sind zudem komplett digital erlebbar.

Tickets – sowohl für die digitale Teilnahme als auch für die Vor-Ort-Teilnahme in Berlin, Heilbronn und Bochum – gibt es hier: https://festival.hfd.digital/de/tickets-uff/ 

Hinweis: Die Tickets für die Teilnahme vor Ort sind limitiert.

Veranstaltet wird das Festival vom Hochschulforum Digitalisierung und der Stiftung für Innovation in der Hochschullehre – in diesem Jahr in Partnerschaft mit dem KI-Campus, der eine Bühne zum Thema Künstliche Intelligenz in Heilbronn organisiert, sowie uns von ORCA.nrw.

ORCA.nrw stellt sich beim University Future Festival vor

Im Rahmen des University Future Festival des Hochschulforum Digitalisierung vom 2. bis 4. November 2021 war die Geschäftsstelle mit einem Vortrag vertreten. Markus Deimann ging dabei auf die Hintergründe, das Konzept und die Ziele von ORCA.nrw ein. Neben der technischen Infrastruktur wurde auch das Netzwerk Landesportal präsentiert – damit gemeint sind die sog. ORCA-Stellen, die vor Ort an den 37 Hochschulen in NRW Unterstützung für OER in der Lehre anbieten.

Das Interesse an ORCA.nrw war groß, ca. 80 Personen informierten sich über das Portal und stellten im Chat viele Fragen, die in einer anschließenden Diskussion behandelt wurden.