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Neue Materialien im Fach Anatomie verfügbar: digitale Histologie

Im Rahmen der Förderlinie OERContent.nrw entstehen qualitativ hochwertige Lehr-/Lernmaterialien, die zentral über ORCA.nrw abrufbar sind. Nun hat unser Bereich GefOERderte Kurse Zuwachs bekommen: Die Materialien aus dem Projekt Digital HISTO NRW sind verfügbar. Durch die offene Lizenz können der gesamte Kurs, Teile des Kurses oder auch einzelne Materialien schnell und einfach in die Lehre eingebunden werden.

Im durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) geförderten Projekt „Digital HISTO NRW“ wurden digitale Lehr- und Lernangebote im für die medizinische Ausbildung zentralen Fach Anatomie erstellt. Das Angebot umfasst darüber hinaus pathohistologisches und embryologisches Material.

Das zentrale Element von Digital HISTO NRW ist eine Bildsammlung von mehr als 700 histologischen und pathologischen Präparaten mit inhaltlicher Zuordnung dieser zu den verschiedenen Organsystemen des menschlichen Körpers. Nutzerinnen und Nutzer haben die Möglichkeit, diese mit einem virtuellen Mikroskop zu betrachten, sowie sie als Einzelbilder herunterzuladen und weiterzubearbeiten.

Zu den Materialien

Am Projekt beteiligte Hochschulen: RWTH Aachen, Ruhr-Universität Bochum, Universität Bonn, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universität Duisburg/Essen, Universität Münster, HS Gesundheit Bochum

Themenfokus: KI-Kompetenzen stärken mit ORCA.nrw

Künstliche Intelligenz ist weiter ein großes Thema in Studium und Lehre. Entsprechend bietet das Landesportal ORCA.nrw in diesem Semester erneut KI-bezogene Qualifizierungs- und Unterstützungsangebote an.

Diese sind Teil des bundesweiten Projekts „Konzentrierte wissenschaftliche Weiterbildungen zu Künstlicher Intelligenz in der Hochschullehre“ des Netzwerk für Landeseinrichtungen für digitale Hochschullehre (NeL), dem ORCA.nrw als Mitglied angehört. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre (StIL).

Ziel ist es, bundesweit landesspezifische Weiterbildungsangebote zu „Künstlicher Intelligenz in der Hochschullehre“ anzubieten. Für NRW sind die NeL-Mitglieder Digitale Hochschule NRW sowie ORCA.nrw mit dem Projekt beauftragt, die operative Umsetzung erfolgt kooperativ durch das Zentrum für Wissenschaftsdidaktik der Ruhr-Universität Bochum sowie ORCA.nrw. Die Angebote von ORCA.nrw legen im Projekt den Fokus auf die praktische Anwendung von Künstlicher Intelligenz in Bezug auf OER.

Können statt nur kennen – stärkerer Praxisbezug

PD Dr. Markus Deimann, Geschäftsführer von ORCA.nrw, sagt: „Wir freuen uns sehr, in Nordrhein-Westfalen relevanten Input zum Thema KI in der Lehre anbieten zu können. Mit unseren Veranstaltungen und einer Videoreihe wollen wir nicht nur informieren, sondern darüber hinaus praktische Empfehlungen und Erfahrungen von Expertinnen und Experten auf dem Gebiet teilen.“

Im vergangenen Jahr hatte ORCA.nrw im Rahmen des Teilprojekts KI-NEL-23-NRW bereits Veranstaltungen zum Thema „KI und OER“ organisiert. In der elfteiligen Videoreihe „Kennt Ihr schon?“ wurden die theoretischen Potenziale und Risiken beleuchtet. Diese geht nun unter dem Namen „Könnt Ihr schon?“ in die nächste Runde und wird vor allem praktische Anwendungen unter Berücksichtigung des OER-Lebenszyklus in den Fokus nehmen.

Alle Termine zu Veranstaltungen sowie die neue Videoreihe finden Sie hier.

Starkes OER-Programm beim Open Science November an der RUB

Eine Übersicht:

6.11., 16-17 Uhr | Die Suche hat ein Ende: Wo finde ich OER für meinen Unterricht?

Referent: Matthias Kostrzewa, Professional School of Education RUB | Universitätsverbund digiLL

Zielgruppe: Lehramtsstudierende, Einsteiger

Ort: Online

8.11., 11-11:30 Uhr | Shortie: CC BY-NC-ND…Kann man das essen? OER kurz erklärt

Referentin: Kathrin Braungardt & Sarah Görlich, Zentrum für Wissenschaftsdidaktik | eLearning (RUB)

Zielgruppe: Lehrende, Einsteiger

Ort: Online

12.11, 16-17:30 Uhr | OER-Meetup

Referent*in: Kathrin Braungardt & Sarah Görlich, Zentrum für Wissenschaftsdidaktik | eLearning (RUB)

Zielgruppe: Lehrende, Einsteiger und Fortgeschrittene

Ort: Ruhr-Universität Bochum | ZfW, FNO 02/73

22.11., 14-16 Uhr | Es war einmal…Storytelling mit KI & OER für Escape Rooms und virtuelle Touren

Referentin: Sabine Römer & Sarah Görlich, Zentrum für Wissenschaftsdidaktik | eLearning (RUB)

Zielgruppe: Lehrende, Einsteiger

Ort: Online

25.11., 15-16:30 Uhr | 1, 2, 3…Action! Videos für die Lehre produzieren mit KI & OER

Referentin: Sabine Römer & Sarah Görlich, Zentrum für Wissenschaftsdidaktik | eLearning (RUB)

Zielgruppe: Lehrende, Einsteiger

Ort: Online

26.11. 14-16 Uhr | OER – Mit freien Lernmaterialien durch das Studium

Referentin: Jenny vom eTeam Digi und Sarah Görlich, Zentrum für Wissenschaftsdidaktik | eLearning (RUB)

Zielgruppe: Studierende, Einsteiger

Ort: Online

27.11. 12-13 Uhr | OER-Lernmodule in die eigene Lehre integrieren

Referent: Matthias Kostrzewa, Professional School of Education RUB | Universitätsverbund digiLL

Zielgruppe: Lehrende, Einsteiger

Ort: Online

OKTOBER ’24: moveo

Das Wintersemester steht vor der Tür, und für viele Studierende beginnt mit dem Start ins Studium eine aufregende Phase ihres Lebens. Um einen guten Überblick über die eigene Situation im Studium zu erhalten, wurde moveo ins Leben gerufen – unser OER-Tipp des Monats.

DAS MATERIAL

Der Online-Test moveo ist ein Tool zur Selbstflexion der aktuellen Studiensituation auf ORCA.nrw. Zunächst wartet auf Studierende eine Selbsteinschätzung mit unterschiedlichen Abfragen zur Motivation und zum individuellen Lernverhalten. Beispiel: „Die Inhalte in meinem Studium finde ich interessant“ oder „Wenn das Lernen mühsam wird, finde ich Wege, wie ich mich für die Weiterarbeit motiviere“ – Nutzerinnen und Nutzer können nun ihr Häkchen auf der Skala von „stimme voll und ganz zu“ bis „stimme überhaupt nicht zu“ setzen. Nach gut 20 Minuten erhalten sie direkt ein Feedback samt hilfreichen Erklärvideos zu Themen wie Studienmotivation, Prokrastination oder Prüfungsangst. Danach werden relevante Unterstützungsangebote wie der Kurs Lernstrategien, der WINT-Check oder das Online-Angebot Sprach- und Textverständnis vorgestellt, und Studierende haben die Möglichkeit, ihre Notizen zu ergänzen. Zu guter Letzt kann man sich eine Übersichts-PDF erstellen lassen.

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Die beiden Erstellerinnen Prof. Dr. Fani Lauermann und Dr. Daria Benden waren in der vergangenen Woche zu Gast in der beliebten Weiterbildungsreihe „Lehre verbindet NRW“ und berichteten dort, dass etwa die Hälfte aller Studierenden im Laufe des Studiums über einen Studienabbruch oder Studienfachwechsel nachdenke. 43 Prozent aller Abbrüche würden im ersten Studienjahr erfolgen. Angebote zur Reflexion der eigenen Studiensituation gab es 2016 – als die Idee zu moveo aufkam – aber kaum. Insbesondere fehlten Angebote, die Feedback mit Handlungsempfehlungen und Erklärvideos für die Studierenden enthalten. Parallel entstand übrigens die Idee zum Kurs Lernstrategien, der im Bereich der Studieneingangsphase auf ORCA.nrw im Anschluss an moveo absolviert werden kann.

ZIELSETZUNG

Mit moveo können Studierende ihre aktuelle Studiensituation reflektieren. Motivation und Lernverhalten sind zwei zentrale Faktoren für ein erfolgreiches Studium, entsprechend sinnvoll ist es, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Der moveo-Test kann Studierende einerseits auf Schwierigkeiten in ihrem Studium aufmerksam machen, lässt sie andererseits aber nicht allein. Mehr noch: Es wird direkt Unterstützung angeboten. Das Angebot richtet sich vor allem an Studierende in der Studieneingangsphase, viele Teile sind aber auch für Studierende in späteren Phasen des Studiums relevant.

ERSTELLERINNEN

Erstellt wurde das moveo-Angebot von Prof. Dr. Fani Lauermann und Dr. Daria Benden. Fani Lauermann ist Professorin für Empirische Bildungsforschung und Pädagogische Psychologie an der Universität Bonn, ihre Forschungsschwerpunkte sind Motivationsentwicklung, Bildungs- und Berufswahlentscheidungen sowie Unterrichtsqualität. Dr. Daria Benden arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team von Prof. Lauermann an der Universität Bonn. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Motivation und Bildungs- und Berufswahlentscheidungen mit MINT-Schwerpunkt. Während der Corona-Pandemie ist zudem ein Modul zum Thema „Lernen auf Distanz“ entstanden. Dieses moveo+-Angebot wurde unter Beteiligung von Annika Koch (Universität Bonn) erstellt.

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Prof. Dr. Fani Lauermann: „Studierende können mithilfe von moveo über ihre eigene Studiensituation nachdenken. Sie erfahren durch moveo, dass sie mit möglichen Problemen nicht allein sind und dass viele Schwierigkeiten wie etwa Prokrastination relativ typisch sind. Die Bearbeitung von moveo und die Auseinandersetzung mit dem Feedback und den Erklärvideos soll den Studierenden dabei helfen, praktische Empfehlungen basierend auf aktueller Forschung zu erhalten – beispielsweise im Umgang mit Prokrastination.“

Dr. Daria Benden: „Neben der Selbsteinschätzung lernt man als Studierender bei moveo Unterstützungsangebote kennen, die einem in der aktuellen Situation oder im weiteren Verlauf des Studiums helfen können. Darüber hinaus ist moveo nicht nur für Studierende selbst, sondern auch für Studienberater*innen interessant, um effektiv beraten zu können.“

Neue Termine der Lehre verbindet NRW-Veranstaltungsreihe

Das Landesportal ORCA.nrw setzt ab dem 19.09.2024 seine digitale Veranstaltungsreihe „Lehre verbindet NRW – Ein digitales Vernetzungsangebot des Landesportals ORCA.nrw“ fort, zu der wir Sie an dieser Stelle herzlich einladen.

In regelmäßigen einstündigen Terminen lädt unsere Netzwerkkoordinatorin Rebecca Nyßen für Sie verschiedene Gäste ein, die von ihren Projekten, Erfahrungen in der OER-Erstellung und Schnittstellen zu ORCA.nrw berichten und sich hierzu gerne mit anderen Lehrenden austauschen.
Im Wintersemester 2024 erwarten Sie verschiedene Referent*innen mit Angeboten zur Studieneingangsphase.

Die Veranstaltungen finden mehrmals im Kalenderjahr jeweils donnerstags zwischen 13:00 und 14:00 Uhr online via Zoom statt und sind für Sie nach erfolgter Anmeldung kostenlos zugänglich.
Sie möchten in den Veranstaltungsverteiler aufgenommen werden, um jederzeit über die neuen Termine informiert zu werden? Dann schreiben Sie gerne eine mail an info@orca.nrw.

Die nächsten Termine und Anmeldemöglichkeiten finden Sie in anbei und auch nochmal auf unserer Veranstaltungsseite.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

PROJEKT: moveo

19.09.2024, 13:00 – 14:00 UHR

ZU GAST: moveo

REFERENT*INNEN: Prof. Fani Lauermann, Dr. Daria Benden

WANN: Do., 19.09.2024, 13:00 – 14:00 Uhr

ZUR ANMELDUNG: Anmeldelink

Kurzinfo:

Ziel des Projekts „moveo“ war die Entwicklung eines Selbsteinschätzungstests für Studierende, der im Landesportal ORCA.nrw verfügbar ist. „moveo“ bietet Studierenden die Möglichkeit, über ihre aktuelle Studienmotivation, ihr Lernverhalten und mögliche Schwierigkeiten beim Lernen zu reflektieren. Die Studierenden erhalten dabei Feedback in Form von kurzen Texten zu ihrer Selbsteinschätzung und zusätzlichen Erklärvideos, in denen relevante Forschungsergebnisse vorgestellt und Informationen zu möglichen Unterstützungsangeboten gegeben werden.

PROJEKT: studiVEMINT

10.10.2024, 13:00 – 14:00 UHR

PROJEKT: studiVEMINT

REFERENT*INNEN: Prof. Michael Liebendörfer

WANN: Do., 10.10.2024, 13:00 – 14:00 Uhr

ZUR ANMELDUNG: Anmeldelink

Kurzinfo:

Mathematik ist in vielen Bereichen der Wissenschaft und Wirtschaft von elementarer Bedeutung. Daher sind mathematische Kenntnisse nicht nur für das Mathematikstudium relevant, sondern werden vor allem auch in den WINT-Fächern vorausgesetzt. Mit dem Kurs studiVEMINT wird das selbstständige Auffrischen und das Schließen von Wissenslücken von grundlegenden Themen der Schulmathematik unterstützt, damit eine gute Basis für den Einstieg in ein Studium mit Mathematikanteil geschaffen werden kann.

PROJEKT: „Sprach- & Textverständnis 2.0 – Teilbereiche: Sprache angemessen verwenden plus Verzeichnis wissenschaftssprachlicher Formulierungen

14.11.2024, 13:00 – 14:00 UHR

PROJEKT: Projekt „Sprach- & Textverständnis 2.0 – Teilbereiche „Sprache angemessen verwenden“ plus „Verzeichnis wissenschaftssprachlicher Formulierungen“

REFERENT*INNEN: Prof. Ulrike Haß

WANN: Do., 14.11.2024, 13:00 – 14:00 Uhr

ZUR ANMELDUNG: Anmeldelink

Kurzinfo:

In diesem Vortrag geht es um spezifische Teilbereiche des Kurses “Sprach- und Textverständnis 2.0”. Frau Prof. Ulrike Haß stellt die von ihr entwickelten Teilbereiche “ Sprache angemessen verwenden” plus das “Verzeichnis wissenschaftssprachlicher Formulierungen” vor. Erfahren Sie, wie Sie diese Teilbereiche sowohl in Ihrer Lehre als auch in der Studierendenberatung sowie im Selbststudium Ihrer Studierenden verwenden können.

SEPTEMBER ’24: DIGI-V.nrw

Seit neuestem bietet ORCA.nrw eine besondere Bühne für offen lizenzierte Lehr-/Lernmaterialien: die Themenfenster. Auf den hochwertig zusammengestellten Seiten soll ein erster Blick auf Projektergebnisse gewährt werden, und den Anfang hat DIGI-V.nrw gemacht. Das Projekt hat zum Ziel, digitale Kompetenzen in Hochschulverwaltungen zu entwickeln.

DAS MATERIAL

Wie sieht ein sicheres Passwort aus? Wie arbeitet man an einem digitalen Dokument zusammen? Wie teile ich Daten am besten mit meinen Kolleginnen und Kollegen? In wohl jeder Verwaltung werden Fragen wie diese noch immer regelmäßig gestellt. Das „Fortbildungsprogramm zur Entwicklung digitaler Kompetenzen in Hochschulverwaltungen“ – kurz DIGI-V.nrw – liefert Antworten. Im Projekt sind praxisnahe Selbstlernkurse zu den vier Themengebieten Datenschutz, Informationssicherheit, Lernen und Arbeiten und Prozessmanagement entstanden. Die Kurse können am Stück oder einzeln durchlaufen werden und sind modular aufgebaut. Seit August 2024 sind sie unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 über ORCA.nrw abrufbar.  

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Das Projekt DIGI-V.nrw wurde von Oktober 2021 bis März 2024 im Rahmen der Digitalisierungsoffensive des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Die Idee war, dabei auch Open Educational Resources (OER) für den Verwaltungsbereich der 42 öffentlich-rechtlichen NRW-Hochschulen zu produzieren, um die Materialien durch die offene Lizenz einerseits an die unterschiedlichen Anforderungen einzelner Hochschulen anpassen und sie andererseits auch nach dem Ende des Projekts aktuell halten zu können. Um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, hat das Projektteam bei allen Themenbereichen mit Fachexpertinnen und -experten zusammengearbeitet.

ZIELSETZUNG

Die Kurse richten sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Hochschulverwaltungen in Nordrhein-Westfalen, können aber auch darüber hinaus Einsatz finden. Die Materialien sollen sie bei Fragen und Problemen rund um digitale Themen unterstützen und so die Digitalisierung in der Verwaltung vorantreiben. Durch die offene Lizenz soll zudem auch die Kultur des Teilens in diesem Bereich der Hochschulen belebt werden.

ERSTELLERINNEN UND ERSTELLER

Das Projektteam wurde beim erfolgreichen Abschluss von DIGI-V.nrw von Kristina Brand von der FernUniversität in Hagen geleitet. Die studierte Medienwissenschaftlerin stieß nach ihrem Masterabschluss an der Ruhr-Universität Bochum als Mediendidaktikerin zum Projekt DIGI-V.nrw dazu. Seit dem Projektabschluss arbeitet sie als Referentin für Organisations- und Personalentwicklung an der FernUniversität in Hagen. Im Projekt wurde sie von Markus Kroll (FernUniversität in Hagen), Kerstin Herzog (HÜF-NRW) Sonja Wingenfeld (Universität zu Köln) und Victoria Adenstedt (Hochschule Bochum) unterstützt.

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Kristina Brand: „Open Educational Resources sind in der Lehre weitestgehend bekannt. In unserem Projekt haben wir versucht, OER auch in die Verwaltung zu bringen. Als Hochschule kann ich also die Materialien nehmen und sie direkt einsetzen, ich kann sie aber auch an meine Besonderheiten anpassen. Als Mitarbeiter*in an einer Hochschule lohnt es sich allemal, die Kurse anzuschauen, denn sie können meine Arbeit und die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen vereinfachen.“

Gelungene Premiere: Über 100 Teilnehmende beim OER-Fachtag ORCA.nrw

Viel Herzblut war in die Überarbeitung des Konzepts geflossen, und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der neue OER-Fachtag ORCA.nrw erfreute sich bei seiner Premiere großer Beliebtheit.

Über 100 Teilnehmende aus Nordrhein-Westfalen und vielen anderen Teilen Deutschlands ließen sich inspirieren, 17 Referentinnen und Referenten sorgten ­dabei für ein vielseitiges Angebot. So war von einer OER-Einführung für Neulinge bis hin zu fachspezifischen Diskussionen über konkrete Projektergebnisse in einzelnen Fachbereichen über den Tag verteilt für jede und jeden etwas dabei.

In den vergangenen Jahren haben bereits sechs OER-Fachtage in Nordrhein-Westfalen stattgefunden, allerdings immer nur zu einem Fachgebiet. Zusammen mit dem Netzwerk wurde in der Geschäftsstelle von ORCA.nrw zuletzt der neue Ansatz ausgearbeitet, Workshops und Vorträge zu mehreren Fachrichtungen wie Ingenieurwissenschaften, Gesundheit und Medizin oder Sprachwissenschaften an einem großen OER-Fachtag ORCA.nrw zu bündeln.

Umfangreiches Programm

„Wir freuen uns sehr, dass der neue OER-Fachtag ORCA.nrw direkt so gut angenommen wurde. Als Landesportal wollen wir helfen, Lehrende innerhalb der Fachbereiche und darüber hinaus zu vernetzen. Veranstaltungen wie unser Fachtag sind dafür ein wichtiger Baustein“, sagte PD Dr. Markus Deimann, Geschäftsführer von ORCA.nrw, der zu Beginn des Tages alle Teilnehmenden offiziell begrüßte.

Es folgte zum inhaltlichen Einstieg ein fächerübergreifender Überblick über „Die Rolle der Communities für die (Weiter-)Entwicklung von OER“ von Prof. Dr. Daniel Otto von der Europäischen Hochschule für Innovation und Perspektive, ehe es dann in insgesamt sechs teils parallel stattfindende Projekt-Spotlights ging. So stellte zum Beispiel Dr. Jennifer Willms im Bereich Gesundheit & Medizin die Arbeit bei „eKommMed.nrw“ vor, Prof. Dr. Tobias Brandt und Dr. Lea Püchel berichteten von ihren Erfahrungen bei „INNO4S“ im Bereich Wirtschaftswissenschaften. Nach der Mittagspause standen dann unter anderem praxisorientierte Kurzworkshops an.

Eine detaillierte Dokumentation des OER-Fachtag ORCA.nrw finden Sie in Kürze hier.

„Ich bin sehr begeistert, wie viele Teilnehmende heute aus den verschiedensten Ecken Deutschlands für einen Austausch in ihren Fachcommunitys zusammengekommen sind. Die Vorbereitung und der Dialog mit unseren Teilnehmenden, Referentinnen und Referenten und dem Planungsteam hat mir viel Spaß gemacht. Ich werte den ersten OER-Fachtag ORCA.nrw als vollen Erfolg“, sagte Rebecca Nyßen, Netzwerkkoordinatorin bei ORCA.nrw.  

Markus Deimann: „Die Inhalte stehen bei ORCA.nrw im Fokus“

Der Profilschärfungsprozess von ORCA.nrw ist abgeschlossen. Was bedeutet das genau?

Deimann: Das Landesportal ORCA.nrw existiert mittlerweile seit drei Jahren. Anfang 2021 haben wir mit dem technischen und personellen Aufbau von ORCA.nrw begonnen, um im Juli 2021 mit den ersten Basisdiensten wie einem Upload und einer Suchfunktion für offene Bildungsressourcen (OER) an den Start zu gehen. Seitdem hat sich in vielen Bereichen einiges bewegt. Wir haben auf technischer Ebene neue Grundlagen geschaffen und parallel unser Angebot sukzessive weiterentwickelt. Wir haben daher die Notwendigkeit gesehen, unser Profil zu schärfen und in den vergangenen Monaten intensiv daran gearbeitet. Das Ergebnis sind drei Säulen, die künftig die inhaltlichen Schwerpunkte von ORCA.nrw ausmachen: OER-Grundversorgung, Vernetzung von Lehrenden in NRW sowie starke Angebote für Studierende speziell in der Studieneingangsphase.

Was bedeutet das konkret für die OER-Säule? Wird es künftig nicht mehr nur die Suche und den Upload geben?

Deimann: Zunächst einmal standen wir vor der Herausforderung, dass der Dienst educast.nrw, über den wir bis Ende 2023 unsere technische Infrastruktur betrieben haben, eingestellt wurde. Das hat uns dazu gezwungen, kreativ zu werden. Wir sind enorm froh, dass wir unsere zahlreichen Kontakte nutzen konnten und eine länderübergreifende Lösung gefunden haben. Seit Beginn des Jahres arbeiten wir eng mit den Kolleginnen und Kollegen aus Niedersachsen zusammen und nutzen die technischen Dienste des TIB-AV-Portals und twillo, um Materialien aus NRW abrufbar zu machen. Diese Zusammenarbeit wurde nun auch vertraglich für einen längeren Zeitraum fixiert. Für Nutzende ändert sich nicht viel, die Suche und der Upload von OER sind wie gewohnt über ORCA.nrw möglich, für den Upload von Videomaterial benötigt es lediglich einen einfach zu erstellenden Log-in beim TIB AV-Portal. Die Zusammenarbeit zwischen den Portalen auf diesem Niveau ist Neuland, ich glaube aber, dass sie kein Einzelfall bleiben wird. Für uns bei ORCA.nrw bietet sie nur Vorteile: Wir greifen auf eine stabile und erprobte Infrastruktur zurück. Das ermöglicht es uns, künftig vermehrt die Inhalte in den Vordergrund unserer Arbeit zu rücken.

Wie soll das aussehen?

Deimann: Wir werden Lehr-/Lernmaterialien in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus Nordrhein-Westfalen aufbereiten und kuratieren. In unserer neuen OER-Bibliothek werden verschiedene Kollektionen zu Themen und Fachbereichen entstehen. Dazu werden wir den vielen geförderten Projekten aus NRW ein Schaufenster bieten, um die qualitativ hochwertigen Materialen zu präsentieren.

In der zweiten Säule wird die Vernetzung von Lehrenden großgeschrieben.

Deimann: Wir haben in der Vergangenheit bereits einiges gemacht, um Lehrende in NRW in den Austausch zu bringen. Das wollen wir ausbauen und Impulsgeber sein. Mit unserer jährlichen ORCA.nrw-Tagung und der ORCA.nrw-Bühne beim University:Future Festival haben wir zwei Leuchttürme im Veranstaltungskalender, dazu organisieren wir beispielsweise mit der beliebten Reihe „Lehre verbindet NRW“ oder dem neuen OER-Fachtag ORCA.nrw weitere wichtige Formate. Lehrende zusammenzubringen – ob analog oder digital – wird künftig ein noch wichtigerer Teil der Arbeit von ORCA.nrw sein.

Bei den Studierenden fokussiert sich ORCA.nrw auf die Studienanfängerinnen und -anfänger.

Deimann: Schon aufgrund unserer Historie ist das Thema „Übergang von der Schule zur Hochschule“ ein wichtiges für uns. Im Projekt Studiport – ein Vorgängerprojekt von ORCA.nrw – sind zahlreiche Inhalte für die Studieneingangsphase entstanden, die einen wesentlichen Bestandteil des aktuellen Angebots von ORCA.nrw ausmachen. Wir wollen Studieninteressierten und Studienanfängerinnen und -anfängern eine Anlaufstelle sein und qualitativ hochwertige Inhalte wie Selbsteinschätzungstests und Selbstlernkurse zu Themen wie Sprach- und Textverständnis, Mathematik oder Lernstrategien und Motivation im Studium anbieten. Darüber hinaus bieten wir auch persönliche Hilfestellung – zum Beispiel mit einem Mathe-Helpdesk oder einer telefonischen Sprachberatung – an.

Wie wird das neue Profil samt den drei Säulen künftig sichtbar sein?

Deimann: Es war klar, dass wir in diesem Zuge auch das visuelle Erscheinungsbild von ORCA.nrw weiterentwickeln wollten. Unsere drei Säulen sollen sichtbar sein, entsprechend haben wir unsere Website komplett überarbeitet und die Menüstruktur an unser neues Portfolio angepasst. Aber auch die Angebote innerhalb der drei Säulen haben sich weiterentwickelt: Wir sind nun weniger technisch unterwegs, künftig stehen Inhalte mehr denn je im Fokus unserer Arbeit. Entsprechend haben wir auch unsere Marke und Erscheinungsbild mitentwickelt. Unser Dank gilt dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das uns auf unserem eingeschlagenen Weg unterstützt hat.

AUGUST ’24: Finde-Bingo

Im Praxissemester lernen Lehramts-Studierende zum ersten Mal praktisch ihr späteres Aufgabenfeld kennen. Nach den ereignisreichen Wochen an der Schule haben Studierende oft viel Gesprächsstoff, der gemeinsam aufgearbeitet wird. Eine gute Grundlage hierfür: unser OER-Tipp des Monats August.

DAS MATERIAL

Mit dem Finde-Bingo wird die Nachbereitung des Praxissemesters im Lehramtsstudium interaktiv. Insgesamt neun Felder können Studierende dabei im Bingo-Stil nacheinander abhaken. Dafür müssen sie andere Studierende im Seminar finden, die in ihrem Praxissemester zum Beispiel „bei einer mündlichen Prüfung dabei waren“ oder „im Unterricht mit einem Tablet gearbeitet haben“. Dabei sind nicht ausschließlich positive Erfahrungen eingearbeitet, sondern auch herausfordernde wie zum Beispiel: „Finde eine Person, die eine gravierende Unterrichtsstörung erlebt hat.“

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Die Methode ist aus dem schulischen Kotext bekannt: Im Französisch- oder Spanischunterricht eignet sie sich, um neu erlernte sprachliche Mittel wie Vokabeln oder grammatische Strukturen im Gespräch zu festigen. So kam die Idee auf, beim Einsatz im Lehramtsstudium zwei Aspekte miteinander zu verbinden: Zum einen erlernen Studierende die gängige Methode für ihren späteren eigenen Unterricht, zum anderen setzen sie sich interaktiv mit ihrem Praxissemester auseinander.

ZIELSETZUNG

Das Finde-Bingo soll Studierenden bei der Reflexion ihres Praxissemesters helfen. Letzteres findet im Masterstudium – in der Regel im zweiten Semester – statt und bietet Studierenden die Möglichkeit, ohne individuelle Bewertung einen Einblick in die Arbeit als Lehrerin oder Lehrer an einer Schule zu erhalten. Die Aufarbeitung findet standardmäßig direkt im Anschluss ans Praxissemester statt.

ERSTELLERIN

Erstellt und hochgeladen wurde das Finde-Bingo von Dr. Janina Reinhardt von der Universität Bielefeld. Von 2008 bis 2014 studierte sie Englisch, Französisch und Spanisch auf Gymnasiallehramt an der Universität Konstanz, wo sie im Anschluss zunächst als akademische Mitarbeiterin tätig war und im März 2019 ihre Promotion in französischer Linguistik ablegte. Währenddessen war sie als Studienreferendarin an einem Gymnasium in St. Georgen im Schwarzwald tätig. Seit Oktober 2019 ist Janina Reinhardt als Studienrätin im Hochschuldienst an der Universität Bielefeld für die Didaktik des Französischen und Spanischen verantwortlich.

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Porträt Janina reinhardt

Dr. Janina Reinhardt: „Das Finde-Bingo ist eine gute Grundlage, um Studierende in den Austausch zu bringen. Erfahrungsgemäß entwickelt sich in kürzester Zeit eine rege Diskussion über das im Praxissemester Erlebte. Durch die vorformulierten Punkte wird es direkt konkret – eine große Hilfe, gerade wenn es um negative Ereignisse geht. Aus Lehrenden-Perspektive ist es schön zu sehen, dass die Übung in der Regel von allein läuft. Man muss nicht mehr viel anleiten, sondern kann beobachten und im Zweifel für Fragen ansprechbar sein.“

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