Schlagwortarchiv für: OER

OKTOBER ’24: moveo

Das Wintersemester steht vor der Tür, und für viele Studierende beginnt mit dem Start ins Studium eine aufregende Phase ihres Lebens. Um einen guten Überblick über die eigene Situation im Studium zu erhalten, wurde moveo ins Leben gerufen – unser OER-Tipp des Monats.

DAS MATERIAL

Der Online-Test moveo ist ein Tool zur Selbstflexion der aktuellen Studiensituation auf ORCA.nrw. Zunächst wartet auf Studierende eine Selbsteinschätzung mit unterschiedlichen Abfragen zur Motivation und zum individuellen Lernverhalten. Beispiel: „Die Inhalte in meinem Studium finde ich interessant“ oder „Wenn das Lernen mühsam wird, finde ich Wege, wie ich mich für die Weiterarbeit motiviere“ – Nutzerinnen und Nutzer können nun ihr Häkchen auf der Skala von „stimme voll und ganz zu“ bis „stimme überhaupt nicht zu“ setzen. Nach gut 20 Minuten erhalten sie direkt ein Feedback samt hilfreichen Erklärvideos zu Themen wie Studienmotivation, Prokrastination oder Prüfungsangst. Danach werden relevante Unterstützungsangebote wie der Kurs Lernstrategien, der WINT-Check oder das Online-Angebot Sprach- und Textverständnis vorgestellt, und Studierende haben die Möglichkeit, ihre Notizen zu ergänzen. Zu guter Letzt kann man sich eine Übersichts-PDF erstellen lassen.

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Die beiden Erstellerinnen Prof. Dr. Fani Lauermann und Dr. Daria Benden waren in der vergangenen Woche zu Gast in der beliebten Weiterbildungsreihe „Lehre verbindet NRW“ und berichteten dort, dass etwa die Hälfte aller Studierenden im Laufe des Studiums über einen Studienabbruch oder Studienfachwechsel nachdenke. 43 Prozent aller Abbrüche würden im ersten Studienjahr erfolgen. Angebote zur Reflexion der eigenen Studiensituation gab es 2016 – als die Idee zu moveo aufkam – aber kaum. Insbesondere fehlten Angebote, die Feedback mit Handlungsempfehlungen und Erklärvideos für die Studierenden enthalten. Parallel entstand übrigens die Idee zum Kurs Lernstrategien, der im Bereich der Studieneingangsphase auf ORCA.nrw im Anschluss an moveo absolviert werden kann.

ZIELSETZUNG

Mit moveo können Studierende ihre aktuelle Studiensituation reflektieren. Motivation und Lernverhalten sind zwei zentrale Faktoren für ein erfolgreiches Studium, entsprechend sinnvoll ist es, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Der moveo-Test kann Studierende einerseits auf Schwierigkeiten in ihrem Studium aufmerksam machen, lässt sie andererseits aber nicht allein. Mehr noch: Es wird direkt Unterstützung angeboten. Das Angebot richtet sich vor allem an Studierende in der Studieneingangsphase, viele Teile sind aber auch für Studierende in späteren Phasen des Studiums relevant.

ERSTELLERINNEN

Erstellt wurde das moveo-Angebot von Prof. Dr. Fani Lauermann und Dr. Daria Benden. Fani Lauermann ist Professorin für Empirische Bildungsforschung und Pädagogische Psychologie an der Universität Bonn, ihre Forschungsschwerpunkte sind Motivationsentwicklung, Bildungs- und Berufswahlentscheidungen sowie Unterrichtsqualität. Dr. Daria Benden arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team von Prof. Lauermann an der Universität Bonn. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Motivation und Bildungs- und Berufswahlentscheidungen mit MINT-Schwerpunkt. Während der Corona-Pandemie ist zudem ein Modul zum Thema „Lernen auf Distanz“ entstanden. Dieses moveo+-Angebot wurde unter Beteiligung von Annika Koch (Universität Bonn) erstellt.

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Prof. Dr. Fani Lauermann: „Studierende können mithilfe von moveo über ihre eigene Studiensituation nachdenken. Sie erfahren durch moveo, dass sie mit möglichen Problemen nicht allein sind und dass viele Schwierigkeiten wie etwa Prokrastination relativ typisch sind. Die Bearbeitung von moveo und die Auseinandersetzung mit dem Feedback und den Erklärvideos soll den Studierenden dabei helfen, praktische Empfehlungen basierend auf aktueller Forschung zu erhalten – beispielsweise im Umgang mit Prokrastination.“

Dr. Daria Benden: „Neben der Selbsteinschätzung lernt man als Studierender bei moveo Unterstützungsangebote kennen, die einem in der aktuellen Situation oder im weiteren Verlauf des Studiums helfen können. Darüber hinaus ist moveo nicht nur für Studierende selbst, sondern auch für Studienberater*innen interessant, um effektiv beraten zu können.“

Neue Termine der Lehre verbindet NRW-Veranstaltungsreihe

Das Landesportal ORCA.nrw setzt ab dem 19.09.2024 seine digitale Veranstaltungsreihe „Lehre verbindet NRW – Ein digitales Vernetzungsangebot des Landesportals ORCA.nrw“ fort, zu der wir Sie an dieser Stelle herzlich einladen.

In regelmäßigen einstündigen Terminen lädt unsere Netzwerkkoordinatorin Rebecca Nyßen für Sie verschiedene Gäste ein, die von ihren Projekten, Erfahrungen in der OER-Erstellung und Schnittstellen zu ORCA.nrw berichten und sich hierzu gerne mit anderen Lehrenden austauschen.
Im Wintersemester 2024 erwarten Sie verschiedene Referent*innen mit Angeboten zur Studieneingangsphase.

Die Veranstaltungen finden mehrmals im Kalenderjahr jeweils donnerstags zwischen 13:00 und 14:00 Uhr online via Zoom statt und sind für Sie nach erfolgter Anmeldung kostenlos zugänglich.
Sie möchten in den Veranstaltungsverteiler aufgenommen werden, um jederzeit über die neuen Termine informiert zu werden? Dann schreiben Sie gerne eine mail an info@orca.nrw.

Die nächsten Termine und Anmeldemöglichkeiten finden Sie in anbei und auch nochmal auf unserer Veranstaltungsseite.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

PROJEKT: moveo

ZU GAST: moveo

REFERENT*INNEN: Prof. Fani Lauermann, Dr. Daria Benden

WANN:

ZUR ANMELDUNG: Anmeldelink

Kurzinfo:

Ziel des Projekts „moveo“ war die Entwicklung eines Selbsteinschätzungstests für Studierende, der im Landesportal ORCA.nrw verfügbar ist. „moveo“ bietet Studierenden die Möglichkeit, über ihre aktuelle Studienmotivation, ihr Lernverhalten und mögliche Schwierigkeiten beim Lernen zu reflektieren. Die Studierenden erhalten dabei Feedback in Form von kurzen Texten zu ihrer Selbsteinschätzung und zusätzlichen Erklärvideos, in denen relevante Forschungsergebnisse vorgestellt und Informationen zu möglichen Unterstützungsangeboten gegeben werden.

PROJEKT: studiVEMINT

PROJEKT: studiVEMINT

REFERENT*INNEN: Prof. Michael Liebendörfer

WANN:

ZUR ANMELDUNG: Anmeldelink

Kurzinfo:

Mathematik ist in vielen Bereichen der Wissenschaft und Wirtschaft von elementarer Bedeutung. Daher sind mathematische Kenntnisse nicht nur für das Mathematikstudium relevant, sondern werden vor allem auch in den WINT-Fächern vorausgesetzt. Mit dem Kurs studiVEMINT wird das selbstständige Auffrischen und das Schließen von Wissenslücken von grundlegenden Themen der Schulmathematik unterstützt, damit eine gute Basis für den Einstieg in ein Studium mit Mathematikanteil geschaffen werden kann.

PROJEKT: „Sprach- & Textverständnis 2.0 – Teilbereiche: Sprache angemessen verwenden plus Verzeichnis wissenschaftssprachlicher Formulierungen

PROJEKT: Projekt „Sprach- & Textverständnis 2.0 – Teilbereiche „Sprache angemessen verwenden“ plus „Verzeichnis wissenschaftssprachlicher Formulierungen“

REFERENT*INNEN: Prof. Ulrike Haß

WANN:

ZUR ANMELDUNG: Anmeldelink

Kurzinfo:

In diesem Vortrag geht es um spezifische Teilbereiche des Kurses “Sprach- und Textverständnis 2.0”. Frau Prof. Ulrike Haß stellt die von ihr entwickelten Teilbereiche “ Sprache angemessen verwenden” plus das “Verzeichnis wissenschaftssprachlicher Formulierungen” vor. Erfahren Sie, wie Sie diese Teilbereiche sowohl in Ihrer Lehre als auch in der Studierendenberatung sowie im Selbststudium Ihrer Studierenden verwenden können.

SEPTEMBER ’24: DIGI-V.nrw

Seit neuestem bietet ORCA.nrw eine besondere Bühne für offen lizenzierte Lehr-/Lernmaterialien: die Themenfenster. Auf den hochwertig zusammengestellten Seiten soll ein erster Blick auf Projektergebnisse gewährt werden, und den Anfang hat DIGI-V.nrw gemacht. Das Projekt hat zum Ziel, digitale Kompetenzen in Hochschulverwaltungen zu entwickeln.

DAS MATERIAL

Wie sieht ein sicheres Passwort aus? Wie arbeitet man an einem digitalen Dokument zusammen? Wie teile ich Daten am besten mit meinen Kolleginnen und Kollegen? In wohl jeder Verwaltung werden Fragen wie diese noch immer regelmäßig gestellt. Das „Fortbildungsprogramm zur Entwicklung digitaler Kompetenzen in Hochschulverwaltungen“ – kurz DIGI-V.nrw – liefert Antworten. Im Projekt sind praxisnahe Selbstlernkurse zu den vier Themengebieten Datenschutz, Informationssicherheit, Lernen und Arbeiten und Prozessmanagement entstanden. Die Kurse können am Stück oder einzeln durchlaufen werden und sind modular aufgebaut. Seit August 2024 sind sie unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 über ORCA.nrw abrufbar.  

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Das Projekt DIGI-V.nrw wurde von Oktober 2021 bis März 2024 im Rahmen der Digitalisierungsoffensive des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Die Idee war, dabei auch Open Educational Resources (OER) für den Verwaltungsbereich der 42 öffentlich-rechtlichen NRW-Hochschulen zu produzieren, um die Materialien durch die offene Lizenz einerseits an die unterschiedlichen Anforderungen einzelner Hochschulen anpassen und sie andererseits auch nach dem Ende des Projekts aktuell halten zu können. Um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, hat das Projektteam bei allen Themenbereichen mit Fachexpertinnen und -experten zusammengearbeitet.

ZIELSETZUNG

Die Kurse richten sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Hochschulverwaltungen in Nordrhein-Westfalen, können aber auch darüber hinaus Einsatz finden. Die Materialien sollen sie bei Fragen und Problemen rund um digitale Themen unterstützen und so die Digitalisierung in der Verwaltung vorantreiben. Durch die offene Lizenz soll zudem auch die Kultur des Teilens in diesem Bereich der Hochschulen belebt werden.

ERSTELLERINNEN UND ERSTELLER

Das Projektteam wurde beim erfolgreichen Abschluss von DIGI-V.nrw von Kristina Brand von der FernUniversität in Hagen geleitet. Die studierte Medienwissenschaftlerin stieß nach ihrem Masterabschluss an der Ruhr-Universität Bochum als Mediendidaktikerin zum Projekt DIGI-V.nrw dazu. Seit dem Projektabschluss arbeitet sie als Referentin für Organisations- und Personalentwicklung an der FernUniversität in Hagen. Im Projekt wurde sie von Markus Kroll (FernUniversität in Hagen), Kerstin Herzog (HÜF-NRW) Sonja Wingenfeld (Universität zu Köln) und Victoria Adenstedt (Hochschule Bochum) unterstützt.

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Kristina Brand: „Open Educational Resources sind in der Lehre weitestgehend bekannt. In unserem Projekt haben wir versucht, OER auch in die Verwaltung zu bringen. Als Hochschule kann ich also die Materialien nehmen und sie direkt einsetzen, ich kann sie aber auch an meine Besonderheiten anpassen. Als Mitarbeiter*in an einer Hochschule lohnt es sich allemal, die Kurse anzuschauen, denn sie können meine Arbeit und die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen vereinfachen.“

Gelungene Premiere: Über 100 Teilnehmende beim OER-Fachtag ORCA.nrw

Viel Herzblut war in die Überarbeitung des Konzepts geflossen, und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der neue OER-Fachtag ORCA.nrw erfreute sich bei seiner Premiere großer Beliebtheit.

Über 100 Teilnehmende aus Nordrhein-Westfalen und vielen anderen Teilen Deutschlands ließen sich inspirieren, 17 Referentinnen und Referenten sorgten ­dabei für ein vielseitiges Angebot. So war von einer OER-Einführung für Neulinge bis hin zu fachspezifischen Diskussionen über konkrete Projektergebnisse in einzelnen Fachbereichen über den Tag verteilt für jede und jeden etwas dabei.

In den vergangenen Jahren haben bereits sechs OER-Fachtage in Nordrhein-Westfalen stattgefunden, allerdings immer nur zu einem Fachgebiet. Zusammen mit dem Netzwerk wurde in der Geschäftsstelle von ORCA.nrw zuletzt der neue Ansatz ausgearbeitet, Workshops und Vorträge zu mehreren Fachrichtungen wie Ingenieurwissenschaften, Gesundheit und Medizin oder Sprachwissenschaften an einem großen OER-Fachtag ORCA.nrw zu bündeln.

Umfangreiches Programm

„Wir freuen uns sehr, dass der neue OER-Fachtag ORCA.nrw direkt so gut angenommen wurde. Als Landesportal wollen wir helfen, Lehrende innerhalb der Fachbereiche und darüber hinaus zu vernetzen. Veranstaltungen wie unser Fachtag sind dafür ein wichtiger Baustein“, sagte PD Dr. Markus Deimann, Geschäftsführer von ORCA.nrw, der zu Beginn des Tages alle Teilnehmenden offiziell begrüßte.

Es folgte zum inhaltlichen Einstieg ein fächerübergreifender Überblick über „Die Rolle der Communities für die (Weiter-)Entwicklung von OER“ von Prof. Dr. Daniel Otto von der Europäischen Hochschule für Innovation und Perspektive, ehe es dann in insgesamt sechs teils parallel stattfindende Projekt-Spotlights ging. So stellte zum Beispiel Dr. Jennifer Willms im Bereich Gesundheit & Medizin die Arbeit bei „eKommMed.nrw“ vor, Prof. Dr. Tobias Brandt und Dr. Lea Püchel berichteten von ihren Erfahrungen bei „INNO4S“ im Bereich Wirtschaftswissenschaften. Nach der Mittagspause standen dann unter anderem praxisorientierte Kurzworkshops an.

Eine detaillierte Dokumentation des OER-Fachtag ORCA.nrw finden Sie in Kürze hier.

„Ich bin sehr begeistert, wie viele Teilnehmende heute aus den verschiedensten Ecken Deutschlands für einen Austausch in ihren Fachcommunitys zusammengekommen sind. Die Vorbereitung und der Dialog mit unseren Teilnehmenden, Referentinnen und Referenten und dem Planungsteam hat mir viel Spaß gemacht. Ich werte den ersten OER-Fachtag ORCA.nrw als vollen Erfolg“, sagte Rebecca Nyßen, Netzwerkkoordinatorin bei ORCA.nrw.  

Markus Deimann: „Die Inhalte stehen bei ORCA.nrw im Fokus“

Der Profilschärfungsprozess von ORCA.nrw ist abgeschlossen. Was bedeutet das genau?

Deimann: Das Landesportal ORCA.nrw existiert mittlerweile seit drei Jahren. Anfang 2021 haben wir mit dem technischen und personellen Aufbau von ORCA.nrw begonnen, um im Juli 2021 mit den ersten Basisdiensten wie einem Upload und einer Suchfunktion für offene Bildungsressourcen (OER) an den Start zu gehen. Seitdem hat sich in vielen Bereichen einiges bewegt. Wir haben auf technischer Ebene neue Grundlagen geschaffen und parallel unser Angebot sukzessive weiterentwickelt. Wir haben daher die Notwendigkeit gesehen, unser Profil zu schärfen und in den vergangenen Monaten intensiv daran gearbeitet. Das Ergebnis sind drei Säulen, die künftig die inhaltlichen Schwerpunkte von ORCA.nrw ausmachen: OER-Grundversorgung, Vernetzung von Lehrenden in NRW sowie starke Angebote für Studierende speziell in der Studieneingangsphase.

Was bedeutet das konkret für die OER-Säule? Wird es künftig nicht mehr nur die Suche und den Upload geben?

Deimann: Zunächst einmal standen wir vor der Herausforderung, dass der Dienst educast.nrw, über den wir bis Ende 2023 unsere technische Infrastruktur betrieben haben, eingestellt wurde. Das hat uns dazu gezwungen, kreativ zu werden. Wir sind enorm froh, dass wir unsere zahlreichen Kontakte nutzen konnten und eine länderübergreifende Lösung gefunden haben. Seit Beginn des Jahres arbeiten wir eng mit den Kolleginnen und Kollegen aus Niedersachsen zusammen und nutzen die technischen Dienste des TIB-AV-Portals und twillo, um Materialien aus NRW abrufbar zu machen. Diese Zusammenarbeit wurde nun auch vertraglich für einen längeren Zeitraum fixiert. Für Nutzende ändert sich nicht viel, die Suche und der Upload von OER sind wie gewohnt über ORCA.nrw möglich, für den Upload von Videomaterial benötigt es lediglich einen einfach zu erstellenden Log-in beim TIB AV-Portal. Die Zusammenarbeit zwischen den Portalen auf diesem Niveau ist Neuland, ich glaube aber, dass sie kein Einzelfall bleiben wird. Für uns bei ORCA.nrw bietet sie nur Vorteile: Wir greifen auf eine stabile und erprobte Infrastruktur zurück. Das ermöglicht es uns, künftig vermehrt die Inhalte in den Vordergrund unserer Arbeit zu rücken.

Wie soll das aussehen?

Deimann: Wir werden Lehr-/Lernmaterialien in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus Nordrhein-Westfalen aufbereiten und kuratieren. In unserer neuen OER-Bibliothek werden verschiedene Kollektionen zu Themen und Fachbereichen entstehen. Dazu werden wir den vielen geförderten Projekten aus NRW ein Schaufenster bieten, um die qualitativ hochwertigen Materialen zu präsentieren.

In der zweiten Säule wird die Vernetzung von Lehrenden großgeschrieben.

Deimann: Wir haben in der Vergangenheit bereits einiges gemacht, um Lehrende in NRW in den Austausch zu bringen. Das wollen wir ausbauen und Impulsgeber sein. Mit unserer jährlichen ORCA.nrw-Tagung und der ORCA.nrw-Bühne beim University:Future Festival haben wir zwei Leuchttürme im Veranstaltungskalender, dazu organisieren wir beispielsweise mit der beliebten Reihe „Lehre verbindet NRW“ oder dem neuen OER-Fachtag ORCA.nrw weitere wichtige Formate. Lehrende zusammenzubringen – ob analog oder digital – wird künftig ein noch wichtigerer Teil der Arbeit von ORCA.nrw sein.

Bei den Studierenden fokussiert sich ORCA.nrw auf die Studienanfängerinnen und -anfänger.

Deimann: Schon aufgrund unserer Historie ist das Thema „Übergang von der Schule zur Hochschule“ ein wichtiges für uns. Im Projekt Studiport – ein Vorgängerprojekt von ORCA.nrw – sind zahlreiche Inhalte für die Studieneingangsphase entstanden, die einen wesentlichen Bestandteil des aktuellen Angebots von ORCA.nrw ausmachen. Wir wollen Studieninteressierten und Studienanfängerinnen und -anfängern eine Anlaufstelle sein und qualitativ hochwertige Inhalte wie Selbsteinschätzungstests und Selbstlernkurse zu Themen wie Sprach- und Textverständnis, Mathematik oder Lernstrategien und Motivation im Studium anbieten. Darüber hinaus bieten wir auch persönliche Hilfestellung – zum Beispiel mit einem Mathe-Helpdesk oder einer telefonischen Sprachberatung – an.

Wie wird das neue Profil samt den drei Säulen künftig sichtbar sein?

Deimann: Es war klar, dass wir in diesem Zuge auch das visuelle Erscheinungsbild von ORCA.nrw weiterentwickeln wollten. Unsere drei Säulen sollen sichtbar sein, entsprechend haben wir unsere Website komplett überarbeitet und die Menüstruktur an unser neues Portfolio angepasst. Aber auch die Angebote innerhalb der drei Säulen haben sich weiterentwickelt: Wir sind nun weniger technisch unterwegs, künftig stehen Inhalte mehr denn je im Fokus unserer Arbeit. Entsprechend haben wir auch unsere Marke und Erscheinungsbild mitentwickelt. Unser Dank gilt dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das uns auf unserem eingeschlagenen Weg unterstützt hat.

AUGUST ’24: Finde-Bingo

Im Praxissemester lernen Lehramts-Studierende zum ersten Mal praktisch ihr späteres Aufgabenfeld kennen. Nach den ereignisreichen Wochen an der Schule haben Studierende oft viel Gesprächsstoff, der gemeinsam aufgearbeitet wird. Eine gute Grundlage hierfür: unser OER-Tipp des Monats August.

DAS MATERIAL

Mit dem Finde-Bingo wird die Nachbereitung des Praxissemesters im Lehramtsstudium interaktiv. Insgesamt neun Felder können Studierende dabei im Bingo-Stil nacheinander abhaken. Dafür müssen sie andere Studierende im Seminar finden, die in ihrem Praxissemester zum Beispiel „bei einer mündlichen Prüfung dabei waren“ oder „im Unterricht mit einem Tablet gearbeitet haben“. Dabei sind nicht ausschließlich positive Erfahrungen eingearbeitet, sondern auch herausfordernde wie zum Beispiel: „Finde eine Person, die eine gravierende Unterrichtsstörung erlebt hat.“

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Die Methode ist aus dem schulischen Kotext bekannt: Im Französisch- oder Spanischunterricht eignet sie sich, um neu erlernte sprachliche Mittel wie Vokabeln oder grammatische Strukturen im Gespräch zu festigen. So kam die Idee auf, beim Einsatz im Lehramtsstudium zwei Aspekte miteinander zu verbinden: Zum einen erlernen Studierende die gängige Methode für ihren späteren eigenen Unterricht, zum anderen setzen sie sich interaktiv mit ihrem Praxissemester auseinander.

ZIELSETZUNG

Das Finde-Bingo soll Studierenden bei der Reflexion ihres Praxissemesters helfen. Letzteres findet im Masterstudium – in der Regel im zweiten Semester – statt und bietet Studierenden die Möglichkeit, ohne individuelle Bewertung einen Einblick in die Arbeit als Lehrerin oder Lehrer an einer Schule zu erhalten. Die Aufarbeitung findet standardmäßig direkt im Anschluss ans Praxissemester statt.

ERSTELLERIN

Erstellt und hochgeladen wurde das Finde-Bingo von Dr. Janina Reinhardt von der Universität Bielefeld. Von 2008 bis 2014 studierte sie Englisch, Französisch und Spanisch auf Gymnasiallehramt an der Universität Konstanz, wo sie im Anschluss zunächst als akademische Mitarbeiterin tätig war und im März 2019 ihre Promotion in französischer Linguistik ablegte. Währenddessen war sie als Studienreferendarin an einem Gymnasium in St. Georgen im Schwarzwald tätig. Seit Oktober 2019 ist Janina Reinhardt als Studienrätin im Hochschuldienst an der Universität Bielefeld für die Didaktik des Französischen und Spanischen verantwortlich.

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Porträt Janina reinhardt

Dr. Janina Reinhardt: „Das Finde-Bingo ist eine gute Grundlage, um Studierende in den Austausch zu bringen. Erfahrungsgemäß entwickelt sich in kürzester Zeit eine rege Diskussion über das im Praxissemester Erlebte. Durch die vorformulierten Punkte wird es direkt konkret – eine große Hilfe, gerade wenn es um negative Ereignisse geht. Aus Lehrenden-Perspektive ist es schön zu sehen, dass die Übung in der Regel von allein läuft. Man muss nicht mehr viel anleiten, sondern kann beobachten und im Zweifel für Fragen ansprechbar sein.“

Zum Material

JULI ’24: Was ist erlaubt? – Urheberrecht im E-Learning an Hochschulen

Jeden Monat stellen wir an dieser Stelle ein besonderes Lehr-Lernmaterial vor, das über ORCA.nrw mit offener Lizenz verfügbar ist. Dieses Mal geht es um ein Thema, das viele Lehrende betrifft: das Urheberrecht.


DAS MATERIAL

„Dieses Foto habe ich über die Google-Suche gefunden.“ Mit dieser Aussage wird in der 32-seitigen Präsentation ins Thema Urheberrecht eingeleitet, es folgen zwei Fragen: „Darf ich es auf meine Homepage hochladen?“ – „Darf ich es in Moodle hochladen?“ Eine Situation, in die sich viele Lehrende sicher hineinversetzen können, und die in den folgenden Folien aufgeklärt wird. Man erhält zudem einen Überblick über die Ausnahmebestimmung für Bildung und Wissenschaft im Urheberrecht, die sogenannte Mengenbeschränkung, nützliche Hinweise zur Einbettung von Videos und Links sowie zu OER allgemein.

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Entstanden ist die Präsentation an der Ruhr-Universität Bochum, genau gesagt am Zentrum für Wissenschaftsdidaktik (ZfW). Regelmäßig bietet das ZfW Lehrenden eine Schulung zum Thema Urheberrecht an, in der gesetzliche Grundlagen geklärt werden und anhand von Fallbeispielen konkrete Anwendungsszenarien für die Erstellung von E-Learning-Materialien besprochen werden. Für diesen Rahmen galt die Präsentation ursprünglich als Leitfaden, inzwischen ist sie unter offener Lizenz über ORCA.nrw abrufbar und kann auch an anderen Hochschulen eingesetzt werden.

ZIELSETZUNG

Wie viele rechtliche Themen ist auch das Urheberrecht enorm umfangreich. Natürlich ist es ein juristisches Spezialfeld, in dem es zahlreiche Expertinnen und Experten benötigt. An sie richtet sich die Präsentation nicht, stattdessen soll sie Hochschullehrenden aller Fachrichtungen eine alltags- und praxistaugliche Einführung ins Urheberrecht geben. Ziel ist es, dass Lehrende sich bei der Erstellung von E-Learning-Materialien und OER nicht von rechtlichen Fragen abschrecken lassen, sondern gut einschätzen können, was erlaubt ist und was nicht.

ERSTELLERIN

Erstellt wurde die Präsentation von Kathrin Braungardt. Seit 2000 arbeitet sie mittlerweile am ZfW in Bochum und ist Expertin für Rechtsfragen rund um digitale Lehre. Seit vielen Jahren berät sie Lehrende auf diesem Gebiet und gibt unter anderem durch Schulungen eine Einführung in die Themen Urheber- und Datenschutzrecht.

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Kathrin Braungardt: „Wir versuchen mit unserer Arbeit Licht ins Dunkel von rechtlichen Fragen zu bringen – dabei soll auch die Präsentation und die bei uns dazugehörende Schulung beitragen. Wir wollen Lehrende animieren, digitales Lehrmaterial zu erstellen und ihnen einen ersten praxistauglichen Überblick über wichtige Rechtsfragen geben. Das Material bietet sich dafür fächerübergreifend an.“

Zum Material

ORCA.nrw-Bühne: ein Tag mit vielen Highlights

Wenn die OER-Tracks ertönen, ein Programm-Highlight auf das nächste folgt und am Ende um die Wette gequizzt wird, kann es nur um eines gehen: die ORCA.nrw-Bühne beim University:Future Festival (U:FF). In diesem Jahr fanden über 100 Besucherinnen und Besucher den Weg nach Bochum, um sich einen ganzen Tag über offene Bildung, Vernetzungsangebote und die Zukunft der Hochschullehre auszutauschen. Mit dabei war in diesem Jahr mit dem ehemaligen Bundestagspräsidenten Prof. Dr. Norbert Lammert ein besonderer Gast. Magdalena Spaude und Nicole Dobosz auf der UFF Bühne:"Das Märchen von den Open Educational Resources: Die StOERntaler"

Um 9 Uhr öffneten sich die Tore in der Alten Lohnhalle in Bochum-Wattenscheid. Im Schatten des alten Förderturms der ehrwürdigen Zeche Holland begrüßte Moderator PD Dr. Markus Deimann die Anwesenden und stimmte sie auf einen ereignisreichen Tag mit Programmpunkten auf und neben der Bühne ein. „Das University:Future Festival ist eine der wichtigsten Veranstaltungen im deutschsprachigen Raum, wenn es um die Zukunft im Bildungsbereich geht. Wir freuen uns sehr, in diesem Jahr erneut Ausrichter einer der begehrten Partnerbühnen zu sein“, sagte Deimann.

Es folgten insgesamt zehn Beiträge von über 20 Speakerinnen und Speakern zu verschiedenen Themen: von Datenkompetenz im Gesundheitsbereich über innovative Lehrkräftebildung durch studentische Beteiligung bis hin zu Reformmodellen zur Senkung von Studienabbruch-Quoten. Natürlich durften auch Input und reger Austausch zum Thema Künstliche Intelligenz nicht fehlen, und am Nachmittag wurde es dann politisch. Die Podiumsdiskussion zur digitalen und analogen Infrastruktur für die Hochschullehre im 21. Jahrhundert bot einige kontroverse Standpunkte und interessante Unterhaltungen.

Das Logo des U:FF aus Ton gedruckt vom Projekt RobiClayFür alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab es auch neben dem offiziellen Programm einiges zu sehen. Der Roboter aus dem Projekt „RobiClay“ zog im Foyer zahlreiche Interessierte an, die sich nicht nur die Funktionsweise erklären lassen, sondern auch selbst ein 3D-gedrucktes Souvenir mit nach Hause nehmen wollten. Natürlich wurde auch das Festivallogo in 3D gedruckt. Wenige Meter weiter konnten die Besucherinnen und Besucher sich an einem Legevideo versuchen.

Austausch analog wie digital

Auch im digitalen Raum wurde fleißig mitdiskutiert. Alle Programmpunkte der Hauptbühne wurden auf der U:FF-Plattform live gestreamt, sodass auch Zuschauerinnen und Zuschauer Austausch und Vernetzung - Fokus des U:FFaußerhalb von NRW gute Gelegenheiten hatten, die ORCA.nrw-Bühne zu verfolgen. „Wir haben heute eine unglaubliche thematische Vielfalt erlebt. Mal wurden bekannte Themen aus neuen Blickwinkeln betrachtet, mal völlig neue Impulse gesetzt. Das macht das U:FF zu etwas ganz Besonderem“, sagte Deimann.

Wenige Tage vor der Europawahl lieferte der frühere Bundestagspräsident Prof. Norbert Lammert zum Abschluss in den Abendstunden ein Plädoyer für „Bildung und Demokratie“ – an Hochschulen und darüber hinaus. Für den gebürtigen Bochumer war es ein Heimspiel in der Alten Lohnhalle. Veranstaltet wurde das University:Future Festival auch in diesem Jahr vom Hochschulforum Digitalisierung (HFD) sowie der Stiftung Innovation in der Hochschullehre, unterstützt wird es vom Stifterverband. ORCA.nrw ist Partner des U:FF und richtete eine von fünf Präsenzbühnen aus.

Alle Beiträge der ORCA.nrw-Bühne werden in Kürze online abrufbar sein.

Neues Vernetzungsangebot für Lehrende: OER-Fachtag ORCA.nrw

ORCA.nrw bietet Lehrenden in Nordrhein-Westfalen ein neues Vernetzungsangebot: den „OER-Fachtag ORCA.nrw 2024“. Am 29. August werden über den gesamten Tag verteilt virtuelle Workshops zu Themen wie Lehrmaterialerstellung, Bildung für nachhaltige Entwicklung oder KI in der Lehre stattfinden, zudem berichten Lehrende über ihre OER-Projekte.

Das Besondere: Neben den fächerübergreifenden Programmpunkten gibt es vormittags verschiedene Angebote für einzelne Fachbereiche – wie zum Beispiel Ingenieurwissenschaften, Gesundheit und Medizin oder Sprachwissenschaften. Vernetzung und Erfahrungsaustausch im jeweiligen Fachbereich ist also garantiert.

Bereits in den vergangenen Jahren erfreuten sich OER-Fachtage zu einzelnen Fachbereichen großer Beliebtheit. Neben den oben genannten Bereichen gab es auch Fachtage zu Sportwissenschaft, Lehrkräftebildung und Naturwissenschaft. Aus dem OER-Fachtag Gesundheit hat sich zudem ein Fachcommunity entwickelt.

PD Dr. Markus Deimann, Geschäftsführer von ORCA.nrw, sagt: „Die Vernetzung von Lehrenden in NRW ist eine wichtige Aufgabe von uns als Landesportal – gerade innerhalb der Fachbereiche. Wir haben den OER-Fachtag zusammen mit den Netzwerkstellen bewusst in einem neuen Format ins Leben gerufen, um besser alle Kräfte bündeln zu können. Wir möchten ihn künftig als festen Bestandteil in unser Vernetzungsangebot für Lehrende aufnehmen und freuen uns jetzt schon auf rege Teilnahme.“

Rebecca Nyßen, die als Netzwerkkoordinatorin bei ORCA.nrw verantwortlich für die Organisation des OER-Fachtags ist: „Wir haben in den vergangenen Monaten zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Fachbereichen und Hochschulen viel Herzblut in die Planung gesteckt. Herausgekommen ist ein umfangreiches Programm mit zahlreichen interessanten Beiträgen aus verschiedenen Fachbereichen.“

Irina Hörmann, Netzwerkstelle der Hochschule Niederrhein und Teil der Organisationsspitze, ergänzt: „Aus mehreren OER-Fachtagen für verschiedene Fachbereiche wurde jetzt ‚einer für alle‘! Wir laden alle Lehrenden herzlich ein, sich von Good-Practice-Beispielen inspirieren zu lassen und sich gegenseitig zu vernetzen.“

Organisiert wird der OER-Fachtag von der Geschäftsstelle des Landesportals ORCA.nrw in enger Zusammenarbeit mit unserem Netzwerk.

Zur Anmeldung geht’s hier.