APRIL ’23: Fake News im Internet entlarven

Regelmäßig stellen wir in unserer neuen Rubrik „OER-Tipp des Monats“ die Geschichte und Personen hinter einer offenen Bildungsressource vor. Wir wollen damit offene Bildung und die Motivation dafür sichtbar machen. Im April 2023 geht es um das Modul „Fake News im Internet entlarven“, das während der Corona-Pandemie auf ganz besondere Art und Weise entstanden ist.

 

DAS MATERIAL

Das Lernmodul „Fake News im Internet entlarven“ bietet auf kurzweilige Art einen übersichtlichen Einstieg ins Thema Fake News. Nutzer starten mit einem Quiz, in dem sie den Wahrheitsgehalt von realen Beiträgen im Internet beurteilen sollen. Nach der Auflösung lernen sie die Unterschiede zwischen Fehlinformationen, Desinformationen und Fake News kennen und wenden dann etablierte Methoden zur Identifizierung von Fake News an. Am Ende steht ein Abschlussquiz.

 

DIE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Die Grundidee entstand durch Dr. Alexandra Habicher und Susanne Kurz von der Universität zu Köln. Im Rahmen ihres Tandem-Fellowships („digiFellows“) konzipierten sie Inhalte für ein „IT-Zertifikat“ als Schlüsselqualifikation für Studierende. Ein Kurs dabei war „Digitale Lehre“. In diesem Seminar sollten Lehramtsstudierende interaktive und zugleich multimediale Lernmodule selbst entwickeln. Das Besondere: Das Thema durften sie sich – sofern es in den Rahmen des Kurses passte – selbst aussuchen. So entstand „Fake News im Internet entlarven“. Der Kurs durchlief danach alle OER-Checks und wurde nach erfolgreicher Prüfung von digiLL, dem Universitätsverbund für digitales Lehren und Lernen in der Lehrer/-innenbildung, veröffentlicht.

 

ZIELSETZUNG

Wie bei allen digiLL-Modulen liegt der inhaltliche Fokus des Materials auf der Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Studierende und Lehrende, die sich in kurzer Zeit einen ersten Überblick über das Thema Fake News verschaffen wollen, sind beim Kurs genau richtig und können ihn individuell in ihr Lernen oder Lehren einbauen.

 

ERSTELLERINNEN UND ERSTELLER

Den Kurs „Digitale Lehre“, in dem unter anderem das Modul „Fake News im Internet entlarven“ entstanden ist, leitete Matthias Kostrzewa (30). Der Digitalisierungsbeauftragte der Professional School of Education in Bochum und selbst Mitglied bei digiLL, hatte im Wintersemester 2020/21 dazu einen externen Lehrauftrag an der Universität zu Köln. Von ihm stammt die Idee, seine Studierenden in Dreier- bis Fünfergruppen OER-Materialien bauen zu lassen. In der Corona-Zeit fungierten sie gleichzeitig als Prüfungsleistung. Von den insgesamt über 30 Studierenden entstanden so sieben Module, von denen drei am Ende die OER-Kriterien erfüllten und veröffentlicht wurden. An „Fake News im Internet entlarven“ arbeiteten vier Studierende, die sich dazu entschlossen haben, namentlich nicht genannt zu werden, weshalb als Urheber offiziell „Studierendengruppe im IT-Zertifikat“ angegeben wird.

 

Lisa Nagel und Isa Freese

Matthias Kostrzewa | CC BY 4.0, Stefanie Schön

 

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Matthias Kostrzewa: „Zunächst mal vorweg: Die Aufgabe, in einem Seminar OER erstellen zu lassen, hat unglaublichen Wert. Die Studierenden müssen sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen, damit es didaktisch funktioniert, und mit dem Urheberrecht, damit das Material später veröffentlicht werden kann. Die Studierenden fanden es super, dass ihre Arbeit nicht in der Schublade des Dozierenden verschwunden ist, sondern sichtbar und damit relevant wurde. Vom Material erhoffe ich mir natürlich, dass es vielseitig in den Lehramtsstudiengängen eingesetzt wird. In der Kunst wird zum Beispiel das Erstellen von Bildern durch Künstliche Intelligenz mehr und mehr Thema, da spielen Fake News natürlich eine immer größere Rolle. Das gilt genauso für die jüngste amerikanische Geschichte, die beispielsweise im Englischunterricht Thema sein kann. Es gibt also unzählige Anwendungsmöglichkeiten.“

 

Zum Material „Fake News im Internet entlarven“

 

Vorschläge für einen „OER-Tipp des Monats“ nehmen wir gerne mit einer kurzen Begründung sowie der Nennung einer Ansprechperson samt Kontaktdaten unter redaktion@orca.nrw entgegen.