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ORCA.nrw-Bühne ein voller Erfolg

Wo früher die Kohle gefördert und die Autos vom Band liefen, wird heute über die Zukunft der Bildung gefachsimpelt. Im altehrwürdigen O-Werk in Bochum, dem großen unter Denkmalschutz stehenden Backsteingebäude, an dessen Stelle vor über 50 Jahren die Kumpel auf der Zeche Dannenbaum malochten und das danach jahrzehntelang Hauptsitz des Automobilherstellers Opel war, fand am Donnerstag eine von drei Bühnen beim deutschlandweiten University:Future Festival statt. Veranstaltet wurde das Event von ORCA.nrw, dem Landesportal für Studium und Lehre, das seinen Geschäftssitz im O-Werk hat.

 

Das renommierte University:Future Festival gilt als deutschlandweit größtes Austausch-Event zur Zukunft der Hochschullehre. An drei Tagen strömten auch in diesem Jahr die Besucherinnen und Besucher in die digitalen Veranstaltungs-Räume und zu den drei Präsenzbühnen in Berlin, Heilbronn und Bochum. Die ORCA.nrw-Stage im Atrium des O-Werks, eine Etage über den Geschäftsräumen des Landesportals, wurde von ORCA.nrw-Geschäftsführer Markus Deimann moderiert und bot den gut 100 Anwesenden über zehn Stunden ein sehens- und hörenswertes Programm.

 

Zehn Stunden Programm

Lisa Nagel und Isa Freese
Dr. Klaus Wannemacher bei seinem Vortrag | © RUB, Marquard

In den insgesamt elf Sessions mit 19 Speakerinnen und Speakern stand dabei das Bühnenmotto „Openness & Vision“ im Fokus. Im Vormittagsblock stellte unter anderem Dr. Klaus Wannemacher vom HIS-Institut für Hochschulentwicklung aus Hannover seine aktuelle Studie zum Thema „Offene Bildungsstruktur“ vor, im Anschluss gaben Markus Deimann und Dr. Konrad Faber (Geschäftsführer Virtueller Campus Rheinland-Pfalz) als Vorsitzende des Kooperationsnetzwerks OER (KNOER) einen Einblick in ihre länderübergreifende Arbeit.

Nach der Mittagspause mit stilechter Currywurst warteten dann weitere interessante Beiträge der Speakerinnen auf die Gäste. Doch nicht nur vor Ort fanden die Vorträge großen Anklang, insgesamt verfolgten über 600 Teilnehmer die Inhalte der ORCA.nrw-Bühne digital. Entsprechend begeistert zeigte sich auch Markus Deimann: „Wir freuen uns sehr, dass das Festival so großen Anklang gefunden hat und so viele Menschen zu uns nach Bochum gekommen sind. Dass es an diesem historischen Ort jetzt um das Zukunftsthema Bildung geht, ist eine schöne Geschichte, die gerade erst begonnen hat.“

 

Bürgermeisterin Schäfer eröffnet

Lisa Nagel und Isa Freese
Bürgermeisterin Gaby Schäfer (re.) mit PD Dr. Markus Deimann | © RUB, Marquard

Eröffnet wurde die Bühne offiziell durch Bochums Bürgermeisterin Gaby Schäfer, die sich beeindruckt zeigte, dass auf dem einst durch Bergbau und Industrie geprägten Gelände nun das Thema Wissen im Vordergrund steht. Entsprechend sagte sie zu den Anwesenden: „Wissen, Wandel und Wir-Gefühl – Das beschreibt, wie wir hier denken und fühlen. Deswegen sind Sie mit dem Festival und dem Landesportal ORCA.nrw hier in Bochum an der richtigen Stelle.“

Den krönenden Abschluss lieferten dann die Netzwerkstellen von ORCA.nrw mit dem letzten offiziellen Programmpunkt. Beim interaktiven Quiz „Wer wird MillionOER?“ wurde das Wissen zu Open Educational Resources (OER) auf sehr kreative und interaktive Weise auf die Probe gestellt. Es war ein gelungener Ausklang eines gelungenen Tages.

APRIL ’23: Fake News im Internet entlarven

Regelmäßig stellen wir in unserer neuen Rubrik „OER-Tipp des Monats“ die Geschichte und Personen hinter einer offenen Bildungsressource vor. Wir wollen damit offene Bildung und die Motivation dafür sichtbar machen. Im April 2023 geht es um das Modul „Fake News im Internet entlarven“, das während der Corona-Pandemie auf ganz besondere Art und Weise entstanden ist.

 

DAS MATERIAL

Das Lernmodul „Fake News im Internet entlarven“ bietet auf kurzweilige Art einen übersichtlichen Einstieg ins Thema Fake News. Nutzer starten mit einem Quiz, in dem sie den Wahrheitsgehalt von realen Beiträgen im Internet beurteilen sollen. Nach der Auflösung lernen sie die Unterschiede zwischen Fehlinformationen, Desinformationen und Fake News kennen und wenden dann etablierte Methoden zur Identifizierung von Fake News an. Am Ende steht ein Abschlussquiz.

 

DIE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Die Grundidee entstand durch Dr. Alexandra Habicher und Susanne Kurz von der Universität zu Köln. Im Rahmen ihres Tandem-Fellowships („digiFellows“) konzipierten sie Inhalte für ein „IT-Zertifikat“ als Schlüsselqualifikation für Studierende. Ein Kurs dabei war „Digitale Lehre“. In diesem Seminar sollten Lehramtsstudierende interaktive und zugleich multimediale Lernmodule selbst entwickeln. Das Besondere: Das Thema durften sie sich – sofern es in den Rahmen des Kurses passte – selbst aussuchen. So entstand „Fake News im Internet entlarven“. Der Kurs durchlief danach alle OER-Checks und wurde nach erfolgreicher Prüfung von digiLL, dem Universitätsverbund für digitales Lehren und Lernen in der Lehrer/-innenbildung, veröffentlicht.

 

ZIELSETZUNG

Wie bei allen digiLL-Modulen liegt der inhaltliche Fokus des Materials auf der Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Studierende und Lehrende, die sich in kurzer Zeit einen ersten Überblick über das Thema Fake News verschaffen wollen, sind beim Kurs genau richtig und können ihn individuell in ihr Lernen oder Lehren einbauen.

 

ERSTELLERINNEN UND ERSTELLER

Den Kurs „Digitale Lehre“, in dem unter anderem das Modul „Fake News im Internet entlarven“ entstanden ist, leitete Matthias Kostrzewa (30). Der Digitalisierungsbeauftragte der Professional School of Education in Bochum und selbst Mitglied bei digiLL, hatte im Wintersemester 2020/21 dazu einen externen Lehrauftrag an der Universität zu Köln. Von ihm stammt die Idee, seine Studierenden in Dreier- bis Fünfergruppen OER-Materialien bauen zu lassen. In der Corona-Zeit fungierten sie gleichzeitig als Prüfungsleistung. Von den insgesamt über 30 Studierenden entstanden so sieben Module, von denen drei am Ende die OER-Kriterien erfüllten und veröffentlicht wurden. An „Fake News im Internet entlarven“ arbeiteten vier Studierende, die sich dazu entschlossen haben, namentlich nicht genannt zu werden, weshalb als Urheber offiziell „Studierendengruppe im IT-Zertifikat“ angegeben wird.

 

Lisa Nagel und Isa Freese

Matthias Kostrzewa | CC BY 4.0, Stefanie Schön

 

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Matthias Kostrzewa: „Zunächst mal vorweg: Die Aufgabe, in einem Seminar OER erstellen zu lassen, hat unglaublichen Wert. Die Studierenden müssen sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen, damit es didaktisch funktioniert, und mit dem Urheberrecht, damit das Material später veröffentlicht werden kann. Die Studierenden fanden es super, dass ihre Arbeit nicht in der Schublade des Dozierenden verschwunden ist, sondern sichtbar und damit relevant wurde. Vom Material erhoffe ich mir natürlich, dass es vielseitig in den Lehramtsstudiengängen eingesetzt wird. In der Kunst wird zum Beispiel das Erstellen von Bildern durch Künstliche Intelligenz mehr und mehr Thema, da spielen Fake News natürlich eine immer größere Rolle. Das gilt genauso für die jüngste amerikanische Geschichte, die beispielsweise im Englischunterricht Thema sein kann. Es gibt also unzählige Anwendungsmöglichkeiten.“

 

Zum Material „Fake News im Internet entlarven“

 

Vorschläge für einen „OER-Tipp des Monats“ nehmen wir gerne mit einer kurzen Begründung sowie der Nennung einer Ansprechperson samt Kontaktdaten unter redaktion@orca.nrw entgegen.

108 Thesen zur Bedeutung von OER und digitalen Kompetenzen

Über 200 Personen haben Ende November an der ersten ORCA.nrw-Tagung teilgenommen und über die digitale Transformation der Hochschullehre diskutiert und gefachsimpelt. Die Ergebnisse und Fragestellungen aus zahlreichen Workshops, Talks und Sprint-Sessions sowie der abschließenden Podiumsdiskussion haben die Veranstalter – der Stifterverband und das Landesportal ORCA.nrw – in den vergangenen Wochen aufgearbeitet und zusammengefasst. Dieses Thesenpapier ist nun veröffentlicht worden.

 

Hier geht’s zum Thesenpapier.

 

Die Kernthese bei der Tagung war, dass der Digitalisierungsschub infolge der Covid-19-Pandemie sowohl den Alltag der Studierenden als auch der Lehrenden stark verändert habe. Darauf aufbauend wurden im Thesenpapier 17 Leitaussagen erstellt, auf die sich insgesamt 108 Thesen zur Bedeutung digitaler Kompetenzen und offener Bildungsressourcen (OER) in der Hochschullehre verteilen.

Bianca Geurden: „Lehrende haben Schätze, die sichtbar werden sollten“

37 Hochschulen in Nordrhein-Westfalen tragen das Landesportal ORCA.nrw. An ihnen steht Lehrenden und Studierenden, die sich mit offenen Bildungsressourcen (OER) auseinandersetzen, eine Netzwerkstelle als Ansprechperson Nummer eins zur Seite. Bianca Geurden ist eine von ihnen. Seit über zwei Jahren forciert die 31-Jährige an der Universität Siegen die Kultur des Teilens und bringt sich mit eigenen Ideen ins Netzwerk ein. So hat Geurden unter anderem das OER-Feedbackrad entwickelt. Was es damit auf sich hat, warum sie sich bei ihrer Arbeit als Entdeckerin sieht und welche interessante Vorab-Info sie über eine neue OER-Studie des Netzwerks verraten kann, lesen Sie in der zweiten Ausgabe des Netzwerkstellen-Porträt.

 

Bianca Geurden, Sie sind von Ihrem Netzwerkstellen-Kollegen Frank Homp nominiert worden, der von Ihnen gerne wissen würde: Welchen abstrakten Begriff möchten Sie Ihrem bald zur Welt kommenden Nachwuchs als erstes erklären?

Geurden: (schmunzelt) Das ist so spontan gar nicht einfach zu sagen, aber mir fällt direkt „Danke sagen“ und das Wort „Dankbarkeit“ ein. Man sagt ja im Alltag sehr selbstverständlich „Danke“, aber zu verstehen, dass es sich dabei nicht nur um eine schlichte Reaktion auf den anderen handelt, sondern warum es einem in dieser Situation über die Lippen kommt und was Dankbarkeit im Kern bedeutet, würde ich gerne versuchen zu erklären.

Sie haben Kommunikationswissenschaften und Germanistik studiert. Gehen wir recht in der Annahme, dass das Studium eine gute Vorbereitung auf Ihren heutigen Job als Netzwerkstelle ORCA.nrw war? Kommunikation spielt doch sicher eine große Rolle.

Geurden: Sie ist auf jeden Fall die Basis für unseren Beruf – ohne Kommunikation mit den Lehrpersonen, der Geschäftsstelle von ORCA.nrw und den Kolleg*innen aus dem Netzwerk geht fast nichts. Meine Devise ist dabei: Lieber einmal mehr kommunizieren als zu wenig, dann entstehen viele Probleme erst gar nicht.

Welche Aufgaben fallen noch in Ihren Verantwortungsbereich?

Geurden: Mein Arbeitstag bietet sehr bunte Themenfelder, und genau das ist spannend. Vor allem geht’s natürlich um die Förderung von OER und die Frage: „Wie kann das Thema in den Hochschulen etabliert werden?“ Wir haben hier an der Uni Siegen ein OER-Serviceteam, das Beratung und Hilfestellung bei der Produktion und Nutzung von frei lizenzierten Materialien anbietet. Darüber hinaus bin ich auch in die Auswahl und Begleitung von OER-Förderprojekten involviert und schaue, wo und wie ich das Thema Openness sonst noch vorantreiben kann.

Mit welchen Bezugsgruppen haben Sie dabei am meisten zu tun?

Geurden: Das ist eine lange Liste, an deren Anfang sicher die Lehrenden stehen, denen ich bei ihren Anliegen rund um freie Bildungsmaterialien sowie ORCA.nrw mit Rat und Tat zur Seite stehe. Dann gibt’s einige hochschulinterne Gruppen wie zum Beispiel Multiplikator*innen aus der Digitalen Lehre, die Medientechnik im Kontext der Produktion von OER-Inhalten, die Bibliothek beim Thema Openness, das Justiziariat für Fragen zum Datenschutz oder bei strategischen Entscheidungen das Prorektorat Bildung.

Sie sind seit über zwei Jahren als Netzwerkstelle tätig: Welche Frage zu ORCA.nrw haben Sie am häufigsten gehört?

Geurden: Schwierig zu sagen, da ich viele unterschiedliche inhaltliche Fragen gestellt bekomme. Aber am ehesten ist es: „Warum sollte ich mir den Aufwand machen, mein Material als OER zu veröffentlichen?“

Und was antworten Sie dann?

Geurden: Das kommt ganz auf die jeweilige Person an, da die Werte und Erfolge, die mit der Veröffentlichung und dem Teilen von OER einhergehen, ganz individuell gewichtet werden. Für die einen besteht der Anreiz darin, mehr Sichtbarkeit für die eigene Arbeit und die eigenen Kompetenzen zu erlangen, für andere ist das Gefühl ausschlaggebend, etwas Nützliches und Sinnstiftendes zu tun.

Was macht das Netzwerk Landesportal ORCA.nrw so einzigartig?

Geurden: Ich sage aus tiefster Überzeugung: die unfassbar große Schwarmintelligenz. Das ermöglicht es uns, unterschiedlichste Aspekte von OER mitzudenken und in vielen Punkten auch initial aufzudecken. Darüber hinaus können wir Lehrende verschiedener Hochschulen sehr gut miteinander verknüpfen und dadurch Kommunikationswege beschleunigen. Man könnte auch sagen: Wir kennen meist jemanden, der jemanden kennt, der weiterhelfen kann.

Bei welcher Frage konnte das Netzwerk Ihnen zuletzt weiterhelfen?

Geurden: Ganz oft bei der einfachen Frage: „Wie siehst du das?“ Und im Speziellen vor allem bei Fragen zum Thema Urheberrecht. Gerade da macht es Sinn, sich abzusichern, und da helfen die Antworten meiner Kolleg*innen immer weiter.

Ihre Kolleginnen und Kollegen im Netzwerk haben Ihren besonderen Einsatz hervorgehoben. Und es stimmt: Sie sind zum Beispiel zusätzlich zu Ihren eigentlichen Aufgaben in vielen Arbeitsgruppen aktiv. Woher kommt Ihre Leidenschaft für das Thema OER?

Geurden: Ich bin mir sicher, dass jede und jeder von uns den Grundgedanken von OER auch im Alltag weiterträgt: Bildung für möglichst viele Menschen zugänglich zu machen. Dafür gehe ich gerne auf Schatzsuche. Ich möchte Lehrenden bewusst machen, dass sie Schätze beherbergen, die sie für alle sichtbar machen können. Da sehe ich mich auch ein Stück weit als Entdeckerin. Was mich ansonsten antreibt, ist das Erleben von Aha-Effekten, wenn der Moment gekommen ist, da OER-Erstellende für sich einen Sinn in OER entdecken und dann bei der Produktion von Lehrmaterialien das spätere Teilen mitdenken.

In der AG Kultur des Teilens haben Sie unter Lehrenden eine Umfrage gestartet, um herauszufinden, wie OER in der Praxis genutzt wird. Können Sie uns schon einen kleinen Einblick in die Ergebnisse geben?

Geurden: Ziel der AG ist es, den Kulturwandel zu mehr Offenheit an den Hochschulen voranzutreiben. Mit der Erhebung wollen wir mehr Klarheit schaffen, welche Motive es für oder gegen die Nutzung, Produktion und Veröffentlichung von OER unter Lehrenden gibt. Die Ergebnisse stehen kurz vor der Veröffentlichung und sollen später dazu beitragen, die Unterstützungsangebote an den Hochschulen noch besser auf die Bedürfnisse der Lehrenden zuzuschneiden. Nur so viel vorab: Wir haben unter anderem eine starke positive Grundhaltung zum nachhaltigen Teilen als Motivationsfaktor für die Produktion und Veröffentlichung von OER festgestellt.

Was genau ist das OER-Feedbackrad, das Sie entwickelt haben?

Geurden: Die Methode des Feedbackrads oder der Feedback-Zielscheibe als solche ist keine neue, sondern dient in vielen Bereichen dazu, Erwartungen abzugleichen und Evaluationen vorzunehmen. Mit dem OER-Feedbackrad können Lehrende sich gegenseitig zu einer erstellten Ressource Rückmeldung geben. Es gibt verschiedene Bewertungskategorien auf der Zielscheibe, die von eins bis fünf bewertet werden können – eins entspricht dabei dem OER-Goldstandard.

Und fünf?

Geurden: Bei einer Fünf würden Nutzende erhebliche Schwierigkeiten sehen oder das Material als nicht OER-fähig einstufen.

Können Sie uns auch noch erklären, was die OER-Cupcake-Regel ist?

Geurden: (lacht) Natürlich! Sie beschreibt auf bildlicher Ebene, wie man OER-Materialien remixen kann. Die Gesamtlizenz orientiert sich dann am restriktivsten Einzelmaterial. Im Bild des Cupcakes erklärt: Der Sahneaufguss, der Kuchen und das Papier sind die einzelnen OER-Materialen, die allesamt unterschiedliche Lizenzen haben können. Wenn die Sahne also zum Beispiel CC-BY SA ist, ist der gesamte Cupcake mit CC-BY SA zu lizenzieren.

Zum Ende dürfen wir Danke sagen fürs Gespräch – aber nicht ohne Sie zu fragen, wer in der nächsten Ausgabe des Formats dabei sein soll und welche Frage Sie für sie oder ihn haben?

Geurden: Ich freue mich, meinen Kollegen Robin Schütgens von der Folkwang Universität der Künste zu benennen. Ich habe mich schon oft gefragt: Stellst Du als Netzwerkstelle fest, dass es an Kunst- und Musikhochschulen eine eigene oder erweiterte OER-Strategie gegenüber Fachhochschulen und Universitäten braucht? Und gibt es sogar Sichtweisen aus diesen Fachbereichen, die OER anders, vielleicht sogar kreativer, beleuchten?

3/2023: Internationaler Auftritt bei der Open-Education-Week

Im März war wieder einiges los rund ums Landesportal für Studium und Lehre. Nicht nur zahlreiche gelungene Veranstaltungen standen in den vergangenen Tagen und Wochen auf dem Programm, sondern auch einige interessante Informationen und Neuerungen wurden angekündigt. Den Überblick gibt’s hier in der Rubrik „Neues aus der Geschäftsstelle“.

 

Viele Highlights beim U:FF

Das lange Warten hat endlich ein Ende, das Programm des University:Future Festivals steht. Mit dabei ist auch das Landesportal für Studium und Lehre. „Wir freuen uns sehr, dass wir als ORCA.nrw bei einer bundesweit so renommierten Veranstaltung mit einer eigenen Bühne vertreten sind und dafür hochkarätige Gäste gewonnen haben. Wir stehen für digitale und offene Bildung, entsprechend riesig ist die Vorfreude auf den hochklassigen Austausch über die Zukunft der Hochschulbildung – bei uns im O-Werk in Bochum wie auch digital“, sagt PD Dr. Markus Deimann, Geschäftsführer von ORCA.nrw sowie Moderator der Veranstaltung. Neben ihm werden unter anderem Dr. Klaus Wannemacher, Dr. Konrad Faber sowie weitere interessante Speakerinnen und Speaker auf der Bühne stehen. Die Veranstaltung findet am 27. April von 9 bis 17.30 Uhr statt, Tickets sind noch erhältlich, das komplette Programm finden Sie hier.

 

Ab sofort: ORCAnews

Bleiben Sie ab sofort immer auf dem Laufenden mit den ORCAnews, dem exklusiven Newsletter des Landesportals für Studium und Lehre! In regelmäßigen Abständen verschicken wir relevante Infos aus dem Bereich der digitalen Lehre, teilen Neuigkeiten rund um ORCA.nrw und stellen die ein oder andere Persönlichkeit aus der OER-Welt vor. Abonnieren kann man die ORCAnews ganz leicht hier.

 

Save the Date: OER-Fachtage

Die bisherigen OER-Fachtage waren ein voller Erfolg, nun geht die beliebte Reihe weiter. Gleich zwei Termine kann das Netzwerk Landesportal ORCA.nrw, das die Veranstaltungen auf Initiative der „AG Prorektor*innen“ organisiert, ankündigen: Zum einen den Fachtag zum Thema Sprachwissenschaften am 26. Juni, zum anderen den zum Thema Gesundheit am 4. September. Alle Informationen, Ansprechpartner sowie Rückblicke zu vergangenen Veranstaltungen finden Sie hier.

 

OER-Tipp des Monats März

ORCA.nrw bietet Lehr-/Lernmaterialien für ganz unterschiedliche Fachbereiche. Um die Vielfalt des vorhandenen Materials vorzustellen und auch die Arbeit dahinter zu beleuchten, stellen wir ab sofort regelmäßig im Format „OER-Tipp des Monats“ einen besonderen OER-Inhalt vor. Die Wahl fiel im März auf das Projekt DiViFaG, in dem Kurse und Einzelmaterialien zur digitalen Lehre in Medizin- und Pflegestudiengängen erstellt werden. Lisa Nagel und Isa Freese von der FH Bielefeld, die die Konsortialführung im Projekt innehat, stellen im Format die Arbeit und Ziele von DiViFaG vor. Aber sehen Sie selbst!

 

Netzwerk auf Tournee

Das Netzwerk Landesportal ORCA.nrw ist einzigartig in Deutschland. An den Hochschulen, die ORCA.nrw tragen, gibt es mindestens eine Netzwerkstelle, die Lehrenden wie Studierenden als Ansprechperson Nummer eins bei Fragen rund um digitale Lehre sowie OER zur Verfügung steht. Doch nicht nur in der Hochschule selbst sind die Netzwerkstellen bestens verbunden, auch untereinander pflegen sie einen intensiven Austausch. Bestes Beispiel: die Netzwerk-Campus-Tournee. Regelmäßig treffen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Netzwerk sowie die Netzwerkkoordination an wechselnden Hochschulen, um sich zu aktuellen Themen und Fragestellungen auszutauschen. In diesem Monat fand das Treffen an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg statt.

 

Seminarraum
@ ORCA.nrw

KNOER goes international

Anfang März war wieder Zeit für die international beachtete Open-Education-Week. In über 70 Events wurde digital über Neuerungen in der Welt der digitalen und offenen Lehre gesprochen, und da darf KNOER natürlich nicht fehlen. Das Kooperationsnetzwerk für OER der Länder wurde im Juni 2022 gegründet und zählt mittlerweile bereits sieben Mitglieder. PD Dr. Markus Deimann, Geschäftsführer von ORCA.nrw und KNOER-Vorsitzender, stellte die Arbeit von KNOER dem internationalen Publikum wie folgt vor: „Wir bringen bei KNOER enormes Wissen und Erfahrung im Bereich OER zusammen. Das hilft, um OER bekannter zu machen.“ Zum Ende wurde dann die brandneue Website http://kn-oer.de vorgestellt.

 

Neues von der RiS

Einmal im Monat veröffentlicht die Rechtsinformationsstelle DH.NRW eine Zusammenfassung der relevanten Neuigkeiten aus der rechtswissenschaftlichen Fachliteratur zum Thema Digitalisierung der Hochschulen in Nordrhein-Westfalen. In der lesenswerten Kurz-Review geht es dieses Mal unter anderem um den urheberrechtlichen Schutz von Texten, die mithilfe von ChatGPT erstellt werden, und die Frage, ob eine Exmatrikulation nach einem Täuschungsversuch durch Chats während einer Online-Prüfung gerechtfertigt ist. Neben Wissenswertem aus den Bereichen Urheberrecht und Prüfungs- und Hochschulrecht beinhaltet die Zusammenfassung auch Neues zum Thema Datenschutzrecht. 

 

Zahlreiche Angebote zur Studieneingangsphasen

Der 1. April ist klassisch der Beginn des Sommersemesters, und für zahlreiche junge Menschen beginnt dann die spannende und oft langersehnte Zeit an der Hochschule. Um Studierende in der Studieneingangsphase bestmöglich zu unterstützen, hat ORCA.nrw ein besonderes Angebot zusammengestellt. Hier finden Sie zahlreiche digitale Angebote zu verschiedenen Fachbereichen – unter anderem den Online-Kurs „studiVEMINT“ zur inhaltlichen Vorbereitung auf mathematikhaltige Studiengänge oder den Wissenstest „Sprach- und Textverständnis“ zur Überprüfung des schulischen Vorwissens und Sensibilisierung für die sprachlichen Anforderungen im Studium. 

Matthias Kostrzewa: „Der Schneeballeffekt ist am schönsten“

So simpel die Frage „Warum OER?“ klingt, so vielschichtig kann die Antwort sein. Mit vier Fragen an Erstellerinnen und Ersteller von Open Educational Resources (OER) wollen wir ihr in diesem neuen Format auf den Grund gehen. Den Anfang macht Matthias Kostrzewa, Digitalisierungsbeauftragter der Professional School of Education Bochum, Mitglied im Universitätsverbund digiLL und OER-Enthusiast. Im Interview erklärt der 30-Jährige, wie OER seine eigene Arbeit verändert hat, welches Buch über OER er im Schlaf runterbeten kann und warum sein erster Kontakt mit einer CC-Lizenz fast sein letzter gewesen wäre.

 

Herr Kostrzewa, warum sollte man OER nutzen und bereitstellen?

Matthias Kostrzewa: Zunächst einmal werden wir alle durch Steuergelder bezahlt, daher bin ich der Meinung: Was aus öffentlicher Hand gezahlt wird, sollte auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Also die klassische Forderung: „öffentliches Geld – öffentliches Gut“. Dazu kommt für mich aber der Aspekt der Bildungsgerechtigkeit. Zugang zu Bildung zu ermöglichen, ist die zentrale Aufgabe des digitalen Wandels, da kann OER enorm helfen. Und der dritte Punkt ist ein ganz persönlicher: Die Arbeit mit OER verändert das eigene Tun, weil man mehr über Transparenz nachdenkt und durch die Veröffentlichung viele neue Kontakte knüpft.

 

Wann haben Sie persönlich schon von OER profitiert?

Kostrzewa: (lacht) Auf jeden Fall nicht beim ersten Kontakt mit einer CC-Lizenz. Ich habe vor einigen Jahren im Rahmen einer ehrenamtlichen Tätigkeit die Website meiner Kirche betreut und damals ein Foto von Wikipedia genommen und hochgeladen, allerdings wurde aufgrund eines technischen Fehlers die CC-Lizenz nicht richtig angezeigt. Vom Fotografen bin ich dann abgemahnt worden, und ich sollte eine horrende Strafe zahlen. Wie sich später herausstellte, war das aber seine Masche, und mit juristischem Beistand bin ich unbeschadet aus der Geschichte rausgekommen. Die Erfahrung war aber natürlich ein Schock. Wenn ich aus heutiger Sicht aber die Frage beantworte, muss ich sagen: Durch OER habe ich nicht weniger als meinen Job. Und ohne OER wäre der auch nicht mal halb so schön.

 

Welches OER-Material ist Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben?

Kostrzewa: Da gibt es echt eine ganze Menge. Ich bin grundsätzlich eher ein Fan von kompakten Materialien, weil sie sich leichter weiternutzen lassen. Ich mag aber natürlich auch umfangreiches Material, wenn man es gut weitergeben kann. Zum Beispiel die zwölf Online-Kurse, die vom OER-Camp während der Pandemie produziert wurden. Dort bekommst du zum Beispiel eine H5P-Fortbildung, die sich wirklich sehen lassen kann. Insgesamt gibt es viel zu viele gute Materialien, die teilweise leider noch sehr versteckt liegen, von daher ist die Frage gar nicht einfach zu beantworten. Wenn ich mich aber festlegen muss, nehme ich das Material über OER, das ich tatsächlich auch am häufigsten benutze: das Buch „Was ist OER?“ von Jöran Muuß-Merholz. Es ist einfach das Nachschlagewerk. Ich glaube, ich weiß mittlerweile auswendig, was zum Beispiel auf Seite zwölf steht.

 

Was wünschen Sie sich, wenn Sie Material veröffentlichen?

Kostrzewa: Als Erstes natürlich, dass Menschen es nutzen, weil sie einen Wert darin sehen. Wir laden ja hoch, damit unser Material genutzt wird. Dann schafft das Hochladen aber natürlich auch Sichtbarkeit für die eigene Arbeit, das sage ich ganz offen. Aber das Schönste ist, wenn der Schneeballeffekt eintritt. Wenn also jemand nicht nur gefunden hat, wonach er sucht, sondern weitere Materialien findet, an die er vorher gar nicht gedacht hat. Dann ist OER ein Türöffner in eine neue Themenwelt.

 

Auf LinkedIn präsentiert Matthias Kostrzewa seine „3 Gründe für OER“.

Save the Date – OER Fachtag Gesundheit

Liebe Interessierte,

die OER-Fachtage gehen in die nächste Runde:

Am 04.09.2023 findet von 10-16 Uhr der OER-Fachtag Gesundheit an der Hochschule für Gesundheit in Bochum statt. Veranstaltet wird dieser Fachtag von den Netzwerkstellen ORCA.nrw an der Hochschule für Gesundheit, der FH Bielefeld, der FH Münster, der Hochschule Niederrhein und der Universität Bielefeld. Merken Sie sich den Termin gerne schon vor.

Eine Anmeldemöglichkeit zum Fachtag und weitere Informationen zum Programm finden Sie in Kürze auf dieser Seite.

Bei Fragen zum OER-Fachtag wenden Sie sich gerne an:

Christina Josupeit und Christian Funk, Stabsstelle Qualität in Studium und Lehre der Hochschule für Gesundheit Bochum.

Save the Date – OER Fachtag Lehrkäftebildung

Save the Date

Liebe Interessierte, die OER-Fachtage gehen in die nächste Runde:

Am 23.02.2023 findet von 10-15 Uhr ein digitaler (per Zoom) OER-Fachtag für die Lehrkräftebildung statt. Organisiert wird dieser Fachtag von den Universitäten Duisburg-Essen, Köln, Dortmund, Siegen und Paderborn. Merken Sie sich den Termin gerne schon vor. Eine Anmeldemöglichkeit zum Fachtag finden Sie ab Mitte Januar mit weiteren Informationen zum Programm auf dieser Seite. Bei Rückfragen zum OER-Fachtag wenden Sie sich gerne an:

Dr. Julia Liebscher, Zentrum für Hochschulqualitätsentwicklung der Universität Duisburg-Essen, julia.liebscher@uni-due.org

Laura Schaffeld, Zentrum für Informations- und Mediendienste der Universität Duisburg-Essen, laura.schaffeld.ude@gmail.com

Der Weg des OER-Contents in das Landesportal

Wie funktioniert eigentlich der Upload- und Freischaltungsprozess von Content im Landesportal?

Mit diesem Beitrag gibt Ihnen das Team des Content-Managements der Geschäftsstelle ORCA.nrw einen Einblick in die Stationen, die Lehr-/Lernressourcen durchlaufen, bis sie im Landesportal zu finden sind. Die Bandbreite an digitalen Materialien, die über ORCA hochgeladen werden können, ist ziemlich groß: Eine einzelne Grafik kann genauso Eingang finden wie ein Video oder ein kompletter Online-Kurs. Damit die Veröffentlichung der Materialien reibungslos funktioniert, werden unterschiedliche technische Komponenten benötigt, die nicht alleine von der Geschäftsstelle ORCA.nrw gehostet und weiterentwickelt werden, sondern in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartner*innen. Insbesondere das Hochschulbibliothekszentrum (hbz) mit einem Repositorium für die dauerhafte Speicherung der Materialien und die Verknüpfung der ORCA-Suche mit dem Suchindex OERSI, sowie das Projekt Educast, das u. a. das Hosting und die Ablage von Videos und Audio-Dateien übernimmt.

Im Folgenden werden wir zur Veranschaulichung der einzelnen Stationen von einem Lehrenden oder einer Lehrenden ausgehen, der oder die ein Video unter einer offenen Lizenz über ORCA.nrw veröffentlichen möchte. Für andere Materialarten kann der Prozess variieren.

Station 1: Contenterstellung bzw. -anpassung

Nehmen wir an, Sie als Lehrende*r haben ein Erklärvideo, das Sie gerne im Landesportal einstellen möchten. Sie erkundigen sich bei der Netzwerkstelle Ihrer Hochschule, ob die Lizenz richtig formuliert ist, und überprüfen, ob Sie bezüglich des hochzuladenden Materials noch Fragen (z. B. zum Zitat- oder Urheberrecht) haben. Hierzu können Sie eine Einschätzung der Rechtsinformationsstelle einholen. Die Netzwerkstelle hat Ihnen für eine bessere Zugänglichkeit den Tipp gegeben, auch Untertitel für das Video zu erstellen. Diese legen Sie im VTT-Format an, da Sie erfahren haben, dass die Untertitel am besten als zusätzliche Datei in diesem Format hochgeladen werden.

Station 2: Metadateneingaben und Upload-Prozess

Aus Ihrer Sicht ist das Material nun zum Hochladen bereit. Sie besuchen das Landesportal und melden sich mit Ihren Hochschulzugangsdaten an, nachdem Sie auf den Button „Anmelden“ unter dem Logo „Shibboleth“ geklickt haben. Nun gehen Sie auf die Seite mit Informationen zum Upload und klicken auf „Upload-Prozess starten“. Dort finden Sie als Erstes die Nutzungsbedingungen, denen Sie zustimmen, um mit dem Prozess fortzufahren. Danach werden Sie gefragt, ob das Material im Rahmen einer Förderung der Digitalen Hochschule NRW entstanden ist. Durch die Antwort auf die Frage, geben Sie uns die Möglichkeit, besser einordnen zu können, ob es Material ist, das bestimmten Förderrichtlinien unterliegt. Bei einer Förderung gibt es einige Auflagen zu beachten, wie zum Beispiel, dass es mehr Pflichtangaben bei den Metadaten gibt. Danach ist eine weitere Angabe zur Art des Materials zu machen, die den Hintergrund hat, dass es zwei verschiedene Speicherorte für Content bei ORCA.nrw gibt. Handelt es sich um eine Audio- oder Videodatei, wird diese im Hintergrund in einem Bereich bei Educast abgelegt und kann nach der Veröffentlichung nicht nur heruntergeladen, eingebettet sowie gestreamt werden. Für alle anderen Dateien, die hinterher zum Download auf ORCA.nrw zur Verfügung stehen, sollte „Datei“ ausgewählt werden, damit diese über eine Schnittstelle direkt in das vom hbz betriebene Repositorium gelangen. Da Sie eine Videodatei haben, entscheiden Sie sich für den Pfad „Audio/Video“ und kommen in einem nächsten Schritt zur Metadateneingabe. Sie sehen, dass es nur einige durch ein Sternchen markierte Pflichtfelder gibt. Da Sie aber Ihr Material möglichst gut auffindbar machen wollen, füllen Sie auch die Felder aus, bei denen die Angaben freiwillig sind.

Durch Ihre Netzwerkstelle haben Sie erfahren, dass die Metadaten nicht frei von ORCA.nrw gewählt wurden, sondern zwecks Standardisierung größtenteils dem Allgemeinen Metadatenprofil für Bildungsressourcen (AMB) entstammen. Durch diese Standardisierung wird eine spätere hohe Verbreitung unterstützt. Bei der Lizenz sehen Sie, dass Ihr Material, wenn es aus keiner Förderung hervorgeht, auch unter eine CC-Lizenz mit den Zusätzen „NC“ (nicht kommerziell) und/oder „ND“ (keine Bearbeitung) gestellt werden kann. Nach der Eingabe klicken Sie auf „Weiter“. Nun können Sie entscheiden, ob Ihr Video nur abgelegt oder auch auffindbar gemacht werden soll. Ersteres sollte ausgewählt werden, wenn das Video später in einen Kurs eingebettet werden und nur im Zusammenhang mit diesem stehen soll. Da Sie das Video als Einzelmaterial hochladen wollen, behalten Sie das Häkchen bei und geben damit an, dass es über den Suchindex indiziert werden soll. Anschließend laden Sie Ihre Video- und Untertiteldatei hoch, dabei werden alle gängigen Formate unterstützt (siehe auch Hinweise von Educast). Der nächste Schritt ist die Überprüfung der Metadaten. Sehen Sie beispielsweise, dass Sie sich vertippt haben oder etwas fehlt, gelangen Sie von dieser Seite zurück auf die Metadateneingabe. Sie können sich in dem Formular zwischen diesen Punkten vor- und zurückbewegen, ohne dass Sie die Datei erneut hochladen müssen. Ist nun alles korrekt, können Sie auf „OK“ klicken. Während des Hochladens wird Ihnen angezeigt, ob alles reibungslos funktioniert. Abschließend erfolgt die Information, dass Sie per E-Mail eine Rückmeldung zum weiteren Prozess erhalten werden. Sie können dann entscheiden, ob Sie eine weitere Ressource hochladen oder zur Seite „Für Lehrende“ zurückkehren möchten.

Station 3: Verarbeitung, Review und Rückmeldung

Nun kommen wir als Content-Management ins Spiel. Unsere Aufgabe ist es an dieser Stelle, die eingegangenen Materialien zu sichten und Sie als Content-Erstellende bei der Bereitstellung der Ressourcen zu unterstützen. In unserem Reviewbereich sehen wir, dass eine neue Ressource eingetroffen ist, und prüfen, ob diese im Rahmen einer Förderung hochgeladen wurde und ob das Video als Einzelmaterial auffindbar gemacht werden soll. Da ORCA.nrw das Bestreben hat, möglichst vielen Nutzer*innen Zugang zu qualitativ hochwertigen Materialien zu ermöglichen, schauen wir uns die Ressource in Hinblick auf Aspekte der Barrierefreiheit an und prüfen allgemein, ob uns etwas auffällt, um ggf. noch Empfehlungen für Anpassungen geben zu können. Denn auch wenn während des Hochladens im Hintergrund die Videos automatisch optimiert werden, kann zum Beispiel etwas mit der Tonspur sein, sodass wir einen entsprechenden Hinweis geben würden. Wir sehen zudem, ob Untertitel mitgegeben wurden und können vergleichen, ob die angegebenen Zeiten mit dem Gesprochenen im Video übereinstimmen. Neben solchen Aspekten sehen wir uns auch die Lizenz(en) an und würden zurückmelden, falls dabei etwas unklar ist. Zum Schluss schauen wir über die Metadaten, die eingegeben wurden. Passen diese zum Material, kann die Freischaltung folgen.

Station 4: Freischaltung, Auffindbarmachung und Darstellung auf der Website

Sowohl für Videos und Audios als auch für alle anderen Dateien gilt, dass wir, das Content-Management, sie aktiv freischalten müssen, damit sie gefunden werden. Diese aktive Freischaltung bewirkt, dass der OER-Suchindex (OERSI) die Ressourcen nachts automatisch erkennt, sie dann auffindbar und damit für die Nutzer*innen sichtbar macht. Sind die Ressourcen samt Metadaten freigeschaltet, prüfen wir am nächsten Tag, ob alle Informationen auf der sogenannten Detailseite, die sich aus den hinterlegten Daten dynamisch generiert, erscheinen und ob der Content reibungslos abrufbar ist. Im Falle des Videos heißt das, dass wir dort die Metadaten sehen, das Video streamen und die Untertitel zuschalten können. Außerdem lässt sich das Video herunterladen. Wenn auch dieser Schritt erfolgreich abgeschlossen ist, geben wir Ihnen per E-Mail Bescheid, dass Ihr Content nun über OERSI und damit über die Suche von ORCA.nrw auffindbar ist. Dass Sie die Ressource über das Landesportal hochgeladen haben, sehen Sie an dem ORCA-Symbol auf der Suchergebnisseite sowie an dem Design der Detailseite. Die Metadaten, die Sie zum Material eingegeben haben, dienen als Suchstichworte für Ihre Ressource. Haben Sie als Schlagwort im Formular „Erklärvideo“ angegeben, können Sie nun gezielt nach dem Begriff suchen, um Ihr Video zu finden. Um die Suchergebnisse weiter einzugrenzen, können Sie diverse Suchfilter benutzen.

Und dann?

Wenn Sie sich nun zu Recht fragen, ob die Freischaltung wirklich der letzte Schritt in diesem Prozess ist – natürlich nicht. Gerade bei Open Educational Resources (OER) sind eine Weiternutzung, Anpassungen und eine erneute Zurverfügungstellung ausdrücklich erwünscht. Konzepte zur Pflege und Versionierung von Inhalten sind momentan in der Erarbeitung und werden uns als Content-Management im Besonderen, aber auch die ganze Geschäftsstelle von ORCA.nrw wie auch unsere Kooperationspartner*innen weiterhin sehr beschäftigen. Das Uploadformular, die Suchergebnisdarstellung und das Metadatenkonzept werden zudem stetig erweitert und optimiert. Gerade weil die Komponenten alle stimmig ineinandergreifen müssen, sind dabei passende Konzepte und Sorgfalt die Voraussetzungen für ein gutes Gelingen.

Haben Sie noch Fragen oder Anmerkungen? Schreiben Sie uns unter info-oer@orca.nrw.

Das Content-Management-Team

Saskia Helbeck-PrepensSaskia Helbeck-Prepens, +49 234 32 21881 , saskia.prepens@rub.de

Nimet SarikayaNimet Sarikaya, +49 234 32 26944, nimet.sarikaya@rub.de