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Neue Wege in der NRW-Lehrer*innenbildung mit dem Forschungsprojekt „InDigO“

Um die Integration der Inhalte von ORCA.nrw in die bildungswissenschaftliche Lehre zu untersuchen, ist an der Universität Paderborn das Kooperationsprojekt „Inklusion und Digitalisierung im OER-Format lernen, weiterentwickeln und verbreiten“ (InDigO) gestartet, welches neue Wege in der Lehrer*innenbildung beschreitet. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW) fördert das Initiativvorhaben von Prof. Dr. Petra Büker vom Paderborner Institut für Erziehungswissenschaft, Prof. Dr. Gudrun Oevel aus dem Paderborner Zentrum für Informations- und Medientechnologien (IMT) und Prof. Dr. Anna-Maria Kamin, Bildungswissenschaftlerin an der Universität Bielefeld, für die nächsten zwei Jahre mit rund einer Million Euro.

In Kooperation mit sieben lehrerbildenden Hochschulen des Landes NRW und unter Konsortialführung der Universität Paderborn soll beispielhaft gezeigt werden, wie und unter welchen Voraussetzungen Lehrende in den Studiengängen Grundschulpädagogik, Sonderpädagogische Förderung sowie Lehramt für Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen die über ORCA.nrw frei zugänglichen Ressourcen zu den Themen Inklusion und inklusive Medienbildung in ihre Lehre einbinden können. Beteiligt sind neben Paderborn und Bielefeld auch Bildungswissenschaftler*innen der Universitäten aus Dortmund, Duisburg-Essen, Köln, Siegen und Wuppertal sowie die ORCA.nrw-Geschäftsstelle an der Ruhr-Universität Bochum.

Weiteres zum Kooperationsprojekt: https://www.uni-paderborn.de/nachricht/97179

Über den Nutzen von Open Educational Resources

In einer neuen Folge des Podcasts „Bildungsfenster“ der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung Open Educational Resources (OER) für die Bildung haben. Dabei spannt sich der Bogen der Interviews von den Anfängen der OER und deren ersten Erwähnung durch die UNESCO im Jahr 2002 bis hin zur Bedeutung offener Bildungsmaterialien für ein vernetztes und kooperatives Arbeiten im Hochschulbereich.

In der Folge ist auch die Geschäftsstelle mit zwei Beiträgen vertreten. Markus Deimann erläutert die Zielsetzung des Landesportals sowie die Vorzüge von OER für das Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter. Frank Wistuba stellt die Entstehung und Story des Online-Lernspiels „Bugtopia“ vor, das – wie nur wenige andere Spiele – unter einer CC-Lizenz steht und künftig auch unter ORCA.nrw zu finden sein wird.

Wo geht die Reise hin? BildOER-Vision 2030

Ein Workshop vom Netzwerk Landesportal auf dem University:Future Festival 2021

„Herzlich willkommen an Bord!“.
Mit dieser Begrüßung startete unsere kleine digitale Reise am 04. November 2021 um 9:45 Uhr in das Jahr 2030, in dem an den Hochschulen eine offene Lehr-/Lernkultur und Open Educational Resources (kurz OER) als Standard gelebt werden. Als Ziel sollte im Rahmen von zwei Stunden eine gemeinsame Vision für die Zukunft der Hochschullandschaft entstehen. Für diese Reise hatten wir unterschiedliche Reisehighlights vorbereitet: Zu Beginn wurden die Teilnehmenden mit einer kurzen Einführung in die Welt der OER und einer Vorstellung des Netzwerk Landesportals abgeholt, sodass alle von einem gemeinsamen Punkt aus zum ersten Zwischenhalt der Reise gelangen konnten.Reiseplan

Um die Reisegäste für die erste Arbeitsphase zu aktivieren, gab es zunächst noch eine kleine Aufwärmübung: Anhand von Stimmungsbildern in Form von Tierbildern sollten die Teilnehmenden angeben, was ihnen spontan in den Sinn kommt, wenn sie an OER denken. Dabei waren u. a. neugierige Katzen, ideenreiche und inspirierte Affen sowie Pinguine, die sich in Anbetracht des großen Themas OER noch etwas verloren fühlen.

Das Jahr 2030 – OER als Standard

Zum ersten Zwischenhalt schickten wir die Workshopteilnehmenden in das Jahr 2030. Ein Countdown leitete den Sprung in die Zukunft der Hochschullandschaft ein. In dieser Zukunft schauten sich die Teilnehmenden in Breakout-Sessions die Hochschullandschaft aus Sicht der Akteur*innen Lehrende, Hochschulleitung und Studierende genau an und beschrieben auf einem Mural-Board anhand von drei bis fünf Bildern und Notizzetteln ihre Zukunftsvision einer Kultur des Teilens.

Kultur des Teilens 2030

[2] Screenshot (zur Vergrößerung bitte Bild anklicken)

Nach einer kurzen Snackpause wurden die Visionen aus den Akteur*innengruppen mit dem Plenum geteilt, um im Anschluss die Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten.

Das Gesamtbild zeichnete sich dabei durch unterschiedliche Facetten aus: Für alle Akteur*innen ist es relevant, dass OER-Materialien ständig kombiniert und verändert werden können. In diesem Sinne wurden von den Teilnehmenden iterative und reflektierende Prozesse als notwendig erachtet. Dabei werden die unterschiedlichen Perspektiven der Akteur*innen für eine gemeinsame Zusammenarbeit benötigt. Diese unterschiedlichen Ansichten zeigten sich in den Perspektiven der ausgewählten Bilder. Während die Hochschulleitung die OER-Aktivitäten eher aus einer Vogelperspektive betrachtet, um alles im Blick zu haben, möchten die Lehrenden und Studierenden diese Machtstrukturen aufbrechen. Aus diesen Aspekten ergeben sich unterschiedliche Schritte, um die Vision zu erreichen. So wäre es aus Sicht der Workshopteilnehmenden z. B. wünschenswert, wenn die Hochschulleitungen Strukturen für die Erstellung von OER schaffen. Die Lehrenden selbst könnten fachliche Impulse setzen und sich in Arbeitsgemeinschaften und Communitys zu einem fachlichen Austausch zusammenschließen. Für die Studierenden sollten die Lernbedingungen gleich sein und ihnen sollte beim Weg durch die Vielzahl an Möglichkeiten geholfen werden. Bei all diesen Aspekten wurde allerdings auch deutlich, dass eine Kultur des Teilens bzw. das Teilen von Materialien auf Freiwilligkeit beruhen sollte.

Ergänzt wurde dieses Gesamtbild durch die Vision des Netzwerks, die wir in einem separaten Workshop mit der gleichen Visualisierungsmethode erarbeitet haben und zum Abschluss unserer Reise vorstellten: Stichworte in Bezug auf die Lehrenden waren Erfahrungsaustausch, Kooperation, Freiheit und Kreativität. Die Hochschulleitung unterschied sich in den Bildern, die die Teilnehmenden des Workshops ausgewählt haben, gemeinsam ist beiden Visionen allerdings, dass diese mit einer Perspektive von oben (Übersicht) charakterisiert wurde.

Damit endete die gemeinsame Reise um 11:45 Uhr am 04. November und Teilnehmenden konnten im Anschluss an den Workshop noch Teile der Reiseausstattung (Präsentation, Bild des Mural-Boards, Notizen zur gemeinsamen Vision) als Andenken mit nach Hause nehmen. 

Gemeinsamer Weg in eine OER-Zukunft

Mit diesem Workshop wollten wir die Teilnehmenden zu einer Vision inspirieren, um gemeinsam die Reise in eine Zukunft, in der OER an den Hochschulen als Standard gelebt werden und eine Kultur des Teilens selbstverständlich ist, fortzuführen und dabei jede*n auf seine*ihre eigene kleine Mission an seiner*ihrer Hochschule zu schicken.

Die Autorinnen

Autorinnen des Beitrags

Tassja Weber, Anke Marks, Bianca Geurden, Magdalena Spaude, Sarah Schotemeier und Sarah Görlich vom Netzwerk Landesportal

[1] Reiseplan zum Workshop „BildOER-Vision 2030“ auf dem University:Future Festival, 04.11.2021 von Anke Marks (FernUniversität in Hagen), Bianca Geurden (Universität Siegen), Magdalena Spaude (Universität zu Köln), Sarah Görlich (Ruhr-Universität Bochum), Sarah Schotemeier (WWU Münster) Tassja Weber (Universität Paderborn) für das Netzwerk Landesportal ORCA.nrw, lizenziert unter CC BY 4.0.

[2] Screenshot Muralboard zum Workshop „BildOER-Vision 2030“ auf dem University:Future Festival, 04.11.2021 von Anke Marks (FernUniversität in Hagen), Bianca Geurden (Universität Siegen), Magdalena Spaude (Universität zu Köln), Sarah Görlich (Ruhr-Universität Bochum), Sarah Schotemeier (WWU Münster) Tassja Weber (Universität Paderborn) für das Netzwerk Landesportal ORCA.nrw, lizenziert unter CC BY 4.0.

Weiterführende Informationen:

Informationen zum Netzwerk Landesportal: https://orca.nrw/lehrende/akteure/netzwerk
Informationen zum Thema OER: https://open-educational-resources.de/