Schlagwortarchiv für: hochschulübergreifende Zusammenarbeit

ORCA.nrw-Tagung 2023: Das Programm steht!

Am 28. November findet zum zweiten Mal seit der Eröffnung des Landesportals die offizielle ORCA.nrw-Tagung statt. Gemeinsam ausgerichtet mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft wird die Digitale Transformation der Hochschullehre in NRW erneut zum Dreh- und Angelpunkt.  

 

DAS PROGRAMM

Lernen Sie im Veranstaltungszentrum der Ruhr-Universität Bochum bis zu 20 NRW-Förderprojekte zu digitalen Kompetenzen kennen und erörtern gemeinsam an insgesamt zehn ausgewählten Thementischen im World Café Format Perspektiven der hochschulübergreifenden Zusammenarbeit. 

Neben der Möglichkeit, seine eigene Expertise einzubringen, wird es viel Raum für Vernetzung und Austausch geben. Das vollständige Programm finden Sie ab sofort auf der Tagungswebsite.

Wir freuen uns auch über das lobendende Grußwort, das Professorin Dr. Birgitt Riegraf, Vorstandvorsitzende der DH.NRW, der Veranstaltung vorwegschickt.

Wenn Ihr Interesse jetzt geweckt ist: Hier geht es direkt zur Anmeldung! Ein paar freie Plätze sind noch verfügbar.

 

- Aktualisierung durch die Redaktion: 21-11-2023.

Learning Analytics und KI in der Hochschulbildung. Ein ethischer Exkurs

Künstliche Intelligenz (KI) als Oberbegriff für eine gewisse Art von technischen Entwicklungen ist in den letzten Jahren in aller Munde. Von Suchmaschinen im Internet und sozialen Medien bis hin zu selbstfahrenden Autos, diversen Chatbots oder persönlichen Assistenzsystemen à la Siri oder Alexa durchdringen KI-Technologien immer mehr unseren Alltag. Wenig überraschend ist es deshalb, dass auch im Bereich der Hochschulbildung bzw. -lehre über die Frage nachgedacht wird, inwiefern KI zur Verbesserung des Studiums und der Lehre beitragen kann. Im Rahmen des landesgeförderten Projekts KI:edu.nrw an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) in Kooperation mit der RWTH Aachen erkunden und erproben wir Möglichkeiten und Bedingungen eines potenziellen Einsatzes von Learning Analytics und KI an der RUB. Um ein holistisches Bild der Thematik zu schaffen, bedarf es einer multi- bzw. interdisziplinären Perspektive, zu denen die Ethik als Querschnittsthema gehört. Dieser Beitrag soll Denkanstöße sowie Einblicke in die Praxis der ethischen Arbeit bieten.

 

Warum ist Ethik hierbei überhaupt relevant? Eine mögliche Antwort lautet: Technik ist von Menschen geschaffen und wirkt sich auf Menschen und die Welt aus. Somit wird sie automatisch zum Gegenstand der Ethik. Die Ethik, also die Wissenschaft der Moral ist nicht als moralische Instanz zu verstehen, sondern bietet uns Werkzeuge, um moralisches Handeln und Verhalten systematisch zu reflektieren. Welche Handlung oder welches Verhalten ist moralisch richtig und aus welchen Gründen? Im Kontext von Learning Analytics und KI in der Hochschulbildung stellen wir uns u. a. die Frage, wie solche Technologien ethisch begründbar gestaltet und eingesetzt werden sollen. Damit hängt unmittelbar zusammen, welche Werte und Normen auf dem Spiel stehen, etwa Privatsphäre, Autonomie, Fairness oder Diversität: Wie weit darf eine KI in die Privatsphäre eingreifen, um personalisiertes Lernfeedback zu erzeugen? Wie soll eine KI gestaltet und eingesetzt werden, um Bias und Diskriminierung zu vermeiden? Welche Ziele des Einsatzes einer KI sind ethisch legitim? Wie könnte eine KI-gestützte Hochschulbildung in 50 Jahren aussehen und wäre sie wünschenswert?

 

Im Folgenden möchte ich eine dieser Fragen herausgreifen und beispielhaft erläutern, wie man diese aus ethischer Perspektive reflektieren könnte. Die Themen Bias, also systematische Wahrnehmungs- und Klassifizierungsverzerrungen, und Diskriminierung, also ungleiche Behandlung auf Basis von Bias, im Kontext von KI gewinnen in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Durch eine Reihe von Enthüllungen wurde eine Debatte ausgelöst, die diskriminierende Praktiken unterschiedlicher KI-Systeme ans Licht gebracht hat. Als prominente Beispiele gelten das Amazon-Recruiting-Tool, das beim Einstellungsprozess systematisch Frauen diskriminiert, oder Gesichtserkennungssoftwares, die systematische Verzerrungen auf Basis von Gender und Hautfarbe hervorgebracht haben (vgl. Gebru 2020). Auf den ersten Blick benötigt es keine ethische Ausbildung, um solche Diskriminierungspraktiken als moralisch problematisch zu beurteilen. Wie genau dieser moralische Beurteilungsprozess funktionieren kann, ist allerdings nicht so offensichtlich. Typischerweise beginnt er mit der Anerkennung eines moralischen Wertes. Ausgehend vom moralischen Wert der Gleichheit zwischen Gendern und Menschen mit unterschiedlicher Hautfarbe, lässt sich die Norm ableiten, dass man auf Basis von Gender oder Hautfarbe nicht diskriminieren soll.

 

Bias und Diskriminierung stellen im zuvor beschriebenen Kontext demnach ein ethisches Problem dar, weil dadurch (mindestens) ein moralischer Wert verletzt wird. Um Lösungsansätze formulieren zu können, muss zuerst das Problem spezifiziert werden. Beispielsweise müsste zwischen absichtlichen oder unbeabsichtigten, zufälligen oder systemischen Diskriminierungspraktiken unterschieden und die Ursachen analysiert werden, um jeweils angemessene Lösungsansätze entwickeln zu können. In der einschlägigen Debatte entwickelte sich zuerst der verbreitete Ansatz, dass Bias und Diskriminierung im Kontext von KI ein technisches Problem sind. Das Problem liegt, so die These, am schlechten Programmieren und an problematischen Datensätze (vgl. Mehrabi et al. 2021). Diese Ansicht geht von einer engen Definition von Bias aus, nach der diskriminierende Praktiken von KI-Anwendungen auf statistische Verzerrungen zurückzuführen sind. Seit kurzer Zeit werden allerdings immer mehr Ansätze vorgebracht, die eine breitere soziotechnische Perspektive in den Fokus nehmen (vgl. Ferrer et al. 2021). Demnach werden Bias und Diskriminierung in KI nicht ausschließlich als ein technisches Problem aufgefasst, sondern KI reproduziert und verschärft existierende soziale Ungleichheiten zwischen Gendern, Menschen mit unterschiedlicher Hautfarbe oder weiteren marginalisierten Gruppen (vgl. z. B. Noble 2018, D’Iganzio & Klein 2020, Crawford 2021).

 

Die Diskussion bisher mag den Eindruck erwecken, dass wir vom Thema „KI in der Hochschulbildung“ abgekommen sind. Jedoch erweisen sich solche Exkurse als wichtig, weil dadurch implizite Annahmen und weniger offenkundige Zusammenhänge beleuchtet werden können. Anhand einer kurzen Behandlung der Debatte um Bias und Diskriminierung im Kontext von KI wurde gezeigt, dass eine ethische Analyse u. a. einer nuancierten Präzisierung von Begriffen, einer systematischen Konzeptualisierung und Abwägung von moralischen und ethischen Werten und Normen bedarf. Im konkreten Kontext des Projekts KI:edu.nrw reflektiert und diskutiert die Projektgruppe solche Themen: z. B. über die Frage, welche algorithmische Verfahren eingesetzt werden sollen, die eine geringere Bias-Anfälligkeit aufweisen, oder wie die Themen Bias und Diskriminierung an Stakeholder herangetragen werden sollen (Data Literacy). Die Ergebnisse dieser ethischen Reflexion fließen dann in die konkreten Designs der Learning Analytics-Konzepte und Prototypen der verschiedenen Fakultätsprojekten ein.

 

Literatur

Crawford, K. (2021). The Atlas of AI: Power, Politics, and the Planetary Costs of Artificial Intelligence. Yale University Press. D’Ignazio, C., & Klein, L. F. (2020). Data Feminism. MIT Press. Ferrer, X., Nuenen, T. van, Such, J. M., Cote, M., & Criado, N. (2021). Bias and Discrimination in AI: A Cross-Disciplinary Perspective. IEEE Technology and Society Magazine, 40(2), 72–80. https://doi.org/10.1109/MTS.2021.3056293 Gebru, T. (2020). Race and gender. In M. Dubber, F. Pasquale, & S. Das (Eds.), The Oxford handbook of Ethics of AI (pp. 251–269). Oxford University Press. Mehrabi, N., Morstatter, F., Saxena, N., Lerman, K., & Galstyan, A. (2021). A Survey on Bias and Fairness in Machine Learning. ACM Computing Surveys, 54(6), 1–35. https://doi.org/10.1145/3457607 Noble, S. U. (2018). Algorithms of Oppression: How Search Engines Reinforce Racism. NYU Press.

Figments.nrw: Offene Virtual Reality Inhalte und Werkzeuge

Das Interesse an Virtual Reality (VR) nimmt – auch in der Hochschullehre – stetig zu, immer neue Anwendungen werden entwickelt und durch technische Hilfestellungen und didaktische Konzepte unterstützt. Gleichwohl deckt ein Großteil der aktuell verfügbaren VR-Lehr- und Lernanwendungen nur fachspezifisch sehr eng gefasste Anwendungsfälle ab, die kaum aktualisiert oder an veränderte Bedingungen angepasst sowie häufig nur punktuell und von einzelnen Lernenden eingesetzt werden können.

Das Hauptziel von Figments.nrw ist es, Werkzeuge kostenfrei und offen bereitzustellen, die das Lernen mit virtueller Realität in der Hochschulbildung ermöglichen und erleichtern. Von der Softwareentwicklung bis hin zur Erstellung von Schulungsmaterialien und Austauschplattformen wird dazu an unterschiedlichsten Punkten gleichzeitig gearbeitet.

Figments.nrw wird im Rahmen des von der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) geförderten Projekts AR/VR.nrw von 2019 bis 2023 entwickelt. Beteiligt sind die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (Konsortialführerin), die RWTH Aachen, die Bergische Universität Wuppertal und die Hochschule Hamm-Lippstadt.

VR in der Hochschulbildung

Die Grundidee von Figments.nrw ist es, Virtual Reality in der Hochschulbildung auch ohne individuelle Expertise in der Softwareentwicklung oder 3D-Modellierung einsetzen zu können. Die Erstellung, die Vermittlung und der Austausch von didaktisch und pädagogisch aufbereiteten Inhalten orientieren sich an bereits bestehenden Methoden der Inhaltserstellung und bekannten Interaktionen. Ein großer Hemmschuh für den Einsatz von Virtual Reality in einem breiteren Kontext ist aber der Aufwand, der nötig ist, um 3D-Daten zu erstellen und darauf aufbauend didaktisch und methodisch wirksame Lerninhalte zu verfassen. Figments.nrw> versucht diesen Faktor zu kompensieren, indem es intuitiv handhabbare Autorentools bereitstellt, die von jedem genutzt werden können.

Open Source und offene Bildungsressourcen

Figments.nrw wird als offene Software entwickelt, die von allen kostenfrei verwendet und weiterentwickelt werden kann, sei es in der Hochschullehre, in fachspezifischen Anwendungsbereichen oder um neue Funktionen zu entwickeln. Unser Ziel ist es, ein freies und offenes Autorentool zur Verfügung zu stellen, um immersive und unterhaltsame Lernerfahrungen zu erzeugen, diese möglichst breit auszutauschen und je nach Bedarf spezifisch oder gemeinsam mit anderen weiterzuentwickeln.Frau mit VR Brille

Evaluierung von Software, Didaktik und Methodik

Die von Figments.nrw bereitgestellten Softwarewerkzeuge werden in praktischen Kontexten erprobt und evaluiert, um die Bedürfnisse der beteiligten Akteur*innen im Hochschulbereich zu erfüllen und gutes Lernen und Lehren zu ermöglichen. Dazu arbeiten wir mit anderen Akteur*innen aus dem Hochschulbereich zusammen (z. B. im Rahmen assoziierter Partnerschaften), führen Nutzerstudien durch, und evaluieren und validieren so Figments.nrw, unsere didaktischen Ansätze sowie unsere Kernkonzepte und Einzelkomponenten. Hierbei versuchen wir nicht nur den Einfluss von VR auf Lernergebnisse zu messen, sondern in Relation zu konventionellen und nicht-immersiven digitalen Lehr- und Lernmethoden zu betrachten.

Community of Practice

Um unsere Ziele zu erreichen ist es wichtig, nicht nur die notwendigen Werkzeuge für Virtual Reality in der Hochschule zu entwickeln, sondern Anwender*innen genau die Informationen zur Verfügung zu stellen, die sie bei der Gestaltung virtueller Welten für das Lehren und Lernen benötigen. Dazu erarbeiten wir derzeit sowohl Artikel und Tutorials zu technischen Aspekten der Erstellung von VR-Inhalten (z. B. „Wie erstelle ich ein 3D-Modell?“ oder „Auf was muss ich achten, wenn ich 3D-Modelle aus dem Netz herunterlade?“) als auch ein didaktisches Konzept. Dieses Konzept wird nicht nur in schriftlicher Form vorliegen, sondern auch innerhalb von Figments.nrw erlebbar und erfahrbar sein.

 

Ansprechpartner:

Dr. Jens Maiero

Dominic Fehling

Fördersumme erneut verdoppelt: Land fördert 18 Konzepte für digitale Lehr- und Lernformate an Hochschulen mit mehr als zehn Millionen Euro

Fördersumme aufgrund der Corona-Pandemie zum zweiten Mal verdoppelt – Ministerin Pfeiffer-Poensgen: Setzen ein starkes Signal für die hochschulübergreifende digitale Lehre mit offenen Bildungsressourcen.

Um die aktuellen Fortschritte in Bezug auf die digitale Lehre an den Hochschulen nachhaltig und qualitätsgesichert auszubauen, fördert das Ministerium für Kultur und Wissenschaft gemeinsam mit der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) in der Förderlinie „OERContent.nrw“ (Open Educational Resources) zum zweiten Mal 18 Konzepte für digitale Lehr- und Lernformate mit mehr als 10 Millionen Euro. Die Resonanz auf die Ausschreibung war groß – insgesamt wurden 58 Anträge von Hochschulen gestellt. Die erfolgreichen Anträge, bei denen mindestens drei Hochschulen an E-Learning-Formaten zusammenarbeiten, werden mit bis zu 1,5 Millionen Euro gefördert. E-Learning-Formate können zum Beispiel Online-Kurse, Lern-Videos oder virtuelle Labore sein. Die Projekte starten ab 1. April 2022. Die Hochschulen haben insgesamt zwei Jahre Zeit, um die Projekte durchzuführen.

„Mit der Förderlinie OERContent.nrw setzen wir ein starkes Signal für die hochschulübergreifende digitale Lehre mit offenen Bildungsressourcen. Ziel ist, die Entwicklung von digitalen Lehr- und Lernmaterialien als Land kontinuierlich zu unterstützen. Aufgrund der Corona-Pandemie sowie der hohen Resonanz und Qualität der Anträge haben wir als Land gemeinsam mit der Digitalen Hochschule NRW entschieden, die Fördersumme von OERContent.nrw – wie schon im Jahr 2020 – auf zehn Millionen Euro zu verdoppeln. Von den E-Learning-Angeboten profitieren sowohl Lehrende als auch Studierende, da sie nach Abschluss der Projekte frei zugänglich zur Verfügung stehen“, sagt Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

Ein ausgewähltes Konzept ist beispielsweise das Projekt e-KommMed.nrw (E-Learning-Ressourcen für eine kompetenzorientierte Kommunikationsausbildung im Gesundheitswesen in Nordrhein-Westfalen). Hier haben sich alle sieben medizinischen Fakultäten in Nordrhein-Westfalen zusammengefunden mit dem Ziel, ein freies E-Learning-Angebot zur Kommunikation in medizinischen Behandlungssituationen zu entwickeln. Den multimedialen Schwerpunkt bilden interaktionsfähige Videos, die im Selbststudium sowie in klassischen Lehr-und Lernszenarien und Prüfungen einsetzbar sind. Das Projekt DRAGON Ruhr (Diversitätsoffene digitale Geländearbeit im Geoingenieurwesen der Universitätsallianz Ruhr) der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Duisburg-Essen und der Technischen Universität Dortmund hat zum Ziel, die bislang ausschließlich physisch offerierte Geländearbeit und Baustellenvisitation in Studieninhalten um digitale Angebote zu erweitern. So werden beispielsweise Augmented Reality- und 3D Virtual Reality-Elemente einbezogen, um Geländeerlebnisse dreidimensional erfahrbar zu machen.

OERContent.nrw ist die größte bundesweite Förderlinie für offene Bildungsressourcen. Nach Abschluss der jeweiligen Projekte müssen die E-Learning-Angebote auf dem Landesportal für Studium und Lehre ORCA.nrw (Open Resources Campus NRW) eingestellt werden. Hier können Lehrende freie Bildungsressourcen untereinander austauschen und Studierende diese im Selbststudium nutzen. Antragsberechtigt sind alle hauptamtlich selbstständig Lehrenden der staatlichen Kunst- und Musikhochschulen, der Universitäten und Fachhochschulen in der Trägerschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Förderdauer beträgt maximal zwei Jahre.

Im Rahmen der Digitalisierungsoffensive der Landesregierung hat das Ministerium für Kultur und Wissenschaft den Hochschulen über die Digitale Hochschule NRW im Zeitraum von 2019 bis 2021 jährlich zusätzlich 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Seit dem Jahr 2022 sind es bis auf Weiteres jeweils 35 Millionen Euro zusätzlich. Weitere Informationen zu den neuen Förderlinien und allen Programmen der Digitalisierungsoffensive finden Sie hier.

Übersicht Förderlinie OERContent.nrw 2022 (PDF)

Neue Wege in der NRW-Lehrer*innenbildung mit dem Forschungsprojekt „InDigO“

Um die Integration der Inhalte von ORCA.nrw in die bildungswissenschaftliche Lehre zu untersuchen, ist an der Universität Paderborn das Kooperationsprojekt „Inklusion und Digitalisierung im OER-Format lernen, weiterentwickeln und verbreiten“ (InDigO) gestartet, welches neue Wege in der Lehrer*innenbildung beschreitet. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW) fördert das Initiativvorhaben von Prof. Dr. Petra Büker vom Paderborner Institut für Erziehungswissenschaft, Prof. Dr. Gudrun Oevel aus dem Paderborner Zentrum für Informations- und Medientechnologien (IMT) und Prof. Dr. Anna-Maria Kamin, Bildungswissenschaftlerin an der Universität Bielefeld, für die nächsten zwei Jahre mit rund einer Million Euro.

In Kooperation mit sieben lehrerbildenden Hochschulen des Landes NRW und unter Konsortialführung der Universität Paderborn soll beispielhaft gezeigt werden, wie und unter welchen Voraussetzungen Lehrende in den Studiengängen Grundschulpädagogik, Sonderpädagogische Förderung sowie Lehramt für Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen die über ORCA.nrw frei zugänglichen Ressourcen zu den Themen Inklusion und inklusive Medienbildung in ihre Lehre einbinden können. Beteiligt sind neben Paderborn und Bielefeld auch Bildungswissenschaftler*innen der Universitäten aus Dortmund, Duisburg-Essen, Köln, Siegen und Wuppertal sowie die ORCA.nrw-Geschäftsstelle an der Ruhr-Universität Bochum.

Weiteres zum Kooperationsprojekt: https://www.uni-paderborn.de/nachricht/97179

ORCA.nrw geht an den Start

Geschafft! Was im Herbst 2018 mit zwei konzeptionellen Vorprojekten begann, ist nun sichtbar: Seit heute steht den nordrhein-westfälischen Hochschulen der „Open Resources Campus NRW“ (ORCA.nrw) zur Verfügung. Das Portal bündelt die vielfältigen Aktivitäten des digital gestützten Lehrens und Lernens in Nordrhein-Westfalen, macht diese niedrigschwellig nutzbar und fördert den hochschulübergreifenden Austausch. Bedeutsam hierfür ist, dass Hochschullehrende aus NRW Bildungsmaterialien über das Portal hochladen und so mit anderen teilen sowie gemeinsam weiterentwickeln können. Diese Materialien können wiederum kostenfrei genutzt und bei Bedarf auch an individuelle Bedürfnisse angepasst werden. Die Auffindbarkeit dieser Materialien wird durch die Einbindung des Open Educational Resources Search Index (OERSI) gewährleistet, der die Suche nach frei lizenzierten Bildungsmaterialien ermöglicht. Darüber hinaus bietet das Portal u. a. studienrelevante Inhalte für das Selbstlernen.

Mit dem heutigen Tag hört die Arbeit aber nicht auf: Das Portal wird kontinuierlich weiterentwickelt und an zukünftige Bedarfe der Hochschulen angepasst. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!