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Kompetent im Umgang mit Daten – eine Publikation des Stifterverbands zu Data Literacy Education

Daten prägen unsere Welt. Die fortschreitende Digitalisierung von Arbeits- und Lebenswelt führt zu einer zunehmenden Datafizierung öffentlicher und privater Bereiche, durch die große Mengen an digitalen Daten produziert, erfasst, gespeichert und ausgewertet werden. Darüber hinaus finden Daten Eingang in Statistiken oder Grafiken in unterschiedlichen Medien. Daten – ob versteckt oder offen gesammelt bzw. genutzt – beeinflussen Entscheidungs- und Meinungsbildungsprozesse, sodass sie einen bedeutenden gesamtgesellschaftlichen Faktor darstellen. Daher erfordert der souveräne, verantwortliche und zielgerichtete Umgang mit ihnen entsprechende Kompetenzen, die unter dem Begriff „Data Literacy“ zusammengefasst werden. Er bezeichnet die Fähigkeit, „Daten auf kritische Art und Weise zu sammeln, zu managen, zu bewerten und anzuwenden“ (vgl. Ridsdale et al., 2015). Hinzu kommt die Datenethik und die mit ihr verbundene Frage, auf welchen Motiven und Werten die Erhebung sowie Nutzung von Daten, deren Analyse und die daraus gezogenen Schlüsse beruhen.

In der Förderung der benötigten Datenkompetenzen kommt den Hochschulen eine tragende Rolle zu, insofern sie ihre Studierenden angemessen auf die Bedarfe und Herausforderungen in Gegenwart und Zukunft ausbilden sowie Teilhabe ermöglichen sollen. Damit stellt sich ihnen die Aufgabe, Data Literacy als Schlüsselkompetenz fachübergreifend und interdisziplinär zu etablieren. Hierbei unterstützt der Stifterverband gemeinsam mit der Heinz Nixdorf Stiftung, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der DATEV-Stiftung Zukunft die Hochschulen u. a. mit dem Förderprogramm Data Literacy Education, in dem auch zehn Hochschulen aus Nordrhein-Westfalen vertreten sind.

Als „Werkstattbericht und wissenschaftliche Reflexion“ liegt zu dem Thema die Publikation „Kompetenzerwerb im kritischen Umgang mit Daten“ des Stifterverbands vor, deren Beiträge dem bundesweiten Data Literacy Education-Netzwerk entstammen. Dabei wird in der Veröffentlichung ein weiter thematischer Bogen gespannt: von den organisatorischen Rahmenbedingungen und Fragen curricularer Integration über Gestaltungsmerkmale von Lehr-/Lernszenarien, hochschuldidaktischer Potenziale digitaler Lehre und der Qualifizierung von Lehrenden bis hin zur Bedeutung außerhochschulischer Kooperationen und der Datenethik als wesentlichem Bestandteil von Data Literacy Education. Den Abschluss der Publikation bildet die „Data-Literacy-Charta“, mit deren Leitprinzipien „ein gemeinsames Verständnis von Datenkompetenzen und deren Bedeutung für Bildungsprozesse formuliert“ wird und zu deren Unterzeichner*innen Personen aus Politik, Wirtschaft sowie Wissenschaft zählen.

Unter Berücksichtigung unterschiedlicher Handlungsfelder und -ebenen umfasst die Publikation somit praxisorientierte Ansätze, Ideen und Konzepte von Data Literacy Education und bezeugt damit den Beitrag der Hochschulen auf dem Weg zu einer datenliteraten Gesellschaft.

 

Bibliographische Angabe:

Johanna Ebeling, Henning Koch, Alexander Roth-Grigori (Hrsg.):

Kompetenzerwerb im kritischen Umgang mit Daten Data Literacy Education an deutschen Hochschulen

Edition Stifterverband. Essen 2021.

ISBN: 978-3-922275-98-5

108 Seiten

Hier geht es zur Publikation:

https://www.stifterverband.org/medien/kompetenzerwerb-im-kritischen-umgang-mit-daten

 

Zur Person:

Frank Wistuba leitet an der FernUniversität in Hagen das Projekt bne:digital.nrw, in dem das Zusammendenken von Nachhaltigkeits- und Digitalkompetenzen einen Schwerpunkt bildet.