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04/2024: Spannende Einblicke bei „Lehre verbindet NRW“

Die beliebte Veranstaltungsreihe bot mit der Vorstellung des OERContent.nrw-Projekts „eKommMed.nrw“ ein besonderes Highlight, ein weiteres steht in den Startlöchern. Das und mehr gibt’s wie gewohnt in unserem Monatsrückblick „Neues aus der Geschäftsstelle“.

 

Bundestagspräsident a. D. zu Gast beim U:FF

ORCA.nrw freut sich sehr über die Zusage eines besonderen Gasts beim University:Future Festival 2024. Am 6. Juni wird der frühere Bundestagspräsident und gebürtige Bochumer Prof. Dr. Norbert Lammert einen Impuls zum Thema „Bildung und Demokratie“ auf der ORCA.nrw-Bühne geben. Der Beitrag findet im Rahmen des Abendprogramms ab 19 Uhr in der Alten Lohnhalle in Bochum-Wattenscheid statt. Anmeldungen zur ORCA.nrw-Bühne sind noch möglich.

 

Erste KNOER-Tagung im Juni

Wenige Tage im Anschluss ans U:FF, am 10. und 11. Juni, findet im baden-württembergischen Tübingen direkt die nächste interessante Veranstaltung statt: die erste KNOER-Jahrestagung. „Die Tagung verspricht gute Gespräche zu aktuellen und relevanten Themen. In Tübingen soll es um KI, OEP, didaktische Metadaten und mehr gehen. Ich freue mich auf den länderübergreifenden Austausch“, sagt ORCA.nrw-Geschäftsführer und KNOER-Vorsitzender PD Dr. Markus Deimann. KNOER ist der Verbund vieler Landesportale in Deutschland. Zur Anmeldung.

 

Interessante Einblicke bei „Lehre verbindet NRW“

Im April stand die zweite von drei „Lehre verbindet NRW“-Veranstaltungen auf dem Plan. In kurzweiliger Art stellte Prof. Sven Benson vom Universitätsklinikum Essen das OERContent.nrw-Projekt „eKommMed.nrw“ vor. In diesem werden E-Learning-Angebote zur Kommunikation und Gesprächsführung im Gesundheitswesen erarbeitet. Ein ausführliches Porträt des Projekts folgt in Kürze in unserem Blog. Die letzte der drei Veranstaltungen der aktuellen Reihe „Lehre verbindet NRW“ findet am 13. Juni um 13 Uhr digital statt. Dann stellt Dr. Mandy Duda von der Ruhr-Universität Bochum das Projekt „Dragon Ruhr.nrw“ vor. Anmeldungen sind hier möglich.

 

OER-Policy bei Sommer-Eventreihe im Fokus

Vor Kurzem haben die ORCA.nrw-Netzwerkstellen Irina Hörmann, Frank Homp und Stefanie Legler zusammen mit Kolleginnen  von twillo und der HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen das vielbeachtete OER-Policy-Kit veröffentlicht. Am 27. Mai wird Frank Homp von der Universität Bielefeld nun im Rahmen der Sommer-Eventreihe von e-teaching.org zusammen mit Yulia Loose berichten, wie man so eine OER-Policy für eine Hochschule entwickeln kann. Die Veranstaltung findet um 14 Uhr digital statt, alle Informationen dazu erhalten Sie hier.

 

Ministerin Ina Brandes eröffnet die Learning AID

Am 2. und 3. September findet die renommierte Learning AID statt, und Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, wird die Teilnehmen begrüßen. Die Learning AID wird vom Projekt KI:edu.nrw, das am Zentrum für Wissenschaftsdidaktik der Ruhr-Universität Bochum angesiedelt ist, veranstaltet und bietet ein vielfältiges Programm rund um die Themen Learning Analytics, generative Künstliche Intelligenz und Data Mining. Die Anmeldung ist ab sofort möglich.

MAI ’24: Wie erstelle ich einen guten Alternativtext?

Am 16. Mai ist Global Accessibility Awareness Day. Passend dazu stellen wir als OER-Tipp diesen Monat ein ganz besonderes Material vor. Am „Kompetenzzentrum digitale Barrierefreiheit.nrw“ ist ein Workshop-Leitfaden erarbeitet worden, der sich mit dem Erstellen von sogenannten Alternativtexten beschäftigt. Diese Alt-Texte sind wichtig, um blinden und sehbeeinträchtigten Personen Informationen auf Bildern, Grafiken, etc. zu vermitteln.

 

DAS MATERIAL

Wenn Lehr-/Lernmaterialien barrierefrei sein sollen, sind sie unverzichtbar: die Alternativtexte. Sie liefern blinden und sehbeeinträchtigten Menschen die nötigen Informationen über Bilder, Grafiken und andere Visualisierungen. Der Leitfaden „Wie erstelle ich einen guten Alternativtext?“ hat genau dies zum Thema. Er ist dabei als Anleitung für einen Workshops zu verstehen und bietet auf 20 Seiten alle Informationen, Links und Tipps zur Planung und Durchführung der Veranstaltung. Dabei untergliedert sich der Leitfaden in sieben Bausteine – von der grundsätzlichen Struktur des Workshops über die Frage, was eigentlich genau Alternativtexte sind und wie sie erstellt werden sollten, bis hin zu einer Materialliste. Im Workshop sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann in Kleingruppen selbst Alternativtexte erstellen.

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Am dritten Donnerstag im Mai findet jährlich der Global Accessibility Awareness Day statt. Im vergangenen Jahr veranstaltete das Kompetenzzentrum digitale Barrierefreiheit zusammen mit HD@DH.nrw zu diesem Aktionstag einen Workshop zum Thema „Wie erstelle ich einen guten Alternativtext?“. Im bekannten Makerspace-Format, das nach einer Einführung stark aufs praktische Arbeiten ausgelegt ist, erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch für ihr mitgebrachtes Material Alternativtexte. Im Anschluss an den gelungenen Tag war den Beteiligten klar, das Format wiederholen zu wollen. Die Idee zum Schulungsleitfaden war geboren.

ZIELSETZUNG

Der Leitfaden richtet sich vor allem an Personen, die im Bereich der Hochschuldidaktik und im E-Learning arbeiten. Das Material ist darüber hinaus geeignet für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, denn auch hier werden Bilder eingesetzt, die wichtige Informationen transportieren. Das Ziel des Workshops ist es, Lehrende an Hochschulen durch eine praxisorientierte Herangehensweise zu befähigen, ihre eigenen Lehr-/Lernmaterialien mit guten Alternativtexten auszustatten. Durch den Workshop sollen Lehrende sensibilisiert werden, welche Inhalte sie mit Bildern oder Grafiken transportieren möchten und wie sie dabei vorgehen können. Das eigene Urteilsvermögen soll geschult werden, sodass verständliche und korrekte Alternativtexte mit allen wichtigen Informationen für die Lerngegenstände zur Verfügung gestellt werden.

ERSTELLERINNEN

Das „Kompetenzzentrum digitale Barrierefreiheit.nrw“ ist an der Technischen Universität Dortmund (TU Dortmund) angesiedelt und unterstützt die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen in puncto digitale Barrierefreiheit. Es berät Lehrende und Projektbeteiligte bei der Erstellung von Materialien und testet diese auch auf digitale Barrierefreiheit. Zudem werden vom Kompetenzzentrum gezielt Multiplikatoren geschult, die das wichtige Thema dann in die Hochschulen hineintragen können. Am Workshop-Leitfaden haben federführend Kathrin Schilbach und Dr. Annegret Haage mitgewirkt. Haage ist Ansprechperson bei Anliegen zu digitalen Anwendungen in Studium und Lehre und war zuvor an der TU Dortmund an der Fakultät für Rehabilitationswissenschaften im Bereich Medienbildung und Barrierefreiheit tätig. Schilbach ist Projektkoordinatorin und hat u.a. als Bildungsreferentin Fortbildungen und Informations-Veranstaltungen durchgeführt.

Dr. Annegret Haage lehnt draußen an einen Holz-Tisch, Bäume im Hintergrund

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Dr. Annegret Haage: „Visualisierungen sind wichtig. Bilder und Grafiken sind ein gleichberechtigter Informationsträger bei Lehr-/Lernmaterialien. Studierende, die blind oder sehbeeinträchtigt sind, müssen die gleichen Informationen erhalten können, um gleichberechtigt mitdiskutieren und -arbeiten zu können. Für Lehrende ist es aus meiner Sicht wichtig, das Material direkt barrierefrei anzulegen und nicht erst, wenn plötzlich ein Student vor einem steht und es benötigt. Dabei wollen wir helfen.“

Zum Material

Highlight der ORCA.nrw-Bühne: Bildungsdialog mit Norbert Lammert

Besucherinnen und Besucher der ORCA.nrw-Bühne beim University:Future Festival 2024 dürfen sich auf einen ganz besonderen Gast freuen: Prof. Dr. Norbert Lammert. Der frühere Bundestagspräsident und jetzige Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung wird in seiner Heimatstadt Bochum am 6. Juni ab 19 Uhr einen Impuls zu „Bildung und Demokratie“ geben und mit den Gästen dann in die Diskussion einsteigen. Die ORCA.nrw-Bühne findet in der Alten Lohnhalle in Bochum-Wattenscheid statt, alle Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

Prof. Dr. Lammert, der selbst an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) Sozialwissenschaften studierte, freut sich auf den Besuch: „Deutschland muss nachhaltige Antworten auf globale Herausforderungen wie den Klimawandel, die Digitalisierung und die demographische Entwicklung finden. Dafür brauchen wir mehr Dynamik, Risikobereitschaft und Kreativität und sicher immer häufiger europäische statt einzelstaatlicher Lösungen. Unsere Hochschulen, an denen Bildung und Forschung Hand in Hand gehen, spielen eine zentrale Rolle hierbei und damit auch für die Zukunft unserer Demokratie.“

Abwechslungsreiches Programm in der Alten Lohnhalle

Der Bildungsdialog mit Prof. Dr. Lammert bildet den hochkarätigen Abschluss eines besonderen Tages. Von neun Uhr an bietet ORCA.nrw auf seiner Bühne insgesamt zwölf Beiträge unter dem Motto „Networking & Participation“. Dazu warten auch abseits des offiziellen Bühnenprogramms interaktive Formate wie Workshops oder Stationen zum Ausprobieren z. B. eines 3D-Druckers oder Legevideos auf die Gäste. Für Getränke und warmes Essen am Mittag ist gesorgt, am Abend wird im Schatten des Förderturms der ehemaligen Zeche Holland dann für alle Besucherinnen und Besucher gegrillt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Das renommierte University:Future Festival ist das größte seiner Art zum Thema „Zukunft der Hochschulbildung“. Über 600 Speakerinnen und Speaker werden in diesem Jahr dabei sein, die deutschlandweite Veranstaltung findet an fünf verschiedenen Orten vom 5. bis 7. Juni statt und wird zudem digital erlebbar sein. ORCA.nrw war im vergangenen Jahr bereits mit einer von damals drei Präsenzbühnen beim Festival vertreten. Veranstaltet wird das University:Future Festival 2024 vom Hochschulforum Digitalisierung und der Stiftung Innovation in der Hochschullehre. Unterstützt wird es vom Stifterverband.

„KI-NEL-23-NRW war ein rundum erfolgreiches Projekt für uns“

Die Entwicklungen im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) in Studium und Lehre sind rasant. Der Weiterbildungs- und Vernetzungsbedarf zum Thema ist ungebrochen hoch. Deshalb bearbeiteten das Zentrum für Wissenschaftsdidaktik (ZfW) der Ruhr-Universität Bochum und das Landesportal ORCA.nrw in Stellvertretung für die Digitale Hochschule NRW das bundesweite Projekt „Konzertierte wissenschaftliche Weiterbildungen zu Künstlicher Intelligenz in der Hochschullehre“ (KI-NEL-23).

Die kurze Projektlaufzeit von Oktober 2023 bis März 2024 wurde durch verschiedene Veranstaltungsformate intensiv genutzt, um über das Thema KI in der Hochschullehre zu informieren und interessierten Fachgemeinschaften die Möglichkeit des Austauschs zu bieten. Der Fokus von ORCA.nrw lag hierbei auf der Bedeutung Künstlicher Intelligenz für Open Educational Resources (OER), während das Zentrum für Wissenschaftsdidaktik den Schwerpunkt auf generative KI in Studium und Lehre sowie Vernetzung von Fachgemeinschaften setzte.

Jonas Leschke vom ZfW und ORCA.nrw-Geschäftsführer, PD Dr. Markus Deimann (beide im Bild), die das Projekt im Team mit den ZfW- und ORCA-Kolleg*innen umgesetzt haben, werfen in diesem Abschlussbeitrag einen Blick zurück auf einige der umgesetzten Maßnahmen.

 

Austauschtreffen: Infrastruktur für Generative KI

Datenschutzkonformität, Finanzierbarkeit und technische Umsetzbarkeit von KI-Systemen für Hochschulen sind Themen, die aktuell diskutiert werden. Zwei landesweite digitale Austauschtreffen, im Dezember 2023 sowie März 2024 unter dem Titel „Infrastruktur für Generative KI an Hochschulen“ vom ZfW organisiert, ermöglichten hierzu einen hochschulübergreifenden Austausch der Rechenzentren in NRW. In den (bislang) zwei Terminen wurden aktuelle Entwicklungen von Dr. Christian Schlösser an der FH Dortmund, von PD. Dr. Malte Persike an der RWTH Aachen und Martin Bovermann und Tim Trappen an der Ruhr-Universität Bochum vorgestellt und technische Herausforderungen diskutiert. Trotz der Unterschiedlichkeit der Ansätze, indem beispielsweise Open Source-Modelle oder Modelle Kommerzieller Anbieter verwendet werden, sind die Herausforderungen teilweise identisch. Auch in den kommenden Monaten soll es, dann koordiniert durch das Projekt KI:edu.nrw, weitere Austauschmöglichkeiten für die Rechenzentren geben.

Jonas Leschke: „Für die strategischen Prozesse der Bereitstellung generativer KI an der eigenen Hochschule war es hilfreich zu sehen, welche unterschiedlichen Ansätze die Hochschulen auf der Ebene der technischen Bereitstellung verfolgen. Neben den vorgestellten individuellen Standortlösungen wurde deutlich, dass der Wunsch und der Bedarf einer standortübergreifenden Bereitstellung im Land bestehen. Vielen Dank auch an die Präsentierenden der jeweiligen Standortüberlegungen zur Bereitstellung generativer KI, die ganz unterschiedliche Ansätze verfolgen. Den in den Terminen formulierte Wunsch nach weiteren Austauschmöglichkeiten auch nach KI-NEL-23 nehmen wir auf und koordinieren den Austausch unter dem Dach von KI:edu.nrw gerne weiter.“

   

Digitale Themenreihe: How to be learning aid?

In Nordrhein-Westfalen werden bereits seit Längerem Projekte von unterschiedlichen Mittelgebern (BMBF, DFG, Stiftung Innovation in der Hochschulbildung, KI-Campus, DH.NRW) gefördert, die sich mit Künstlicher Intelligenz in der Hochschule und Lehre beschäftigen. Im Rahmen einer digitalen Themenreihe konnten sich sechs dieser Projekte vorstellen, namentlich uLKIS, KI-transdisziplinär, IMPACT, AIStudyBuddy, HAnS und Digitales Mentoring. Die Projekte beschäftigen sich beispielsweise mit KI-basierten Unterstützungssystemen für Studierende und Disziplinen unabhängigen KI-Kompetenzen. Die Themenreihe wurde um einen siebten Termin zur aktuellen rechtlichen Einschätzung generativer KI in der Hochschullehre von Nicolas John von der WWU Münster ergänzt. Insgesamt hat sich durch die unterschiedlichen Projekte wieder gezeigt, wie vielfältig bereits jetzt am Thema Künstliche Intelligenz in der Hochschule gearbeitet wird und das KI nicht gleich KI ist.

Einen Überblick über die vorgestellten Projekte und die Möglichkeit zum Download der Präsentationsfolien erhalten Sie hier.

Leschke: „Wir waren uns zuerst nicht sicher, wie groß die Nachfrage der Lehrenden an so einer Themenreihe ist. Immerhin haben sich hier noch laufende Projekte vorgestellt, die teilweise noch keine fertigen Lösungen für die Hochschullehre anbieten konnten. Alle Termine waren aber sehr gut besucht und auch den Vortragenden ist es gelungen die Implikationen der Projekte für die Praxis in der Hochschullehre darzustellen. Ich bin davon überzeugt, dass vergleichbare Austauschformate für ein Praxisfeedback, aber auch zur Kooperation zwischen Projekten einen großen Mehrwert bieten und auch die Lehrenden selbst erhalten neben der Partizipationsmöglichkeit Einblicke und Vorschläge, wie sie ihre Lehre schon heute oder zukünftig weiterentwickeln können.“

 

NRW-weite Vernetzung zu Generativer KI

Die Bedeutung generativer KI-Systeme für Studium und Lehre und auch der Verwaltung beschäftigt neben den technischen und projektbasierten Bereichen auch die zentralen Einrichtungen der Hochschulen. Der Umgang mit den generativen KI-Werkzeugen stellt Hochschulen nicht nur vor technische Herausforderungen, die es nun zu bearbeiten und in geordnete Bahnen zu bringen gilt. Ziel des Vernetzungstreffens im Februar 2024 war der Erfahrungsaustausch und die Systematisierung von Lösungsansätzen zum Umgang mit KI in Studium und Lehre. Hierfür haben wir über die Hochschulleitungen aller Hochschulen in NRW in den Beckmanns Hof nach Bochum eingeladen und so Personen von 33 Hochschulen sowie Vertreter*innen aus dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft und dem Hochschulforum Digitalisierung in den Austausch gebracht. Nach initialen Impulsvorträgen zu den vier Handlungsfeldern der technischen Umsetzbarkeit, Regelungsbedarfen, weiterführenden Beratungs- sowie Schulungsangeboten für Lehrende und Studierende sowie curricularen Einflüssen wurden diese Themen im Rahmen eines World Cafés diskutiert. Die Ergebnisse des World-Cafés wurden am Nachmittag zusammengetragen und resultierende strategische Bedarfe und Konsequenzen im Land diskutiert.

Leschke: „Das Vernetzungstreffen hat gezeigt, wie deutlich die Bedarfe an einer hochschulübergreifenden Zusammenarbeit im Kontext generativer KI über die technische Bereitstellung hinaus geht. Sicherlich gibt es mittlerweile an jeder Hochschule Personen, die sich aus ihrem Bedarf heraus mit dem Thema beschäftigen. Es ist aber beispielsweise nur ein Baustein, generative KI an einer Hochschule technisch bereitzustellen. Für einen kompetenten Umgang mit den Systemen braucht es beispielsweise Schulungsangebote für eine große Anzahl an Lehrenden, Studierenden und auch allen weiteren Personen an Hochschulen, wie der Forschung und Verwaltung. Zudem wurde auch an diesem Tag wieder der Bedarf nach einer eindeutigen Regelung im Umgang mit generativer KI diskutiert. Neben allgemeinen Regelungen muss dieser Umgang aus meiner Sicht fachspezifisch ausdifferenziert werden, sodass es bspw. auch hochschulübergreifend in den Fachcommunities einen systematischen Dialog braucht.“

 

Informationsveranstaltung Dr. Robert Schuwer

Es war der gelungene Auftakt in eine Reihe von zahlreichen Projektmaßnahmen: Dr. Robert Schuwer, OER-Forscher aus den Niederlanden, lud zur Online-Veranstaltung unter dem Titel „Generative künstliche Intelligenz und offene Bildungsmaterialien: Segen oder großes Risiko?“. In seinem einstündigen Vortrag erklärte Schuwer unter anderem die Chancen, durch KI künftig „on the fly“ OER erstellen zu können. Gleichzeitig gab er aber auch einen ersten Überblick, welche Probleme dadurch entstehen können: zum Beispiel die Frage nach der richtigen Lizenzierung und Quellenangabe oder Sicherstellung der Barrierefreiheit von Materialien.

PD Dr. Markus Deimann: „Mit dem Vortrag wollten wir ganz zu Beginn des Projekts einen Rahmen abzustecken. Ich kenne Robert seit vielen Jahren, er ist ein OER-Experte der ersten Stunde und forscht seit einiger Zeit schon zum Thema ‚OER und KI‘. Zudem bringt er eine internationale Sicht auf das Thema mit. Er hat es geschafft, in einer Stunde nicht nur einen Überblick über die Themenlage zu geben, sondern auch einen Ausblick. Das war für die weiteren Veranstaltungen – zum Beispiel auch einen Online-Workshop zusammen mit Robert – enorm hilfreich.“

 

Workshop im Rahmen des „OERCamp 2024“

Vier Stunden wurde diskutiert und ausprobiert. PD Dr. Markus Deimann und Daniel Diekmann, OER-Referent bei ORCA.nrw, luden im Rahmen des diesjährigen „OERCamp“ zum Workshop unter dem Motto „Künstliche Intelligenz und Open Educational Resources – Ideen entwickeln, gestalten und reflektieren“ ein. Dabei richtete er sich – wie die meisten Angebote des „OERCamp“ nicht ausschließlich an die deutschsprachige OER-Community aus dem Hochschulwesen, sondern aus allen Bildungsbereichen. Im ersten Schritt des Workshops wurde zu verschiedenen Themen diskutiert, unter anderem welche Handlungsfelder und Herausforderungen sich in der Lehre aktuell ergeben. Im zweiten Schritt wurde es dann praktisch, und die Arbeit mit ChatGPT stand im Fokus.

Deimann: „Der Workshop wurde von der Community sehr gut angenommen. Wir haben verschiedene Stationen vorbereitet, aber bewusst wenig Input gegeben. Der Fokus lag auf dem Diskutieren, Ausprobieren und Konzeptionieren. An der Resonanz haben wir gemerkt, dass es sich lohnt, das Thema ‚OER und KI‘ zu diskutieren, weil es wichtiger werden wird.“

 

KI-Freitag

Im Format „Kennt Ihr schon?“ hat ORCA.nrw Experten zum Thema „OER und Künstliche Intelligenz“ zu Wort kommen lassen. Immer freitags wurden Videos auf der Themenseite sowie LinkedIn und X veröffentlicht. Thematisch wurden eine Vielzahl von Themen, unter anderem rechtliche Aspekte, Fragen zur Lizenzierung und Potenziale und Risiken von KI für OER, behandelt. Impulsgeber waren beispielsweise Fabian Rack von iRights.law, Dr. Robert Farrow aus dem Vereinigten Königreich oder Patrick Zauner und David Lohner vom Karlsruher Institut für Technologie. Insgesamt generierte das Landesportal mit den zehn Ausgaben über 5.000 Impressionen. Das zeigt, dass das Thema „OER und KI“ große Relevanz und Nachfrage hat.

Deimann: „Mit dem Video-Format wollten wir eine breitere Zielgruppe auf das Thema ‚OER und KI‘ aufmerksam machen und es zudem ansprechend und lebendig aufbereiten. Wir haben zahlreiche Experten aus dem Bereich zu Wort kommen lassen und so viele unterschiedliche Themenbereiche abdecken können. Zum Beispiel zu rechtlichen Aspekten gibt es in der Community viele offene Fragen, durch die Videos haben wir versucht, Antworten zu liefern.“

 

Fazit

Das Projekt KI-NEL-23-NRW stand neben den zahlreichen erfolgreichen Maßnahmen auch im Zeichen der guten Zusammenarbeit in Nordrhein-Westfalen. Entsprechend positiv fällt auch das Gesamt-Resümee von Jonas Leschke und PD Dr. Markus Deimann aus.

Deimann: „KI-NEL-23-NRW war ein rundum erfolgreiches Projekt für uns. Wir haben uns zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen vom Projekt KI:edu.nrw in besonderem Maße mit dem wichtigen Thema ‚Künstliche Intelligenz in Bezug auf OER‘ auseinandersetzen können und viele neue Einblicke und Perspektiven erhalten. Für uns ist das in unserer täglichen Arbeit eine außerordentlich gute Grundlage, um bei diesem Thema auch in Zukunft wichtige Impulse geben zu können. Ein besonderer Dank gilt der Stiftung Innovation in der Hochschullehre, ohne deren Förderung uns diese besondere Möglichkeit nicht gegeben gewesen wäre.

Leschke: „Ich kann mich Markus nur anschließen. Auch aus unserer Perspektive waren alle Formate ein Erfolg und durch die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen von ORCA.nrw konnten wir jeweils unsere Expertise einbringen und somit sinnvolle Schwerpunkte setzen, indem ORCA.nrw Angebote zu generativer KI im Kontext von OER und wir Angebote zu generativer KI im Kontext verschiedener Perspektiven der Hochschullehre und Hochschulentwicklung durchgeführt haben. Auch wir werden im Kontext von KI:edu.nrw weiter an dem Thema arbeiten. Wir danken auch der Digitalen Hochschule NRW für die Möglichkeit KI-NEL-23-NRW für das Land umzusetzen und den Kolleg*innen vom Netzwerk der Landeseinrichtungen für digitale Hochschullehre (NeL) für die tolle Zusammenarbeit.“

 

Eine Übersicht über diese und weitere Maßnahmen aus dem Projekt KI-NEL-23-NRW finden Sie unter anderem auf der Projektseite.

 

APRIL ’24: GPS als Beispiel für mathematische Modellierungen

Dieses Mal tauchen wir ein in mathematische Modelle und Formen. Doch keine Sorge: An der RWTH Aachen ist ein Video produziert und veröffentlicht worden, das zahlreiche Fragestellungen in kurzer Zeit beantworten kann. Und das Beste dabei: Es handelt sich nicht um ein abstraktes Thema, sondern eins aus unserem Alltag. Das Material ist wie alle OER-Tipps des Monats unter offener Lizenz auf dem Landesportal ORCA.nrw veröffentlicht.

 

DAS MATERIAL

Wie funktioniert eigentlich GPS? Um die mathematische Beantwortung dieser Frage geht es im Video „GPS als Beispiel für mathematische Modellierungen“. In etwas mehr als 30 Minuten erklärt Prof. Dr. Martin Frank, wie man mithilfe von mathematischen Modellen seinen exakten Standpunkt bestimmen kann. Ausgangsrechnung hierbei sind die Daten dreier Satelliten, die einen ersten Standpunkt auswerfen. Durch die Berücksichtigung verschiedener weiterer Parameter, zum Beispiel die Form der Erde, die Hinzunahme Daten weiterer Satelliten oder der Relativitätstheorie, kommt man peu a peu dem exakten Standpunkt näher. Verschiedene Berechnungsmethoden und Modelle werden in diesem Video auf eine anschauliche Weise und anhand eines alltagsrelevanten Beispiels erklärt.

 

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Das Video ist im Rahmen des Projekts CAMMP (Computational and Mathematical Modeling Program) an der RWTH Aachen entstanden. Ziel des Projekt ist es seit Jahren, Mathematik im Alltag erlebbar zu machen. Dazu finden unter anderem Workshops für Schülerinnen und Schüler statt, in denen durch mathematische Modelle Antworten auf Fragen aus dem Alltag gegeben werden – zum Beispiel: „Wie funktioniert Google?“ Neben den beliebten Workshops wird sich in CAMMP auch der Lehre an Hochschulen gewidmet: An der RWTH gab es so unter anderem eine Lehrveranstaltung für Lehramtsstudierende im Fach Mathematik, in der die mathematische Modellierung im Fokus stand. Eingesetzt wurden hierfür unter anderem das Video zum Thema GPS oder eines zum Thema „Notdienstplanung in Apotheken“. Nachdem die Veranstaltung ausgelaufen war, wurden die Videos zur Weiternutzung als OER auf ORCA.nrw geteilt.

ZIELSETZUNG

„Wofür brauche ich das eigentlich?“ – Eine Frage, die Lehrerinnen und Lehrer an Schulen im Fach Mathematik oft hören. Um Interesse zu schaffen und dazu die Relevanz von Mathematik im Alltag zu verdeutlichen, kam die Idee auf, reale Themen in den Vordergrund zu rücken. Schülerinnen und Schülern sowie potenziellen Lehramtsstudierenden soll so das Thema Mathematik nähergebracht werden.

 

ERSTELLERINNEN UND ERSTELLER

Am CAMMP-Projekt sind seit Jahren zahlreiche engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligt. Im GPS-Video ist Prof. Dr. Martin Frank zu sehen, der das Projekt an der RWTH einst gründete und es mittlerweile vom Karlsruher Institut für Technologie aus leitet. Prof. Dr. Christina Büsing hat inzwischen die Projektleitung am NRW-Standort Aachen inne. Verantwortlich für die ursprüngliche Lehrveranstaltung zur Modellierung war Dr. Christina Roeckerath, die Digitalisierung und das Teilen der Lehrvideos stammt von Dr. Markus Hirshman. Er studierte selbst Mathematik auf Lehramt an der RWTH und hat dort promoviert. Mittlerweile ist er am Institut für Wirtschaftswissenschaften in Aachen angestellt.

Markus Hirshman

 

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Dr. Markus Hirshman: „Jede und jeder kann das Material nutzen, um sich selbst in der Mathematik weiterzubilden. Gerade im Übergang von der Schulmathematik zur Hochschul-Mathematik mit Bezug aufs Lehramt eignet sich das GPS-Video in besonderem Maße, um noch mal viele relevante Modelle zu erklären. Und dann geht der Kreislauf ja weiter: Nach der Hochschul-Mathematik kommt im Berufsalltag für viele wieder die Schulmathematik, dort kann das Video eingesetzt werden, um Mathe als lebensnah zu präsentieren. Schülerinnen und Schüler erhalten durch das Video die Antwort auf die Frage, warum sie zum Beispiel Geometrie oder die Sinus- und Cosinusfunktion brauchen.“

 

Zum Material: GPS als Beispiel für mathematische Modellierungen

„Didaktische Metadaten in OER- und Lehrportalen“ – neue Studie mit ORCA.nrw-Beteiligung

Wie können didaktische Metadaten die Nachnutzung und Nachhaltigkeit von OER stärken? Und wie kann offene Lehrpraxis künftig noch besser unterstützt werden? Genau mit diesen Fragen haben sich das Landesportal ORCA.nrw, der Virtuelle Campus Rheinland-Pfalz sowie das HIS-Institut für Hochschulentwicklung beschäftigt. Das Ergebnis: die Studie „Didaktische Metadaten in OER- und Lehrportalen“. Im Namen von Dr. Klaus Wannemacher und Alena Kaemena ist sie jüngst erschienen.

Zur Studie

 

Für alle, die sich intensiver mit dem Thema der Studie beschäftigen wollen, bietet ein Programmpunkt beim University:Future Festival gute Gelegenheit. Am 6. Juni stellt Wannemacher die Ergebnisse vor und lädt zum digitalen Austausch ein.

Zur Anmeldung

Einfach zeichnen: Visualisieren mit Sketchnotes für OER

Bilder helfen beim Nachdenken und Erinnern. Visualisierungen sind daher ein wichtiges unterstützendes Element bei der Erstellung von Lehr-Lernmaterialien. Einfache Illustrationen selbst zu zeichnen ist weniger schwer als viele denken: Im letzten Termin der vom Netzwerk Landesportal ORCA.nrw organisierten Reihe „Praxiswerkstatt OER“ am 27. Februar zeigte Eva-Maria Schumacher (Constructif) den über 30 Teilnehmenden, wie sie mit wenigen Strichen eigene Sketchnotes kreieren können. ORCA.nrw-Netzwerker Frank Homp erläuterte, wie solche Zeichnungen für OER nutzbar gemacht werden können. Einige der Tipps aus dem Workshops finden Sie nun auch hier.

 

Erlaubnis zum „Abkupfern“

In der Praxiswerkstatt durften die Teilnehmenden schnell zum Stift greifen: Eva Maria Schumacher zeigte im Online-Meeting über ihre Dokumentenkamera, wie aus den Grundformen Dreieck, Kreis und Viereck schnell Objekte und Figuren entstehen – und alle zeichneten mit. „Hier dürft ihr ganz ungeniert abkupfern“, erklärte Schumacher. Von der Moderatorin gab es dafür jede Menge Vorlagen zum Üben, und sie empfahl außerdem, sich von Sketchnotes-Büchern inspirieren zu lassen. So entsteht nach und nach eine Bild-Bibliothek, die an die Bedarfe der eigenen Lehre angepasst ist.

Zeichnungen der Workshop-Teilnehmerin Dr. Maike Mayer

 

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ARABIC 1: Zeichnungen der Workshop-Teilnehmerin Dr. Maike Mayer

 

Bei komplexeren Illustrationen bietet es sich an, zunächst mit dem Bleistift vorzuzeichnen und die Linien anschließend mit einem schwarzen Stift (z.B. mit Kalligrafie-Spitze) nachzuziehen. Dabei gilt das Prinzip: Mit den Dingen anfangen, die im Vordergrund sind! „Farbe kann die Sketchnotes sehr aufpeppen, sollte aber sparsam genutzt werden“, erklärte Eva-Maria Schumacher. Eine einzelne Farbe kann als Ergänzung zu den schwarzen Linien sehr gut für Schattierungen zum Einsatz kommen. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass die Schatten immer an der gleichen Stelle sitzen (z.B. unten rechts).

Bei Visualisierungen in der Lehre geht es oft darum, Text und Bild zu kombinieren. Eva-Maria Schumacher zeigte, wie einfache Container (Sprechblasen, Dokumenten-Symbole etc.) hier zu einer Strukturierung beitragen. Entscheidend ist dabei, immer zuerst den Text zu schreiben, und erst dann den Container zu zeichnen – sonst kann es schnell eng werden.

Beispiele von Eva-Maria Schumacher aus dem Workshop

 

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ARABIC 2: Beispiele von Eva-Maria Schumacher aus dem Workshop

 

 

Wenn es schnell gehen soll: Auf offen lizenziertes Material zurückgreifen

Wer schöne Grafiken haben möchte, muss aber nicht unbedingt zum Stift greifen. Eva-Maria Schumacher zeigte am Beispiel ihrer eigenen Workshop-Agenda, dass sich einfache handgezeichnete Elemente sehr gut mit Satzschrift und digitalen Objekten kombinieren lassen. In Powerpoint ist es zum Beispiel möglich, beim Erstellen von Formen die Linienform „skizziert“ zu wählen und Objekten damit eine analoge Anmutung zu verleihen. Schriften wie der Neuland Font oder Amatic SC wirken ähnlich wie handgeschriebene Buchstaben und fügen sich gut in komplexere Sketchnotes ein. Im Internet finden sich darüber hinaus viele Sammlungen mit Illustrationen, die mit keinen oder wenig Einschränkungen genutzt werden können, zum Beispiel Coco Material, Open Peeps und die Pixelchen-Icons. So lassen sich in Powerpoint aus fertigen Elementen unkompliziert neue Infografiken, Schaubilder und sogar Animationen arrangieren. Für die Produktion von OER ist das eine echte Arbeitserleichterung.

Abbildung 2 Beispiele von Eva-Maria Schumacher aus dem Workshop

 

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ARABIC 3: Mit Powerpoint erstellte Agenda von Eva-Maria Schumacher

 

Eigene Zeichnungen unter CC-Lizenz veröffentlichen

Sketchnotes sind vielfältig einsetzbar: Andere Lehrende freuen sich, wenn sie solche Materialien im Internet finden und diese frei nutzen dürfen. Möglich wird das, wenn die Illustrationen unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht sind. Besonders gut funktioniert das Teilen mit digital erstellten Illustrationen. ORCA.nrw-Netzwerkstelle Frank Homp zeigte das am Beispiel seiner eigenen Icons, die er mit einem ReMarkable-Tablet zeichnet. Aber auch das Einscannen analoger Zeichnungen klappt gut, wie Eva-Maria Schumacher zu berichten wusste.

 

Eine Illustration von Frank Homp auf dem ReMarkable, Flickr-Account von Frank Homp

 

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ARABIC 4: Eine Illustration von Frank Homp auf dem ReMarkable, Flickr-Account von Frank Homp

 

Für die Veröffentlichung der Sketchnotes gibt es diverse Plattformen, auf denen eine CC-Lizenz vergeben werden kann, darunter Flickr und Wikimedia Commons. Beide Plattformen sind an die Suchmaschine Openverse angebunden und bieten die Möglichkeit, die Bilder einzeln hochzuladen und detailliert zu verschlagworten. Frank Homp nutzt seit einiger Zeit Flickr, um seine Illustrationen rund um OER und Didaktik zur Verfügung zu stellen – die Sammlung wächst stetig (hier geht es zu Frank Homps Flickr-Stream). Aktuell baut er außerdem eine Sketchnotes-Sammlung auf dem Portal Twillo auf, das seit Neuestem mit ORCA.nrw verknüpft ist.

OER an Hochschulen verankern – das OER-Policy-Kit als Handlungsleitfaden

Stellen Sie sich vor, es findet eine Party statt und der Gastgeber verschickt keine Einladungen. Woher sollen die Gäste wissen, dass der Gastgeber eine Party veranstaltet? Was sollen die Gäste mitbringen, was kann man erwarten? Wenn sich eine Hochschule für Openness in Studium und Lehre aussprechen und dadurch die Sichtbarkeit der Lehre stärken möchte, wenn sie Maßnahmen zur Förderung offener Bildungsmaterialien (OER) etablieren und eine Kultur des Teilens mit Lehrenden und Hochschulangehörigen „feiern“ möchte, wie können dann die Zielgruppen offiziell dazu eingeladen werden?

Mit einer OER-Policy können Hochschulen ein Zeichen für Openness setzen und die Förderung von OER strukturell verankern. Viele Hochschulen im DACH-Raum haben bereits eine OER-Policy auf den Weg gebracht, um nicht nur zu zeigen, dass sie sich für OER, Openness und eine Kultur des Teilens einsetzen, sondern auch wie sie diese Ziele mit welchen Maßnahmen an der Hochschule erreichen möchten. Der Weg zu einer OER-Policy und ihre Ausgestaltung ist dabei so unterschiedlich und vielfältig wie die Hochschullandschaft selbst. Wenn sich eine Hochschule auf den Weg zu einer OER-Policy machen möchte, gibt es immer wieder ähnliche Fragen, z.B.: Wo und wie fange ich an? Was soll die Policy enthalten bzw. regeln? Was ist aus rechtlicher Sicht zu beachten? Welche Akteur:innen müssen einbezogen werden?

Klar definierte Antworten auf diese Fragen gibt es kaum, aber es gibt Erfahrungen, wie Hochschulen diese Fragen individuell für sich beantwortet haben. Diese sind nun in Form eines OER-Policy Kits von einer Arbeitsgruppe bestehend aus twillo, dem Netzwerk ORCA.nrw und der HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen übersichtlich und interaktiv zusammengestellt worden. Über einen Zeitraum von sechs Monaten hat die sechsköpfige Arbeitsgruppe Erfahrungen von Hochschulen zusammengetragen, die bereits eine OER-Policy veröffentlicht haben oder noch mittendrin stecken. Die Idee einer interaktiven Handreichung wurde schnell geboren, da die Vielzahl an unterschiedlichen Entwicklungsprozessen kaum in einer linearen Struktur unterzubringen ist. Während des Schreibprozesses wurden u.a. auch Rückmeldungen aus Vernetzungstreffen von Policy-Aktiven eingeholt und eingearbeitet.

 

Das fertige OER-Policy Kit ist ein Handlungsleitfaden, der als praktischer Wegweiser durch den Dschungel des OER-Policy-Entwicklungsprozess dienen soll. Egal, an welchem Punkt eine Hochschule steht – ob man einen Vorschlag für einen Policy-Entwurf benötigt, einen partizipativen Prozess gestalten oder die Hochschulleitung erst noch über das Für und Wider einer OER-Policy aufklären möchte – das OER-Policy Kit versucht, trotz der vorhandenen Unterschiede zwischen Hochschulen eine allgemeine Orientierung, konkrete Tipps und Beispiele sowie hilfreiche Materialien zu den verschiedenen Stationen zu geben.

Wenn Sie also gerade eine Openness-Party an Ihrer Hochschule planen und die Einladungskarten dazu gestalten möchten – dann werfen Sie gerne einen Blick in das OER-Policy Kit. Alle Dateien zum Nachnutzen des Policy Kits finden sich in diesem Git-Repository.

Psst: Eine Party ist nichts ohne guten Sound! Hören Sie also auch gerne mal rein in die Podcastfolge „How To OER Policy“ des Podcasts „zugehOERt“ (auf OERinfo oder Spotify), welche einen Einblick in die Hintergründe und Entwicklungsschritte des OER-Policy Kits gibt.

 

 

Bild: Startschuss OER Policy (2)“ von sOER Frank ist lizenziert unter CC BY 2.0

3/2024: Start der Praxisphase von DIM.RUHR

Ein Projekt geht in die nächste Phase, das U:FF-Programm nimmt Formen an, und ORCA.nrw ist national wie international vertreten. Dies und mehr gibt’s im aktuellen Monats-Rückblick.

 

DIM.RUHR: Praxisphase beginnt

Startschuss für die Praxisphase von DIM.RUHR: Nachdem im ersten Projektjahr ein theoretisches Konzept entwickelt wurde, traf sich nun das Konsortium der assoziierten Partner (im Bild), um mit konkreten Maßnahmen in die Umsetzungsphase des Projekts zu starten. Ziel ist es, den kompetenten Umgang mit medizinischen Daten zu fördern, dafür werden Lehr- und Lernmaterialien zur Fort- und Weiterbildung verschiedener Zielgruppen im Gesundheitswesen entwickelt. ORCA.nrw ist am Projekt beteiligt. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.

 

Lehre verbindet NRW ist zurück

Das Landesportal ORCA.nrw hat seine Veranstaltungsreihe „Lehre verbindet NRW – ein digitales Vernetzungsangebot“ fortgesetzt. Der erste einstündige Termin fand im März statt und stand ganz im Zeichen des „OERContent.nrw“-Projekts „OK!Thermo“. Am 25. April geht es weiter, dann stellt Prof. Sven Benson aus dem Universitätsklinikum Essen das Projekt „eKommMed.nrw“ vor. Die Anmeldung ist hier möglich.

 

Rahmenprogramm beim U:FF

Am 6. Juni ist es endlich soweit: Dann steigt zum zweiten Mal die ORCA.nrw-Bühne in Bochum beim großen University:Future Festival. Das offizielle Bühnen-Programm wird in den kommenden Tagen bekanntgegeben, mittlerweile stehen aber schon einige Punkte des Rahmenprogramms fest: So wird es unter anderem eine neue Ausgabe des beliebten Quiz-Formats „Wer wird MillionOER?“ geben. Alle Infos finden Sie auf dieser Übersichtsseite.

 

KI-Workshop beim OERcamp

Hamburg war in diesem Monat Anlaufstelle für die nationale OER-Community, entsprechend durfte auch ORCA.nrw nicht fehlen. PD Dr. Markus Deimann (Geschäftsführer) sowie Daniel Diekmann aus dem OER-Referat waren fürs Landesportal dabei und luden in der Hansestadt zum vierstündigen Workshop. Das Thema: OER und Künstliche Intelligenz in der Hochschullehre. Die Veranstaltung war Teil des Projekts KI-NEL-23-NRW, an dem sich ORCA.nrw beteiligt, die ausführliche Dokumentation finden Sie hier.

 

ORCA.nrw in Irland

Regelmäßig trifft sich nicht nur die nationale, sondern auch internationale OER-Gemeinschaft. An der Munster Technological University in Cork im Südwesten von Irland fand in diesem Monat die renommierte OER-Konferenz der Association for Learning Technology (ALT) statt, und ORCA.nrw war durch Geschäftsführer PD Dr. Markus Deimann dabei. An zwei Tagen wurde in unterschiedlichen Formaten diskutiert, überlegt und gefachsimpelt. „Es war ein guter Austausch mit einem internationalen Blick auf OER. Es ist schön zu sehen, dass offene Bildung auch in anderen Ländern ein wichtiger Baustein für die digitale Transformation ist“, erklärt Deimann. In seinem Blog berichtet er ausführlich über die Veranstaltung.

 

OER-Tipp: Hilfe bei Motivationsproblemen

Diese Fragen dürfte beim Lernen jeder kennen: „Wie viel ist das denn?“ – „Wofür brauche ich das?“ – „Verstehe ich das richtig?“ Der OER-Tipp des Monats März kann hierbei helfen: Der Kurs Lernstrategien soll Studierende auf kurzweilige Art und Weise unterstützen, Lösungen für Motivationsprobleme beim Lernen zu finden und geht dabei auf genau die drei Fragestellungen ein. Zum OER-Tipp des Monat.