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SEPTEMBER ’24: DIGI-V.nrw

Seit neuestem bietet ORCA.nrw eine besondere Bühne für offen lizenzierte Lehr-/Lernmaterialien: die Themenfenster. Auf den hochwertig zusammengestellten Seiten soll ein erster Blick auf Projektergebnisse gewährt werden, und den Anfang hat DIGI-V.nrw gemacht. Das Projekt hat zum Ziel, digitale Kompetenzen in Hochschulverwaltungen zu entwickeln.

DAS MATERIAL

Wie sieht ein sicheres Passwort aus? Wie arbeitet man an einem digitalen Dokument zusammen? Wie teile ich Daten am besten mit meinen Kolleginnen und Kollegen? In wohl jeder Verwaltung werden Fragen wie diese noch immer regelmäßig gestellt. Das „Fortbildungsprogramm zur Entwicklung digitaler Kompetenzen in Hochschulverwaltungen“ – kurz DIGI-V.nrw – liefert Antworten. Im Projekt sind praxisnahe Selbstlernkurse zu den vier Themengebieten Datenschutz, Informationssicherheit, Lernen und Arbeiten und Prozessmanagement entstanden. Die Kurse können am Stück oder einzeln durchlaufen werden und sind modular aufgebaut. Seit August 2024 sind sie unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 über ORCA.nrw abrufbar.  

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Das Projekt DIGI-V.nrw wurde von Oktober 2021 bis März 2024 im Rahmen der Digitalisierungsoffensive des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Die Idee war, dabei auch Open Educational Resources (OER) für den Verwaltungsbereich der 42 öffentlich-rechtlichen NRW-Hochschulen zu produzieren, um die Materialien durch die offene Lizenz einerseits an die unterschiedlichen Anforderungen einzelner Hochschulen anpassen und sie andererseits auch nach dem Ende des Projekts aktuell halten zu können. Um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, hat das Projektteam bei allen Themenbereichen mit Fachexpertinnen und -experten zusammengearbeitet.

ZIELSETZUNG

Die Kurse richten sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Hochschulverwaltungen in Nordrhein-Westfalen, können aber auch darüber hinaus Einsatz finden. Die Materialien sollen sie bei Fragen und Problemen rund um digitale Themen unterstützen und so die Digitalisierung in der Verwaltung vorantreiben. Durch die offene Lizenz soll zudem auch die Kultur des Teilens in diesem Bereich der Hochschulen belebt werden.

ERSTELLERINNEN UND ERSTELLER

Das Projektteam wurde beim erfolgreichen Abschluss von DIGI-V.nrw von Kristina Brand von der FernUniversität in Hagen geleitet. Die studierte Medienwissenschaftlerin stieß nach ihrem Masterabschluss an der Ruhr-Universität Bochum als Mediendidaktikerin zum Projekt DIGI-V.nrw dazu. Seit dem Projektabschluss arbeitet sie als Referentin für Organisations- und Personalentwicklung an der FernUniversität in Hagen. Im Projekt wurde sie von Markus Kroll (FernUniversität in Hagen), Kerstin Herzog (HÜF-NRW) Sonja Wingenfeld (Universität zu Köln) und Victoria Adenstedt (Hochschule Bochum) unterstützt.

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Kristina Brand: „Open Educational Resources sind in der Lehre weitestgehend bekannt. In unserem Projekt haben wir versucht, OER auch in die Verwaltung zu bringen. Als Hochschule kann ich also die Materialien nehmen und sie direkt einsetzen, ich kann sie aber auch an meine Besonderheiten anpassen. Als Mitarbeiter*in an einer Hochschule lohnt es sich allemal, die Kurse anzuschauen, denn sie können meine Arbeit und die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen vereinfachen.“

10/2023: ORCA.nrw zum Studieneinstieg

Im Oktober standen bei ORCA.nrw die Studierenden im Fokus – genau gesagt die Erstsemester-Studierenden. Mit besonderen Angeboten unterstützt sie das Landesportal, um einen perfekten Start ins Studium zu ermöglichen. Darüber hinaus werfen zwei Tagungen ihre Schatten voraus und verschiedene interessante OER-Projekte standen im Fokus. Das alles lesen Sie wie gewohnt im Monats-Überblick „Neues aus der Geschäftsstelle“.

 

Anna SancilloBegrüßung der Erstsemester-Studierenden

Das neue Semester ist gestartet, und an Nordrhein-Westfalens Hochschulen wurden im Oktober natürlich auch alle Erstsemester-Studierenden begrüßt. Um sie beim Einstieg ins Studium bestmöglich zu unterstützen, hat das Landesportal ORCA.nrw in diesem Monat in besonderem Maße auf die speziell zusammengestellten Inhalte auf der Seite Studieneingangsphase aufmerksam gemacht. In zahlreichen Begrüßungs-Tüten an den Hochschulen freuten sich die Erstsemester-Studierenden über Postkarten mit Link zu den Online-Angeboten, darüber hinaus informierten die ORCA.nrw-Netzwerkstellen wie Anna Sancillo an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (im Bild) persönlich. Im Bereich der Studieneingangsphase finden Studierende auf ORCA.nrw unter anderem digitale und kostenfreie Online-Kurse zur Vorbereitung auf Bereiche wie Mathematik oder wissenschaftliches Arbeiten. Vorbeischauen lohnt sich!

 

Noch anmelden zur ORCA.nrw-Tagung

Der Countdown läuft: In gut einem Monat, am 28. November, findet die zweite offizielle Tagung vom Stifterverband und ORCA.nrw unter dem Motto „Digitale Transformation der Hochschullehre“ im Veranstaltungszentrum an der Ruhr-Universität Bochum statt. Die Anmeldung zur Veranstaltung ist noch möglich, aufgrund der hohen Nachfrage sollten sich Interessierte aber beeilen. Auf dieser Seite finden Sie alle Informationen, und dort werden in den kommenden Tagen auch weitere Neuigkeiten zum Programm veröffentlicht.

 

InDigO-Tagung in Paderborn

An der Universität Paderborn findet bereits in der Woche zuvor, am Freitag, den 24. November, die Tagung des Projekts InDigO statt. Im InDigO-Projekt wird am Beispiel der Themen Inklusion und inklusive Medienbildung untersucht, wie und unter welchen Voraussetzungen Lehrende in Lehramtsstudiengängen OER in ihre Lehre einbinden können. Insgesamt sind sieben NRW-Hochschulen sowie das Landesportal ORCA.nrw beteiligt. Auf der Tagung steht der interdisziplinäre Austausch über eine Kultur des Teilens im Fokus. Anmeldungen sind hier möglich.

 

Projekte stellen sich vor

Die beliebte Veranstaltungsreihe „Lehre verbindet NRW“ von HD@DH.nrw und ORCA.nrw bot auch im Oktober wieder ein Highlight. Fabian Dillendörfer von der TU Dortmund stellte die Arbeit des OERContent.nrw-geförderten OER-Projekts „TZdigital.nrw“ vor. Für alle, die nicht dabei sein konnten: In den kommenden Wochen wird es ein ausführliches Porträt über das Projekt in unserem ORCA.nrw-Blog geben. Im November geht die Reihe übrigens weiter, unter anderem stellt sich am 16. November das OERContent.nrw-Projekt „LArS.nrw“ vor, in dem ein digitales Lehr-Lern-Angebot für angehende Lehrkräfte in sozialwissenschaftlichen Fächern entwickelt wird. Alle Infos zu „Lehre verbindet NRW“ sowie die Anmeldeoptionen finden Sie hier.

 

OER-Tipp des Monats

Für den OER-Tipp des Monats Oktober hat man am besten ein VR-Headset parat. Es wird virtuell, und möglich macht das das Projekt „Extended Reality in der Lehre“. Unter der Leitung von Prof. Dr. Karsten Lehn wurden an der FH Dortmund OER-Materialien erstellt, die Studierenden sehr praxisorientiert die Grundlagen von Extended Reality, einer Bündelung von Augmented und Virtual Reality, nahebringt. Mithilfe der Materialien sollen Studierende auch erste eigene XR-Applikationen erstellen können. Mehr dazu gibt’s hier

Dr. Alexandra Habicher: „Ich profitiere jeden Tag von OER“

Wir wollen wissen: Warum erstellen und nutzen Menschen OER? Dabei erhalten wir in diesem Format persönliche Einblicke und Anekdoten von ganz unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren. So auch von Dr. Alexandra Habicher, die das Team Digitale Lehre am Zentrum für LehrerInnenbildung der Universität zu Köln leitet und seit Jahren sehr aktives Mitglied im Universitätsverbund digiLL ist. Die 44-Jährige verrät im Interview unter anderem, dass OER ihre Arbeitsweise grundlegend verändert habe, welches Lernspiel sie oft einsetzt und welche Verbindungen für Sie durch OER erst möglich wurden.

 

Frau Habicher, warum sollte man OER nutzen und bereitstellen?

Dr. Alexandra Habicher: Für eine Bildungsinstitution ist in meinen Augen der Auftrag, den Zugang zu Bildung breit zu ermöglichen. Das nehmen wir bei digiLL sehr ernst. Das geht für mich sogar über die klassische Grundlage „öffentliches Geld, öffentliches Gut“ hinaus. Des Weiteren schaffen OER aber auch Verbindungen: Die Lizenzen laden per se schon dazu ein, Ideen zu verbinden, weil man sehr gut gemeinsam an Materialien arbeiten kann – übrigens sogar ohne sich persönlich zu kennen. Diese Zusammenarbeit und die sehr lebendige Community of Practice haben meine eigene Arbeit ganz nachhaltig verändert.

 

Wann haben Sie persönlich schon von OER profitiert?

Habicher: Ich profitiere wirklich jeden Tag von OER, weil sie meine Arbeit so sehr prägen. Zum einen, weil ich jeden Tag neue Materialien kennenlerne und zum anderen durch die stetig neuen Impulse, die ich als Rückmeldung auf das von uns im Team erstellte Material erhalte. Ganz konkret erinnere ich mich an einen aktuellen Moment: Es war ein Gespräch, in dem es um OER ging. Eine Kollegin aus einem ganz anderen Bereich an meiner Uni und ich haben dabei gemerkt, dass wir eine thematische Verbindung haben, die wir ohne die Auseinandersetzung mit OER gar nicht gesehen hätten. Das war sehr spannend. Jetzt arbeiten wir gemeinsam an einem Antrag, aus dem hoffentlich ein schönes Projekt zusammen wird. Solche Momente liebe ich.

 

Welches OER-Material ist Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben?

Habicher: Bei unserer Arbeit sind Themen wie Künstliche Intelligenz, Algorithmizität und Big-Data-Literacy schon lange präsent, daher sind wir mich viele Materialien der Lernplattform KI-Campus sehr interessant. Ich schaue regelmäßig in das Angebot der Kolleginnen und Kollegen, wenn ich Material für meine Veranstaltungen zusammenstelle. Dabei habe ich schon sehr gerne und oft „Stadt, Land, Datenfluss“ eingesetzt. Es ist eine Art Lernspiel, um Schülerinnen und Schülern eine Einführung ins Thema Datenkompetenz zu geben.

 

Was wünschen Sie sich, wenn Sie Material veröffentlichen?

Habicher: Wissen, Ideen und Anregungen zugänglich zu machen, das ist am wichtigsten. Über OER können wir zusätzlich unsere spannenden Projekte und Expertise in die Welt bringen, und man kann sagen: OER machen Projekte wirklich bekannter. Ich erinnere mich gut an eines unserer allerersten digiLL-Projekte: MINTegration aus der Chemie-Didaktik. Die als OER zur Verfügung gestellten Materialien haben dazu beigetragen, dass das Projekt Reichweite bekam. Das hat uns natürlich sehr gefreut und gezeigt, was durch OER möglich ist. Darüber hinaus ist Wissen heutzutage sehr schnelllebig, deswegen ist mir wichtig zu betonen, dass wir nur als Gemeinschaft das Wissen aktuell halten können. Das geht durch Verbindungen, die erst durch die Arbeit mit OER entstehen, wunderbar.

 

Auf LinkedIn präsentiert Dr. Alexandra Habicher ihre „3 Gründe für OER“.

108 Thesen zur Bedeutung von OER und digitalen Kompetenzen

Über 200 Personen haben Ende November an der ersten ORCA.nrw-Tagung teilgenommen und über die digitale Transformation der Hochschullehre diskutiert und gefachsimpelt. Die Ergebnisse und Fragestellungen aus zahlreichen Workshops, Talks und Sprint-Sessions sowie der abschließenden Podiumsdiskussion haben die Veranstalter – der Stifterverband und das Landesportal ORCA.nrw – in den vergangenen Wochen aufgearbeitet und zusammengefasst. Dieses Thesenpapier ist nun veröffentlicht worden.

 

Hier geht’s zum Thesenpapier.

 

Die Kernthese bei der Tagung war, dass der Digitalisierungsschub infolge der Covid-19-Pandemie sowohl den Alltag der Studierenden als auch der Lehrenden stark verändert habe. Darauf aufbauend wurden im Thesenpapier 17 Leitaussagen erstellt, auf die sich insgesamt 108 Thesen zur Bedeutung digitaler Kompetenzen und offener Bildungsressourcen (OER) in der Hochschullehre verteilen.

Zweiter Prototyp des semesterübergreifenden Weiterbildungsformats startet

Das Projekt HD@DH.nrw hat zum Ziel, sowohl Neulingen in der digitalen Lehre als auch digital hochprofessionalisierten Lehrenden Möglichkeiten zur Weiterentwicklung ihrer Lehrkompetenzen für das digitale Zeitalter anzubieten und richtet sich an alle Lehrenden der Hochschulen in NRW. Das Projekt ist von der Digitalen Hochschule NRW gefördert, angebunden an das Landesportal ORCA.nrw und wird von 13 Konsortialhochschulen getragen.

Ziel des Projektes ist es, qualitätsgesicherte Weiterbildungen für Lehrende an allen Hochschultypen in NRW zum Thema Lehren im digitalen Zeitalter zu entwickeln und anzubieten. Dabei ist das Weiterbildungsprogramm Teaching in the Digital Age in eine Community of Practice eingebettet und wird von einem Pool an externen Expert*innen, den sog. Flying Experts, unterstützt, die zur Deckung unmittelbarer Weiterbildungsbedarfe von den NRW-Hochschulen gebucht werden können.

Ab dem 14.04.2022 startet der zweite Prototyp des semesterübergreifenden Weiterbildungsformats Digital Teaching Lab (DTL). Hier haben Teilnehmende die Möglichkeit, bis Dezember 2022 an ihren eigenen Themen und Herausforderungen in der digital gestützten Lehre zu arbeiten und ihre Lehrveranstaltung hinsichtlich dieses Aspekts weiterzuentwickeln. Hierzu finden regelmäßige Treffen in der Gesamtkohorte sowie in moderierten Peergruppen statt, in denen die Teilnehmenden sich vernetzen, voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen, passende Lösungsstrategien zu entwickeln. Auf Wunsch bestehen Austauschmöglichkeiten in der Community of Practice. Neben den synchronen Treffen nimmt die asynchrone Arbeit an der eigenen Fragestellung einen großen Stellenwert ein.

Weitere Informationen sowie Anmeldemodalitäten können Sie der Projekthomepage entnehmen. Bei Fragen wenden Sie sich gerne per Mail an dtl@hd-dh.nrw .

Wir würden uns sehr freuen, Sie als Teilnehmer*in für das Format zu gewinnen!