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OER an Hochschulen verankern – das OER-Policy-Kit als Handlungsleitfaden

Stellen Sie sich vor, es findet eine Party statt und der Gastgeber verschickt keine Einladungen. Woher sollen die Gäste wissen, dass der Gastgeber eine Party veranstaltet? Was sollen die Gäste mitbringen, was kann man erwarten? Wenn sich eine Hochschule für Openness in Studium und Lehre aussprechen und dadurch die Sichtbarkeit der Lehre stärken möchte, wenn sie Maßnahmen zur Förderung offener Bildungsmaterialien (OER) etablieren und eine Kultur des Teilens mit Lehrenden und Hochschulangehörigen „feiern“ möchte, wie können dann die Zielgruppen offiziell dazu eingeladen werden?

Mit einer OER-Policy können Hochschulen ein Zeichen für Openness setzen und die Förderung von OER strukturell verankern. Viele Hochschulen im DACH-Raum haben bereits eine OER-Policy auf den Weg gebracht, um nicht nur zu zeigen, dass sie sich für OER, Openness und eine Kultur des Teilens einsetzen, sondern auch wie sie diese Ziele mit welchen Maßnahmen an der Hochschule erreichen möchten. Der Weg zu einer OER-Policy und ihre Ausgestaltung ist dabei so unterschiedlich und vielfältig wie die Hochschullandschaft selbst. Wenn sich eine Hochschule auf den Weg zu einer OER-Policy machen möchte, gibt es immer wieder ähnliche Fragen, z.B.: Wo und wie fange ich an? Was soll die Policy enthalten bzw. regeln? Was ist aus rechtlicher Sicht zu beachten? Welche Akteur:innen müssen einbezogen werden?

Klar definierte Antworten auf diese Fragen gibt es kaum, aber es gibt Erfahrungen, wie Hochschulen diese Fragen individuell für sich beantwortet haben. Diese sind nun in Form eines OER-Policy Kits von einer Arbeitsgruppe bestehend aus twillo, dem Netzwerk ORCA.nrw und der HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen übersichtlich und interaktiv zusammengestellt worden. Über einen Zeitraum von sechs Monaten hat die sechsköpfige Arbeitsgruppe Erfahrungen von Hochschulen zusammengetragen, die bereits eine OER-Policy veröffentlicht haben oder noch mittendrin stecken. Die Idee einer interaktiven Handreichung wurde schnell geboren, da die Vielzahl an unterschiedlichen Entwicklungsprozessen kaum in einer linearen Struktur unterzubringen ist. Während des Schreibprozesses wurden u.a. auch Rückmeldungen aus Vernetzungstreffen von Policy-Aktiven eingeholt und eingearbeitet.

 

Das fertige OER-Policy Kit ist ein Handlungsleitfaden, der als praktischer Wegweiser durch den Dschungel des OER-Policy-Entwicklungsprozess dienen soll. Egal, an welchem Punkt eine Hochschule steht – ob man einen Vorschlag für einen Policy-Entwurf benötigt, einen partizipativen Prozess gestalten oder die Hochschulleitung erst noch über das Für und Wider einer OER-Policy aufklären möchte – das OER-Policy Kit versucht, trotz der vorhandenen Unterschiede zwischen Hochschulen eine allgemeine Orientierung, konkrete Tipps und Beispiele sowie hilfreiche Materialien zu den verschiedenen Stationen zu geben.

Wenn Sie also gerade eine Openness-Party an Ihrer Hochschule planen und die Einladungskarten dazu gestalten möchten – dann werfen Sie gerne einen Blick in das OER-Policy Kit. Alle Dateien zum Nachnutzen des Policy Kits finden sich in diesem Git-Repository.

Psst: Eine Party ist nichts ohne guten Sound! Hören Sie also auch gerne mal rein in die Podcastfolge „How To OER Policy“ des Podcasts „zugehOERt“ (auf OERinfo oder Spotify), welche einen Einblick in die Hintergründe und Entwicklungsschritte des OER-Policy Kits gibt.

 

 

Bild: Startschuss OER Policy (2)“ von sOER Frank ist lizenziert unter CC BY 2.0

ORCA.nrw-Tagung 2023: Das Programm steht!

Am 28. November findet zum zweiten Mal seit der Eröffnung des Landesportals die offizielle ORCA.nrw-Tagung statt. Gemeinsam ausgerichtet mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft wird die Digitale Transformation der Hochschullehre in NRW erneut zum Dreh- und Angelpunkt.  

 

DAS PROGRAMM

Lernen Sie im Veranstaltungszentrum der Ruhr-Universität Bochum bis zu 20 NRW-Förderprojekte zu digitalen Kompetenzen kennen und erörtern gemeinsam an insgesamt zehn ausgewählten Thementischen im World Café Format Perspektiven der hochschulübergreifenden Zusammenarbeit. 

Neben der Möglichkeit, seine eigene Expertise einzubringen, wird es viel Raum für Vernetzung und Austausch geben. Das vollständige Programm finden Sie ab sofort auf der Tagungswebsite.

Wir freuen uns auch über das lobendende Grußwort, das Professorin Dr. Birgitt Riegraf, Vorstandvorsitzende der DH.NRW, der Veranstaltung vorwegschickt.

Wenn Ihr Interesse jetzt geweckt ist: Hier geht es direkt zur Anmeldung! Ein paar freie Plätze sind noch verfügbar.

 

- Aktualisierung durch die Redaktion: 21-11-2023.

JUNI ’23: Digitalisierung in KiTas

Regelmäßig stellen wir in der Rubrik „OER-Tipp des Monats“ ein besonderes Projekt oder Material vor, das über das Landesportal ORCA.nrw offen und frei verfügbar ist. In diesem Monat geht es um ein Herzensprojekt von Prof. Dr. Helen Knauf von der Hochschule Bielefeld, in dem die Digitalisierung in Kindertagesstätten auf vielfältige Art und Weise im Fokus steht.

 

DAS MATERIAL

Digitalisierung spielt für Kindertageseinrichtungen auf vielen Ebenen eine immer wichtiger werdende Rolle. Das Problem: In der Ausbildung ist das so relevante Thema noch nicht flächendeckend repräsentiert, und da setzt das Projekt von Prof. Helen Knauf an. Neben den Grundlagen werden dabei vor allem die Medienbildung für Kinder sowie die Entwicklung der KiTa als Organisation beleuchtet. Medienbildung bedeutet dabei nicht, dass den Kindern stumpf Filme vorgeführt werden oder sie sich nur noch mit Handyspielen beschäftigen sollen. Vielmehr sollen im KiTa-Alltag sinnvolle digitale Möglichkeiten eingebunden werden – wie zum Beispiel eine App zum Erkennen und Zuordnen von Vogelstimmen. Das Motto ist: nicht konsumieren, sondern produzieren. Im Bereich der Organisationsentwicklung geht es zum Beispiel um die Kommunikation mit Eltern, die nicht zuletzt durch die Pandemie einen noch höheren Stellenwert in der täglichen Arbeit in einer KiTa eingenommen hat. Insgesamt hat Prof. Knauf neun Videos erstellt, die alle auf dem Landesportal ORCA.nrw abrufbar sind.

 

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Die Idee für ein Seminar zum Thema Digitalisierung hatte Prof. Knauf schon länger. Genauso wie die Überzeugung, dass die Digitalisierung sich nicht nur auf die Kinder bezieht, sondern auch die Arbeit in der KiTa selbst verändert. Ihr Ziel war, in einem Seminar sowohl die Medienbildung als auch die Organisationsentwicklung und Personalveränderung gemeinsam zu betrachten und dafür Materialien zu erstellen – natürlich digital. Aufgrund des hohen Aufwands bei der Erstellung kam die erste Ausschreibung zur Förderlinie Curriculum 4.0 durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW genau richtig. Prof. Knauf erhielt die Förderung und setzte „Digitalisierung in Kindertageseinrichtungen“ in die Tat um.

 

ZIELSETZUNG

Die Videos richten sich an Studierende in den noch sehr jungen Studiengängen zur Kindheitspädagogik. An der Hochschule Bielefeld heißt der Studiengang, in dem Prof. Knauf die Inhalte vornehmlich einsetzt, „Pädagogik in der Kindheit“. Darüber hinaus richtet sich das Material aber auch an Lehrende und Studierende im Bereich „Soziale Arbeit“ oder anderer pädagogischer Fachrichtungen.

Porträt von Helen Knauf

 

ERSTELLERIN

Seit vier Jahren hat Prof. Dr. Helen Knauf eine Professur an der Hochschule Bielefeld im Fachbereich Sozialwesen inne, zuvor war sie zehn Jahre lang Professorin für frühkindliche Bildung an der Hochschule Fulda in Hessen. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen neben allgemeinen Themen der Kindheitspädagogik vor allem im Bereich Digitalisierung sowie Bildungsdokumentation in KiTas.

 

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Prof. Helen Knauf: „Ich freue mich, wenn die Videos flankierend zur Vorlesung oder zum Seminar eingesetzt werden. Also zum einen als Teaser für Themen, da ein Film sicher einen guten Einstieg in ein Thema darstellt. Zum anderen aber auch zur Reflexion und Nachbereitung einer Veranstaltung. Darüber hinaus können alle Inhalte auch für Veranstaltungen eingesetzt werden, die nach dem Modell des Flipped Classroom vorgehen.“

 

Zum Material „Digitalisierung in Kindertageseinrichtungen“

 

Vorschläge für einen „OER-Tipp des Monats“ nehmen wir gerne mit einer kurzen Begründung sowie der Nennung einer Ansprechperson samt Kontaktdaten unter redaktion@orca.nrw entgegen.

Dr. Alexandra Habicher: „Ich profitiere jeden Tag von OER“

Wir wollen wissen: Warum erstellen und nutzen Menschen OER? Dabei erhalten wir in diesem Format persönliche Einblicke und Anekdoten von ganz unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren. So auch von Dr. Alexandra Habicher, die das Team Digitale Lehre am Zentrum für LehrerInnenbildung der Universität zu Köln leitet und seit Jahren sehr aktives Mitglied im Universitätsverbund digiLL ist. Die 44-Jährige verrät im Interview unter anderem, dass OER ihre Arbeitsweise grundlegend verändert habe, welches Lernspiel sie oft einsetzt und welche Verbindungen für Sie durch OER erst möglich wurden.

 

Frau Habicher, warum sollte man OER nutzen und bereitstellen?

Dr. Alexandra Habicher: Für eine Bildungsinstitution ist in meinen Augen der Auftrag, den Zugang zu Bildung breit zu ermöglichen. Das nehmen wir bei digiLL sehr ernst. Das geht für mich sogar über die klassische Grundlage „öffentliches Geld, öffentliches Gut“ hinaus. Des Weiteren schaffen OER aber auch Verbindungen: Die Lizenzen laden per se schon dazu ein, Ideen zu verbinden, weil man sehr gut gemeinsam an Materialien arbeiten kann – übrigens sogar ohne sich persönlich zu kennen. Diese Zusammenarbeit und die sehr lebendige Community of Practice haben meine eigene Arbeit ganz nachhaltig verändert.

 

Wann haben Sie persönlich schon von OER profitiert?

Habicher: Ich profitiere wirklich jeden Tag von OER, weil sie meine Arbeit so sehr prägen. Zum einen, weil ich jeden Tag neue Materialien kennenlerne und zum anderen durch die stetig neuen Impulse, die ich als Rückmeldung auf das von uns im Team erstellte Material erhalte. Ganz konkret erinnere ich mich an einen aktuellen Moment: Es war ein Gespräch, in dem es um OER ging. Eine Kollegin aus einem ganz anderen Bereich an meiner Uni und ich haben dabei gemerkt, dass wir eine thematische Verbindung haben, die wir ohne die Auseinandersetzung mit OER gar nicht gesehen hätten. Das war sehr spannend. Jetzt arbeiten wir gemeinsam an einem Antrag, aus dem hoffentlich ein schönes Projekt zusammen wird. Solche Momente liebe ich.

 

Welches OER-Material ist Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben?

Habicher: Bei unserer Arbeit sind Themen wie Künstliche Intelligenz, Algorithmizität und Big-Data-Literacy schon lange präsent, daher sind wir mich viele Materialien der Lernplattform KI-Campus sehr interessant. Ich schaue regelmäßig in das Angebot der Kolleginnen und Kollegen, wenn ich Material für meine Veranstaltungen zusammenstelle. Dabei habe ich schon sehr gerne und oft „Stadt, Land, Datenfluss“ eingesetzt. Es ist eine Art Lernspiel, um Schülerinnen und Schülern eine Einführung ins Thema Datenkompetenz zu geben.

 

Was wünschen Sie sich, wenn Sie Material veröffentlichen?

Habicher: Wissen, Ideen und Anregungen zugänglich zu machen, das ist am wichtigsten. Über OER können wir zusätzlich unsere spannenden Projekte und Expertise in die Welt bringen, und man kann sagen: OER machen Projekte wirklich bekannter. Ich erinnere mich gut an eines unserer allerersten digiLL-Projekte: MINTegration aus der Chemie-Didaktik. Die als OER zur Verfügung gestellten Materialien haben dazu beigetragen, dass das Projekt Reichweite bekam. Das hat uns natürlich sehr gefreut und gezeigt, was durch OER möglich ist. Darüber hinaus ist Wissen heutzutage sehr schnelllebig, deswegen ist mir wichtig zu betonen, dass wir nur als Gemeinschaft das Wissen aktuell halten können. Das geht durch Verbindungen, die erst durch die Arbeit mit OER entstehen, wunderbar.

 

Auf LinkedIn präsentiert Dr. Alexandra Habicher ihre „3 Gründe für OER“.

MÄRZ ’23: Virtuell ans Pflegebett mit DiViFaG

Ab sofort stellen wir in unserer neuen Rubrik „OER-Tipp des Monats“ regelmäßig ein besonderes Lehr-/Lernmaterial vor. Wir möchten offene Bildung und die thematische Vielfalt von OER damit weiter sichtbar machen und die Menschen hinter der wichtigen Arbeit vorstellen. Natürlich ist jeder „OER-Tipp des Monats“ über die Suche von ORCA.nrw abrufbar. Den Anfang machen im März 2023 die OER-Erstellerinnen Lisa Nagel und Isa Freese vom Projekt DiViFaG. Zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus dem Projektteam haben sie Kurse und zahlreiche Einzelmaterialien zur digitalen Lehre in Medizin- und Pflegestudiengängen erstellt, die wir am Beispiel des Dokuments „Pflegeplanung“ erklären. Das Besondere an DiViFaG: Am Ende tauchen Studierende in eine VR-Welt ein und erhalten ein einzigartiges Lernerlebnis.

 

DAS MATERIAL

Das Dokument „Pflegeplanung“ ist nur eines von zahlreichen erstellten OER-Materialien aus dem Projekt „Digitale und Virtuell unterstützte Fallarbeit in den Gesundheitsberufen“ (DiViFaG). Das Projekt soll die hochschulische Ausbildung von Gesundheitsberufen – sowohl in Medizin- als auch Pflegestudiengängen – verbessern und richtet sich an Lehrende wie Studierende. Insgesamt wurden zehn Lehr-/Lernszenarien zu Themengebieten wie „Wundmanagement“, „Flüssigkeitsmanagement“, „Hygienemanagement“ oder „In Notfallsituationen handeln“ entwickelt. Das Projektteam hat sich dazu entschlossen, sowohl die gesamten Kurse als auch viele Einzelmaterialien wie zum Beispiel das Dokument „Pflegeplanung“ auf dem Landesportal ORCA.nrw zur Verfügung zu stellen. Aktuell befindet sich der Upload-Prozess in der finalen Phase.

 

BETEILIGTE HOCHSCHULEN

Das Projekt DiViFaG war Teil der „dritten Förderlinie zur digitalen Hochschulbildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und auf drei Jahre bis Ende 2022 ausgelegt. Beteiligt waren die Fachhochschule Bielefeld sowie die Universität Bielefeld aus Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus die Hochschulen in Osnabrück und Emden/Leer. Die Konsortialführung lag bei der FH Bielefeld, für die auch Lisa Nagel und Isa Freese tätig sind.

 

ZIELSETZUNG

Die problemorientierte Fallarbeit nach Kaiser soll durch DiViFaG mit der Virtuellen Realität (VR) verbunden werden. Für jeden der zehn Themenbereiche gibt es ein Lehr-/Lernszenario, das in drei Schritte unterteilt werden kann. Zunächst wird der Fall durch ein Beispiel aus der realen Praxis eingeleitet – dargestellt durch ein Interview in Text- oder Videoform. Es folgt eine fiktive Patientenakte: Zum Beispiel erhalten Studierende in den Szenarien „Wundmanagement“ und „Flüssigkeitsmanagement“ das Dokument „Pflegeplanung“ mit der Aufgabe, einen individuellen Pflegeplan für die zu behandelnde Person zu erstellen oder zu bearbeiten. Dabei unterstützen sie die interaktiv aufbereiteten Inhalte der Kurse. Das Besondere am Projekt: Im dritten Schritt wird der Fall dann in die VR-Welt übertragen. Studierende ziehen sich eine VR-Brille auf und tauschen im selben Moment zum Beispiel den Seminarraum durch ein Behandlungszimmer, in dem sie virtuell mit Patientinnen und Patienten sprechen. Die Materialien sollen vor allem ortsunabhängiges und selbstgesteuertes – also an den jeweils individuellen Fortschritt angepasstes – Lernen möglich machen.

 

DIE ERSTELLERINNEN

Lisa Nagel (29) ist ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin und hat an der FH Bielefeld ihren Masterabschluss im Fach „Berufspädagogik Pflege und Therapie“ erlangt. Im Projekt DiViFaG war sie von Beginn an dabei, seit 2021 ist sie zudem als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Gesundheit an der FH Bielefeld angestellt.

Isa Freese (29) hat ihren Bachelor im Fach Produktdesign erfolgreich an der Hochschule Hannover absolviert und arbeitet seit 2021 ebenfalls im Fachbereich Gesundheit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FH Bielefeld.

Lisa Nagel und Isa Freese

Lisa Nagel (links) und Isa Freese von der FH Bielefeld, © Susanne Freitag, Isa Freese

 

PERSÖNLICHE EMPFEHLUNG FÜR ALLE NACHNUTZENDEN

Lisa Nagel: „Mir macht es persönlich unglaublichen Spaß, digitale Lehr-/Lernmaterialien zu entwickeln, weil ich den OER-Gedanken der Nachnutzung großartig finde. Es kostet sehr viel Zeit, qualitativ hochwertige Materialien zu erstellen, und wir hatten durch die Förderung die Möglichkeit, uns diese Zeit zu nehmen. Davon können jetzt hoffentlich viele andere profitieren.“

Isa Freese: „Wir stellen das gesamte Material unter der Lizenz CC BY-SA zur Verfügung, was bedeutet, dass jede*r es für sich individuell nutzen kann. Es war von Anfang an unser Grundgedanke, dass alle Materialien in der Lehre angepasst werden können. Wir hoffen sehr, dass unsere OER genutzt, verbreitet und bestenfalls noch weiterentwickelt werden, dann hätten wir unser Ziel mehr als erreicht.“

 

Zum OER-Material „Pflegeplanung“ und allen weiteren Inhalten aus DiViFaG geht’s hier.

Alle Infos zum Projekt DiViFaG finden Sie hier.

 

Vorschläge für einen „OER-Tipp des Monats“ nehmen wir gerne mit einer kurzen Begründung sowie der Nennung einer Ansprechperson samt Kontaktdaten unter redaktion@orca.nrw entgegen.

Save the Date – OER Fachtag Gesundheit

Liebe Interessierte,

die OER-Fachtage gehen in die nächste Runde:

Am 04.09.2023 findet von 10-16 Uhr der OER-Fachtag Gesundheit an der Hochschule für Gesundheit in Bochum statt. Veranstaltet wird dieser Fachtag von den Netzwerkstellen ORCA.nrw an der Hochschule für Gesundheit, der FH Bielefeld, der FH Münster, der Hochschule Niederrhein und der Universität Bielefeld. Merken Sie sich den Termin gerne schon vor.

Eine Anmeldemöglichkeit zum Fachtag und weitere Informationen zum Programm finden Sie in Kürze auf dieser Seite.

Bei Fragen zum OER-Fachtag wenden Sie sich gerne an:

Christina Josupeit und Christian Funk, Stabsstelle Qualität in Studium und Lehre der Hochschule für Gesundheit Bochum.

ORCA.nrw ist Partner des University:Future Festival – Jetzt Tickets sichern!

Wir laden sehr herzlich zum University:Future Festival am 27. April 2023 ins Bochumer O-Werk ein. Dort wird sich alles um den Track „Openess & Vision“ drehen.

Unter dem Motto „Heads Up” findet vom 26. bis 28. April 2023 die dritte Ausgabe des University:Future Festival (U:FF) als hybride Veranstaltung statt. An den Festival-Orten in Berlin, Heilbronn und Bochum äußern sich Speaker*innen auf der Bühne zu Themen rund um die Zukunft der Hochschulbildung. Neben abwechslungsreichen Formaten wie Talks, Diskussionsrunden und Workshops bieten sich Anwesenden perfekte Möglichkeiten zu Austausch und Vernetzung. Das gesamte Event sowie das umfangreiche Rahmenprogramm sind zudem komplett digital erlebbar.

Tickets – sowohl für die digitale Teilnahme als auch für die Vor-Ort-Teilnahme in Berlin, Heilbronn und Bochum – gibt es hier: https://festival.hfd.digital/de/tickets-uff/ 

Hinweis: Die Tickets für die Teilnahme vor Ort sind limitiert.

Veranstaltet wird das Festival vom Hochschulforum Digitalisierung und der Stiftung für Innovation in der Hochschullehre – in diesem Jahr in Partnerschaft mit dem KI-Campus, der eine Bühne zum Thema Künstliche Intelligenz in Heilbronn organisiert, sowie uns von ORCA.nrw.

Save the Date – OER Fachtag Lehrkäftebildung

Save the Date

Liebe Interessierte, die OER-Fachtage gehen in die nächste Runde:

Am 23.02.2023 findet von 10-15 Uhr ein digitaler (per Zoom) OER-Fachtag für die Lehrkräftebildung statt. Organisiert wird dieser Fachtag von den Universitäten Duisburg-Essen, Köln, Dortmund, Siegen und Paderborn. Merken Sie sich den Termin gerne schon vor. Eine Anmeldemöglichkeit zum Fachtag finden Sie ab Mitte Januar mit weiteren Informationen zum Programm auf dieser Seite. Bei Rückfragen zum OER-Fachtag wenden Sie sich gerne an:

Dr. Julia Liebscher, Zentrum für Hochschulqualitätsentwicklung der Universität Duisburg-Essen, julia.liebscher@uni-due.org

Laura Schaffeld, Zentrum für Informations- und Mediendienste der Universität Duisburg-Essen, laura.schaffeld.ude@gmail.com

Inspiration für die Lehre: Die bunten OER-Facetten auf dem Fachtag Ingenieurwissenschaften

Nach mehreren Monaten der Planung war es so weit: Der zweite OER-Fachtag fand am 01. September online statt. 110 Teilnehmende hatten sich für diese Veranstaltung angemeldet – für die Netzwerkstellen des Landesportals ORCA.nrw bereits damit ein großer Erfolg, denn diese Anzahl zeigt das große Interesse an dem Thema und dem Veranstaltungsformat. Insgesamt 92 Interessierte, davon 21 Referent*innen, nahmen an der Veranstaltung teil.

Die Veranstaltung wurde von den Netzwerkstellen der RWTH Aachen, der Technischen Universität Dortmund, der Universität Siegen, der Ruhr-Universität Bochum und der Fachhochschule Dortmund organisiert. Auch dieses Mal drehte sich alles um das Thema Open Educational Resources (OER) – mit einem Unterschied zum ersten OER-Fachtag: Der Schwerpunkt lag nun nicht mehr auf den Naturwissenschaften, sondern auf den Ingenieurwissenschaften. Denn die Fachtage sind Teil einer OER-Veranstaltungsreihe, bei der mit jeder Veranstaltung der Blick auf einen anderen Fachbereich gerichtet wird.

Der Fachtag Ingenieurwissenschaften setzte sich aus einem bunten, abwechslungsreichen Programm zusammen – von Keynotes zur Relevanz von OER und dem Landesportal ORCA.nrw, über verschiedene Projekte und OER-Materialien, bis hin zu einem gewinnbringenden Austausch an verschiedenen Thementischen:

Das Programm des Fachtags Ingenieurwissenschaften

Nach einer kurzen Begrüßung wurde der Fachtag von den Prorektor*innen der beteiligten Hochschulen eröffnet: Im Videoformat wurde mit Themen wie den Freiräumen zum Austausch und Ausprobieren, dem Teilen als gesellschaftlichem Wert und als Bereicherung sowie den Vorteilen von OER die Relevanz offener Lehr-/Lernmaterialien für die heutige und zukünftige Hochschullehre deutlich.

Die erste Keynote des Tages von Prof. Dr.-Ing. Heribert Nacken von der RWTH Aachen University zeigte dabei den Mehrwert von OER für die ingenieurwissenschaftliche Lehre auf. Denn mittels OER können Lehrende einer heterogenen Studierendenschaft bedarfsorientiertes Lernmaterial anbieten, indem die Vielfalt und Vielzahl der freien Materialien sowie die offene Lizenzierung genutzt wird, um das Material an die eigene Lehre und deren Lernzielen sowie die Zielgruppe anzupassen. Um die Nachnutzung zu ermöglichen, müssen die Materialien allerdings auch gut auffindbar sein. Der Suchindex OERSI, welcher u. a. für die Suchfunktion auf ORCA.nrw genutzt wird, bietet z. B. die Möglichkeit, Materialien anhand verschiedener Metadaten zu finden.

Im Anschluss an diesen Einstieg in das Thema OER ging es mit ersten Förderprojekten weiter. Insgesamt wurden die Projekte auf drei Runden mit unterschiedlichen Schwerpunkten aufgeteilt, sodass Teilnehmende nicht nur Einblicke in die Projekte selbst erhielten, sondern z. B. auch die Möglichkeit hatten, erste Evaluationsergebnisse einzusehen oder Tipps und Tricks zur Umsetzung zu erhalten. In den Sessions gab es dabei eine große Vielfalt: Ob adaptive Lernumgebungen, Lernsequenzen und Lernvideos für die physikalische Grundlagenausbildung oder 360°-Touren und 3D-Aufnahmen für die virtuelle Geländearbeit und Baustellenvisitation – der OER-Fachtag zeigte nicht nur die unterschiedlichen Facetten der Ingenieurwissenschaften auf, sondern auch die der OER-Materialien, von denen alle profitieren können.

Für die zweite Keynote des Tages war der Geschäftsführer des Landesportals ORCA.nrw PD Dr. Markus Deimann zu Gast und lud alle Anwesenden ein, das Landesportal durch die „ingenieurwissenschaftliche Brille“ zu sehen und mit dieser zu entdecken, welche Möglichkeiten und Angebote ORCA.nrw für die Ingenieurwissenschaften bietet und welche Potenziale sich hinter einer solchen NRW-weiten Onlineplattform verbergen.

Der Tag wurde abgerundet von einem offenen Austausch zu verschiedenen Themen in den jeweiligen Online-Räumen wie Forschungsanträge, Material(suche), Material(aus)tausch, OER-Policies, langfristiger Einsatz von OER in der Lehre, ORCA.nrw, offene Möglichkeit zum Austausch und zur Vernetzung  – ganz nach dem Motto „Alles kann, aber nichts muss“. Die Themenrunden basierten zum größten Teil auf den Wünschen der Teilnehmenden, die diese bei der Anmeldung vermerken konnten. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich die Austauschrunde zur Materialsuche und die Session zum Thema Forschungsanträge, was sehr wahrscheinlich auch der aktuellen Förderrunde OERContent.nrw geschuldet war.

Damit ging ein erfolgreicher zweiter Fachtag mit vielen Eindrücken, Erkenntnissen und neuen Ideen zu Ende. Doch der nächste OER-Fachtag ist bereits in Planung: Dieser findet am 23. Februar 2023 statt und richtet sich vor allem an Personen aus dem Bereich der Lehrkräftebildung.

Für alle, die sich nach dem Fachtag noch die Vorträge der nicht besuchten Sessions ansehen möchten bzw. beim Fachtag nicht dabei sein konnten, werden die Beiträge auf einer ORCA.nrw-Seite zur Verfügung gestellt.

Das Team hinter dem OER-Fachtag Ingenieurwissenschaften.

Die beteiligten Netzwerkstellen möchten sich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für die engagierten Referent*innen und die Unterstützung durch unsere studentischen Hilfskräfte, den Teilnehmenden sowie bei allen weiteren Personen, die diesen Fachtag unterstützt haben, bedanken.