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Gelungene Premiere: Über 100 Teilnehmende beim OER-Fachtag ORCA.nrw

Viel Herzblut war in die Überarbeitung des Konzepts geflossen, und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der neue OER-Fachtag ORCA.nrw erfreute sich bei seiner Premiere großer Beliebtheit.

Über 100 Teilnehmende aus Nordrhein-Westfalen und vielen anderen Teilen Deutschlands ließen sich inspirieren, 17 Referentinnen und Referenten sorgten ­dabei für ein vielseitiges Angebot. So war von einer OER-Einführung für Neulinge bis hin zu fachspezifischen Diskussionen über konkrete Projektergebnisse in einzelnen Fachbereichen über den Tag verteilt für jede und jeden etwas dabei.

In den vergangenen Jahren haben bereits sechs OER-Fachtage in Nordrhein-Westfalen stattgefunden, allerdings immer nur zu einem Fachgebiet. Zusammen mit dem Netzwerk wurde in der Geschäftsstelle von ORCA.nrw zuletzt der neue Ansatz ausgearbeitet, Workshops und Vorträge zu mehreren Fachrichtungen wie Ingenieurwissenschaften, Gesundheit und Medizin oder Sprachwissenschaften an einem großen OER-Fachtag ORCA.nrw zu bündeln.

Umfangreiches Programm

„Wir freuen uns sehr, dass der neue OER-Fachtag ORCA.nrw direkt so gut angenommen wurde. Als Landesportal wollen wir helfen, Lehrende innerhalb der Fachbereiche und darüber hinaus zu vernetzen. Veranstaltungen wie unser Fachtag sind dafür ein wichtiger Baustein“, sagte PD Dr. Markus Deimann, Geschäftsführer von ORCA.nrw, der zu Beginn des Tages alle Teilnehmenden offiziell begrüßte.

Es folgte zum inhaltlichen Einstieg ein fächerübergreifender Überblick über „Die Rolle der Communities für die (Weiter-)Entwicklung von OER“ von Prof. Dr. Daniel Otto von der Europäischen Hochschule für Innovation und Perspektive, ehe es dann in insgesamt sechs teils parallel stattfindende Projekt-Spotlights ging. So stellte zum Beispiel Dr. Jennifer Willms im Bereich Gesundheit & Medizin die Arbeit bei „eKommMed.nrw“ vor, Prof. Dr. Tobias Brandt und Dr. Lea Püchel berichteten von ihren Erfahrungen bei „INNO4S“ im Bereich Wirtschaftswissenschaften. Nach der Mittagspause standen dann unter anderem praxisorientierte Kurzworkshops an.

Eine detaillierte Dokumentation des OER-Fachtag ORCA.nrw finden Sie in Kürze hier.

„Ich bin sehr begeistert, wie viele Teilnehmende heute aus den verschiedensten Ecken Deutschlands für einen Austausch in ihren Fachcommunitys zusammengekommen sind. Die Vorbereitung und der Dialog mit unseren Teilnehmenden, Referentinnen und Referenten und dem Planungsteam hat mir viel Spaß gemacht. Ich werte den ersten OER-Fachtag ORCA.nrw als vollen Erfolg“, sagte Rebecca Nyßen, Netzwerkkoordinatorin bei ORCA.nrw.  

Büroräume in Bochum: ORCA.nrw fortan mit DH.NRW und KDU.NRW unter einem Dach

Die Geschäftsstelle von ORCA.nrw hat eine neue Adresse: Seit dem 8. August befinden sich die Büroräume des Landesportals an der Universitätsstraße 104 in 44799 Bochum. Zuvor waren sie im knapp drei Kilometer entfernten O-Werk. In beiden Gebäuden werden Räumlichkeiten von der Ruhr-Universität Bochum (RUB) angemietet, an der das Landesportal ORCA.nrw organisatorisch angesiedelt ist.

ORCA.nrw wird im Gebäude an der Universitätsstraße 104 (im Bild) künftig mit zwei weiteren wichtigen landesweiten Einrichtungen unter einem Dach arbeiten: der Geschäftsstelle der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) sowie die Koordinierungsinstanz Digitale Unterstützungsprozesse NRW (KDU.NRW). Beide sind ebenfalls an der RUB angedockt und haben ihre Büroräume auf derselben Etage. Wir freuen uns auf eine gute und gewinnbringende Zusammenarbeit für die Hochschulen in NRW.

AUGUST ’24: Finde-Bingo

Im Praxissemester lernen Lehramts-Studierende zum ersten Mal praktisch ihr späteres Aufgabenfeld kennen. Nach den ereignisreichen Wochen an der Schule haben Studierende oft viel Gesprächsstoff, der gemeinsam aufgearbeitet wird. Eine gute Grundlage hierfür: unser OER-Tipp des Monats August.

DAS MATERIAL

Mit dem Finde-Bingo wird die Nachbereitung des Praxissemesters im Lehramtsstudium interaktiv. Insgesamt neun Felder können Studierende dabei im Bingo-Stil nacheinander abhaken. Dafür müssen sie andere Studierende im Seminar finden, die in ihrem Praxissemester zum Beispiel „bei einer mündlichen Prüfung dabei waren“ oder „im Unterricht mit einem Tablet gearbeitet haben“. Dabei sind nicht ausschließlich positive Erfahrungen eingearbeitet, sondern auch herausfordernde wie zum Beispiel: „Finde eine Person, die eine gravierende Unterrichtsstörung erlebt hat.“

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Die Methode ist aus dem schulischen Kotext bekannt: Im Französisch- oder Spanischunterricht eignet sie sich, um neu erlernte sprachliche Mittel wie Vokabeln oder grammatische Strukturen im Gespräch zu festigen. So kam die Idee auf, beim Einsatz im Lehramtsstudium zwei Aspekte miteinander zu verbinden: Zum einen erlernen Studierende die gängige Methode für ihren späteren eigenen Unterricht, zum anderen setzen sie sich interaktiv mit ihrem Praxissemester auseinander.

ZIELSETZUNG

Das Finde-Bingo soll Studierenden bei der Reflexion ihres Praxissemesters helfen. Letzteres findet im Masterstudium – in der Regel im zweiten Semester – statt und bietet Studierenden die Möglichkeit, ohne individuelle Bewertung einen Einblick in die Arbeit als Lehrerin oder Lehrer an einer Schule zu erhalten. Die Aufarbeitung findet standardmäßig direkt im Anschluss ans Praxissemester statt.

ERSTELLERIN

Erstellt und hochgeladen wurde das Finde-Bingo von Dr. Janina Reinhardt von der Universität Bielefeld. Von 2008 bis 2014 studierte sie Englisch, Französisch und Spanisch auf Gymnasiallehramt an der Universität Konstanz, wo sie im Anschluss zunächst als akademische Mitarbeiterin tätig war und im März 2019 ihre Promotion in französischer Linguistik ablegte. Währenddessen war sie als Studienreferendarin an einem Gymnasium in St. Georgen im Schwarzwald tätig. Seit Oktober 2019 ist Janina Reinhardt als Studienrätin im Hochschuldienst an der Universität Bielefeld für die Didaktik des Französischen und Spanischen verantwortlich.

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Porträt Janina reinhardt

Dr. Janina Reinhardt: „Das Finde-Bingo ist eine gute Grundlage, um Studierende in den Austausch zu bringen. Erfahrungsgemäß entwickelt sich in kürzester Zeit eine rege Diskussion über das im Praxissemester Erlebte. Durch die vorformulierten Punkte wird es direkt konkret – eine große Hilfe, gerade wenn es um negative Ereignisse geht. Aus Lehrenden-Perspektive ist es schön zu sehen, dass die Übung in der Regel von allein läuft. Man muss nicht mehr viel anleiten, sondern kann beobachten und im Zweifel für Fragen ansprechbar sein.“

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Kooperation zwischen NRW und Niedersachsen bei Digitaler Hochschullehre

Zukunftsweisende Zusammenarbeit: Das OER-Portal twillo stellt seit 2024 das Repositorium – einen Dokumentenserver – für ORCA.nrw bereit.

Für die zeitgemäße Hochschullehre sind digitale Lehr- und Lernmaterialien unverzichtbar. Umso wichtiger ist es, dass diese als offene Bildungsmaterialien – also Open Educational Resources (OER) – offen lizenziert, frei zugänglich und nutzbar sind. So wie bei twillo, dem vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur finanzierten Portal für OER, und beim Open Resources Campus NRW (ORCA.nrw), das vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Kultur und Wissenschaft finanziert wird.

Synergien schaffen für digitale Hochschullehre

Bisher entwickelten viele Bundesländer die technische Infrastruktur ihrer Portale für digitale Lehr- und Lernmaterialien unabhängig voneinander. Ab 2024 arbeiten erstmals zwei Landesportale bei dem Betrieb von Repositorien (Dokumentenserver) – und damit bei einem Kernbestandteil der technischen Infrastruktur – zusammen und schaffen so Synergien. Das nordrhein-westfälische Portal ORCA.nrw kooperiert nun mit der TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek, die die technische Infrastruktur von twillo betreibt und bereitstellt.

„Diese Kooperation ist ein wichtiger Beitrag in der Entwicklung der digitalen Hochschullehre. Es freut uns, dass unsere niedersächsische Initiative damit sowohl regional als auch überregional Anklang findet und dazu beiträgt, den Zugang zu digitaler Bildung zu stärken“, sagt Prof. Dr. Joachim Schachtner, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

„Die Ausstattung von Studierenden mit frei zugänglichen Ressourcen sollte keine Frage von Ländergrenzen sein. Mit dieser Kooperation gehen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen voran und ebnen den Weg für einen grenzenlosen Zugang zu digitalen Lehr- und Lernmaterialien. Ich bin sicher: Von der Zusammenarbeit mit Niedersachsen profitieren beide Plattformen und vor allem unsere Studierenden, die sich an diesem digitalen Aktenschrank frei bedienen können“, sagt Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

„Durch den Rückgriff auf die Repositorien von twillo und dem TIB AV-Portal steht ORCA.nrw eine robuste und erprobte Technologie zur Verfügung, die das Portal besser zugänglich macht und Lehrenden eine größere Flexibilität in der Arbeit mit den Materialien ermöglicht“, sagt Dr. Markus Deimann, Geschäftsführer des Landesportals ORCA.nrw.

Durch diese Zusammenarbeit greifen Nutzerinnen und Nutzer aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen auf die gleichen Repositorien zurück, um OER teilen können.

„Wenn wir unsere Kräfte vereinen, können wir eine nachhaltige und zukunftsorientierte Infrastruktur für offene Bildungsmaterialien in Deutschland schaffen, die in der Lage ist, auf die Bedürfnisse von Studierenden und Lehrenden schon heute und auch in Zukunft effizient zu reagieren“, so Prof. Dr. Sören Auer, Direktor der TIB.

OER-Portale twillo und ORCA.nrw leisten Beitrag zur Verbesserung der digitalen Hochschullehre

Twillo (www.twillo.de) ist ein Portal für Open Educational Resources (OER). Auf der digitalen Plattform werden lehr- und lernunterstützende Materialien offen lizenziert und zugänglich gemacht. Zu OER zählen alle Lern- und Lehrmaterialien, die in einem offenen Format bereitgestellt werden und von anderen kostenlos genutzt, adaptiert und verbreitet werden dürfen. Die Initiative twillo möchte dazu beitragen, dass Hochschullehre digital gestaltet und verbessert wird. Die Plattform befindet sich derzeit in der zweiten Förderphase und ist ein Verbundprojekt von der TIB, dem E-Learning Academic Network Niedersachsen (ELAN e.V.), dem HIS-Institut für Hochschulentwicklung und der Universität Osnabrück.

Das Landesportal ORCA.nrw ist eine zentrale Betriebseinheit der nordrhein-westfälischen Hochschulen. ORCA.nrw ermöglicht, dass OER im gesamten hochschulischen Fächerspektrum sicher und langfristig veröffentlicht, gezielt gefunden und unkompliziert genutzt werden können. Im Zusammenwirken mit den nordrhein-westfälischen Hochschulen setzt die an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) angesiedelte Geschäftsstelle Anreize zur Erstellung, Verbreitung und Nutzung von OER und vernetzt Lehrende hochschulübergreifend zu Themen des digitalgestützten Lehrend und Lernens miteinander – zuletzt beispielsweise zum Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Hochschullehre. Zudem hält das Portal qualitätsgesicherte Selbstlernkurse für die Studieneingangsphase vor, z. B. zu Mathematik, Sprach- und Textverständnis und Lernstrategien. Die Kooperation zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen soll erst der Anfang sein. Weitere Bundesländer können sich der Zusammenarbeit für bessere Digitale Hochschullehre anschließen.

SecAware.nrw: Selbstlernkurs für mehr Cybersicherheit

Neues Angebot für die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen: Mit SecAware.nrw steht Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in NRW ab sofort ein kostenloses Online-Selbstlernangebot zum Thema Cyber- und Informationssicherheit zur Verfügung. Das Lernangebot soll Nutzende sensibilisieren und die IT-Kompetenz für mögliche Cyberangriffe stärken. Die Selbstlernakademie steht in Deutsch und Englisch bereit.

Erstellt wurde das Angebot vom an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen ansässigen Institut für Internet-Sicherheit – if(is) und vom an der Fachhochschule Dortmund ansässigen Institut für die Digitalisierung von Arbeits- und Lebenswelten (IDiAL).

Um das individuelle Wissensniveau bestmöglich zu berücksichtigen, ist die Selbstlernakademie modular aufgebaut. Durch praxisnahe Selbsttests wird zunächst der persönliche Wissenstand abgefragt, ehe die Lernenden dann mit Gefährdungslagen ihrer jeweiligen digitalen Arbeits- oder Alltagswelt konfrontiert werden. Die Lerninhalte decken das gesamte Feld der Cyber- und Informationssicherheit ab und sind sowohl für den beruflichen als auch privaten Bereich hilfreich. Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind die Inhalte durch die CC BY 4.0-Lizenzierung auch zur Weiternutzung geeignet.

JULI ’24: Was ist erlaubt? – Urheberrecht im E-Learning an Hochschulen

Jeden Monat stellen wir an dieser Stelle ein besonderes Lehr-Lernmaterial vor, das über ORCA.nrw mit offener Lizenz verfügbar ist. Dieses Mal geht es um ein Thema, das viele Lehrende betrifft: das Urheberrecht.


DAS MATERIAL

„Dieses Foto habe ich über die Google-Suche gefunden.“ Mit dieser Aussage wird in der 32-seitigen Präsentation ins Thema Urheberrecht eingeleitet, es folgen zwei Fragen: „Darf ich es auf meine Homepage hochladen?“ – „Darf ich es in Moodle hochladen?“ Eine Situation, in die sich viele Lehrende sicher hineinversetzen können, und die in den folgenden Folien aufgeklärt wird. Man erhält zudem einen Überblick über die Ausnahmebestimmung für Bildung und Wissenschaft im Urheberrecht, die sogenannte Mengenbeschränkung, nützliche Hinweise zur Einbettung von Videos und Links sowie zu OER allgemein.

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Entstanden ist die Präsentation an der Ruhr-Universität Bochum, genau gesagt am Zentrum für Wissenschaftsdidaktik (ZfW). Regelmäßig bietet das ZfW Lehrenden eine Schulung zum Thema Urheberrecht an, in der gesetzliche Grundlagen geklärt werden und anhand von Fallbeispielen konkrete Anwendungsszenarien für die Erstellung von E-Learning-Materialien besprochen werden. Für diesen Rahmen galt die Präsentation ursprünglich als Leitfaden, inzwischen ist sie unter offener Lizenz über ORCA.nrw abrufbar und kann auch an anderen Hochschulen eingesetzt werden.

ZIELSETZUNG

Wie viele rechtliche Themen ist auch das Urheberrecht enorm umfangreich. Natürlich ist es ein juristisches Spezialfeld, in dem es zahlreiche Expertinnen und Experten benötigt. An sie richtet sich die Präsentation nicht, stattdessen soll sie Hochschullehrenden aller Fachrichtungen eine alltags- und praxistaugliche Einführung ins Urheberrecht geben. Ziel ist es, dass Lehrende sich bei der Erstellung von E-Learning-Materialien und OER nicht von rechtlichen Fragen abschrecken lassen, sondern gut einschätzen können, was erlaubt ist und was nicht.

ERSTELLERIN

Erstellt wurde die Präsentation von Kathrin Braungardt. Seit 2000 arbeitet sie mittlerweile am ZfW in Bochum und ist Expertin für Rechtsfragen rund um digitale Lehre. Seit vielen Jahren berät sie Lehrende auf diesem Gebiet und gibt unter anderem durch Schulungen eine Einführung in die Themen Urheber- und Datenschutzrecht.

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Kathrin Braungardt: „Wir versuchen mit unserer Arbeit Licht ins Dunkel von rechtlichen Fragen zu bringen – dabei soll auch die Präsentation und die bei uns dazugehörende Schulung beitragen. Wir wollen Lehrende animieren, digitales Lehrmaterial zu erstellen und ihnen einen ersten praxistauglichen Überblick über wichtige Rechtsfragen geben. Das Material bietet sich dafür fächerübergreifend an.“

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JUNI ’24: Leitfaden zur digitalen Identität

Jede und jeder, der im Internet unterwegs ist, hinterlässt Spuren. Das zu wissen, ist wichtig – auch im Hochschulkontext. An der Westfälischen Hochschule ist ein Leitfaden entwickelt worden, der Studierenden dabei helfen soll, ihre digitale Identität besser zu verstehen.

 

DAS MATERIAL

Der „Leitfaden zur digitalen Identität“ trägt den Untertitel „Wie ich meine digitale Identität souverän gestalte und Missbrauch vorbeugen kann“. Und genau darum geht es auf den gut 40 Seiten. Im ersten Kapitel wird sich dem Begriff „digitale Identität“ genähert, im Anschluss werden Grundlagen zu verschiedenen Sozialen Medien und Plattformen erklärt. Im dritten Kapitel wird aufgezeigt, wofür die im Internet hinterlassenen Daten genutzt werden können. Es folgen Handlungsempfehlungen sowie die Literaturübersicht.

 

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Medienkompetenz und fachspezifische digitale Kompetenzen stärker verankern – So lautete das Ziel des im Rahmen von Curriculum 4.0 geförderten Projekts an der Westfälischen Hochschule. Für den Studiengang „Sustainable Engineering and Management“ wurde dabei erarbeitet, wie Studierende am besten digital unterstützt werden können. Doch bevor Materialien und Module entwickelt wurden, war den Projektbeteiligten klar, dass es ein einleitendes Dokument geben müsse: den Leitfaden. Studierende sollen durch ihn wissen, welche Chancen und Risiken mit der zunehmenden Digitalisierung verbunden sind.

 

ZIELSETZUNG

Fast jede und jeder von uns ist im Internet unterwegs und hinterlässt dort Spuren. Sich dessen bewusst zu sein, ist wichtig – genauso wie mögliche Konsequenzen zu kennen. Durch den Leitfaden soll das Bewusstsein für die eigene digitale Identität geschärft werden. Er richtet sich vornehmlich an Studierende und soll ihnen unter anderem dabei helfen, sich vor Datenmissbrauch im Internet zu schützen.

 

ERSTELLERINNEN UND ERSTELLER

Die Projektleitung hatte Prof. Dr. Heike Beismann inne. Seit 2012 ist sie an der Westfälischen Hochschule am Standort Bocholt am Institut für Bionik im Lehrgebiet Biologie und Bionik tätig. Beismann promovierte an der Universität Freiburg zum Thema Vegetationskunde und Biomechanik, später war sie an der Universität Basel, TU München und beim Verein Deutscher Ingenieure in Düsseldorf angestellt. Die Projektdurchführung lag bei Matthias Fischer, zudem waren Phil Martens, Alina Stock und Darren Ajuzie beteiligt.

 

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Heike Beismann

 

Prof. Dr. Heike Beismann: „Ich kann nur ermutigen, den Leitfaden in einer ruhigen Stunde zu lesen, um sich bewusst zu werden, wie wir digital unterwegs sind. Unaufmerksamkeit im Netz können wir uns heute nicht mehr leisten. Ich würde mich freuen, wenn gerade junge Menschen früh ein Bewusstsein dafür entwickeln und sich einigen Ärger ersparen.“

 

 

 

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ORCA.nrw-Bühne: ein Tag mit vielen Highlights

Wenn die OER-Tracks ertönen, ein Programm-Highlight auf das nächste folgt und am Ende um die Wette gequizzt wird, kann es nur um eines gehen: die ORCA.nrw-Bühne beim University:Future Festival (U:FF). In diesem Jahr fanden über 100 Besucherinnen und Besucher den Weg nach Bochum, um sich einen ganzen Tag über offene Bildung, Vernetzungsangebote und die Zukunft der Hochschullehre auszutauschen. Mit dabei war in diesem Jahr mit dem ehemaligen Bundestagspräsidenten Prof. Dr. Norbert Lammert ein besonderer Gast. Magdalena Spaude und Nicole Dobosz auf der UFF Bühne:"Das Märchen von den Open Educational Resources: Die StOERntaler"

Um 9 Uhr öffneten sich die Tore in der Alten Lohnhalle in Bochum-Wattenscheid. Im Schatten des alten Förderturms der ehrwürdigen Zeche Holland begrüßte Moderator PD Dr. Markus Deimann die Anwesenden und stimmte sie auf einen ereignisreichen Tag mit Programmpunkten auf und neben der Bühne ein. „Das University:Future Festival ist eine der wichtigsten Veranstaltungen im deutschsprachigen Raum, wenn es um die Zukunft im Bildungsbereich geht. Wir freuen uns sehr, in diesem Jahr erneut Ausrichter einer der begehrten Partnerbühnen zu sein“, sagte Deimann.

Es folgten insgesamt zehn Beiträge von über 20 Speakerinnen und Speakern zu verschiedenen Themen: von Datenkompetenz im Gesundheitsbereich über innovative Lehrkräftebildung durch studentische Beteiligung bis hin zu Reformmodellen zur Senkung von Studienabbruch-Quoten. Natürlich durften auch Input und reger Austausch zum Thema Künstliche Intelligenz nicht fehlen, und am Nachmittag wurde es dann politisch. Die Podiumsdiskussion zur digitalen und analogen Infrastruktur für die Hochschullehre im 21. Jahrhundert bot einige kontroverse Standpunkte und interessante Unterhaltungen.

Das Logo des U:FF aus Ton gedruckt vom Projekt RobiClayFür alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab es auch neben dem offiziellen Programm einiges zu sehen. Der Roboter aus dem Projekt „RobiClay“ zog im Foyer zahlreiche Interessierte an, die sich nicht nur die Funktionsweise erklären lassen, sondern auch selbst ein 3D-gedrucktes Souvenir mit nach Hause nehmen wollten. Natürlich wurde auch das Festivallogo in 3D gedruckt. Wenige Meter weiter konnten die Besucherinnen und Besucher sich an einem Legevideo versuchen.

Austausch analog wie digital

Auch im digitalen Raum wurde fleißig mitdiskutiert. Alle Programmpunkte der Hauptbühne wurden auf der U:FF-Plattform live gestreamt, sodass auch Zuschauerinnen und Zuschauer Austausch und Vernetzung - Fokus des U:FFaußerhalb von NRW gute Gelegenheiten hatten, die ORCA.nrw-Bühne zu verfolgen. „Wir haben heute eine unglaubliche thematische Vielfalt erlebt. Mal wurden bekannte Themen aus neuen Blickwinkeln betrachtet, mal völlig neue Impulse gesetzt. Das macht das U:FF zu etwas ganz Besonderem“, sagte Deimann.

Wenige Tage vor der Europawahl lieferte der frühere Bundestagspräsident Prof. Norbert Lammert zum Abschluss in den Abendstunden ein Plädoyer für „Bildung und Demokratie“ – an Hochschulen und darüber hinaus. Für den gebürtigen Bochumer war es ein Heimspiel in der Alten Lohnhalle. Veranstaltet wurde das University:Future Festival auch in diesem Jahr vom Hochschulforum Digitalisierung (HFD) sowie der Stiftung Innovation in der Hochschullehre, unterstützt wird es vom Stifterverband. ORCA.nrw ist Partner des U:FF und richtete eine von fünf Präsenzbühnen aus.

Alle Beiträge der ORCA.nrw-Bühne werden in Kürze online abrufbar sein.

Neues Vernetzungsangebot für Lehrende: OER-Fachtag ORCA.nrw

ORCA.nrw bietet Lehrenden in Nordrhein-Westfalen ein neues Vernetzungsangebot: den „OER-Fachtag ORCA.nrw 2024“. Am 29. August werden über den gesamten Tag verteilt virtuelle Workshops zu Themen wie Lehrmaterialerstellung, Bildung für nachhaltige Entwicklung oder KI in der Lehre stattfinden, zudem berichten Lehrende über ihre OER-Projekte.

Das Besondere: Neben den fächerübergreifenden Programmpunkten gibt es vormittags verschiedene Angebote für einzelne Fachbereiche – wie zum Beispiel Ingenieurwissenschaften, Gesundheit und Medizin oder Sprachwissenschaften. Vernetzung und Erfahrungsaustausch im jeweiligen Fachbereich ist also garantiert.

Bereits in den vergangenen Jahren erfreuten sich OER-Fachtage zu einzelnen Fachbereichen großer Beliebtheit. Neben den oben genannten Bereichen gab es auch Fachtage zu Sportwissenschaft, Lehrkräftebildung und Naturwissenschaft. Aus dem OER-Fachtag Gesundheit hat sich zudem ein Fachcommunity entwickelt.

PD Dr. Markus Deimann, Geschäftsführer von ORCA.nrw, sagt: „Die Vernetzung von Lehrenden in NRW ist eine wichtige Aufgabe von uns als Landesportal – gerade innerhalb der Fachbereiche. Wir haben den OER-Fachtag zusammen mit den Netzwerkstellen bewusst in einem neuen Format ins Leben gerufen, um besser alle Kräfte bündeln zu können. Wir möchten ihn künftig als festen Bestandteil in unser Vernetzungsangebot für Lehrende aufnehmen und freuen uns jetzt schon auf rege Teilnahme.“

Rebecca Nyßen, die als Netzwerkkoordinatorin bei ORCA.nrw verantwortlich für die Organisation des OER-Fachtags ist: „Wir haben in den vergangenen Monaten zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Fachbereichen und Hochschulen viel Herzblut in die Planung gesteckt. Herausgekommen ist ein umfangreiches Programm mit zahlreichen interessanten Beiträgen aus verschiedenen Fachbereichen.“

Irina Hörmann, Netzwerkstelle der Hochschule Niederrhein und Teil der Organisationsspitze, ergänzt: „Aus mehreren OER-Fachtagen für verschiedene Fachbereiche wurde jetzt ‚einer für alle‘! Wir laden alle Lehrenden herzlich ein, sich von Good-Practice-Beispielen inspirieren zu lassen und sich gegenseitig zu vernetzen.“

Organisiert wird der OER-Fachtag von der Geschäftsstelle des Landesportals ORCA.nrw in enger Zusammenarbeit mit unserem Netzwerk.

Zur Anmeldung geht’s hier.