MAI ’24: Wie erstelle ich einen guten Alternativtext?

Am 16. Mai ist Global Accessibility Awareness Day. Passend dazu stellen wir als OER-Tipp diesen Monat ein ganz besonderes Material vor. Am „Kompetenzzentrum digitale Barrierefreiheit.nrw“ ist ein Workshop-Leitfaden erarbeitet worden, der sich mit dem Erstellen von sogenannten Alternativtexten beschäftigt. Diese Alt-Texte sind wichtig, um blinden und sehbeeinträchtigten Personen Informationen auf Bildern, Grafiken, etc. zu vermitteln.

 

DAS MATERIAL

Wenn Lehr-/Lernmaterialien barrierefrei sein sollen, sind sie unverzichtbar: die Alternativtexte. Sie liefern blinden und sehbeeinträchtigten Menschen die nötigen Informationen über Bilder, Grafiken und andere Visualisierungen. Der Leitfaden „Wie erstelle ich einen guten Alternativtext?“ hat genau dies zum Thema. Er ist dabei als Anleitung für einen Workshops zu verstehen und bietet auf 20 Seiten alle Informationen, Links und Tipps zur Planung und Durchführung der Veranstaltung. Dabei untergliedert sich der Leitfaden in sieben Bausteine – von der grundsätzlichen Struktur des Workshops über die Frage, was eigentlich genau Alternativtexte sind und wie sie erstellt werden sollten, bis hin zu einer Materialliste. Im Workshop sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann in Kleingruppen selbst Alternativtexte erstellen.

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Am dritten Donnerstag im Mai findet jährlich der Global Accessibility Awareness Day statt. Im vergangenen Jahr veranstaltete das Kompetenzzentrum digitale Barrierefreiheit zusammen mit HD@DH.nrw zu diesem Aktionstag einen Workshop zum Thema „Wie erstelle ich einen guten Alternativtext?“. Im bekannten Makerspace-Format, das nach einer Einführung stark aufs praktische Arbeiten ausgelegt ist, erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch für ihr mitgebrachtes Material Alternativtexte. Im Anschluss an den gelungenen Tag war den Beteiligten klar, das Format wiederholen zu wollen. Die Idee zum Schulungsleitfaden war geboren.

ZIELSETZUNG

Der Leitfaden richtet sich vor allem an Personen, die im Bereich der Hochschuldidaktik und im E-Learning arbeiten. Das Material ist darüber hinaus geeignet für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, denn auch hier werden Bilder eingesetzt, die wichtige Informationen transportieren. Das Ziel des Workshops ist es, Lehrende an Hochschulen durch eine praxisorientierte Herangehensweise zu befähigen, ihre eigenen Lehr-/Lernmaterialien mit guten Alternativtexten auszustatten. Durch den Workshop sollen Lehrende sensibilisiert werden, welche Inhalte sie mit Bildern oder Grafiken transportieren möchten und wie sie dabei vorgehen können. Das eigene Urteilsvermögen soll geschult werden, sodass verständliche und korrekte Alternativtexte mit allen wichtigen Informationen für die Lerngegenstände zur Verfügung gestellt werden.

ERSTELLERINNEN

Das „Kompetenzzentrum digitale Barrierefreiheit.nrw“ ist an der Technischen Universität Dortmund (TU Dortmund) angesiedelt und unterstützt die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen in puncto digitale Barrierefreiheit. Es berät Lehrende und Projektbeteiligte bei der Erstellung von Materialien und testet diese auch auf digitale Barrierefreiheit. Zudem werden vom Kompetenzzentrum gezielt Multiplikatoren geschult, die das wichtige Thema dann in die Hochschulen hineintragen können. Am Workshop-Leitfaden haben federführend Kathrin Schilbach und Dr. Annegret Haage mitgewirkt. Haage ist Ansprechperson bei Anliegen zu digitalen Anwendungen in Studium und Lehre und war zuvor an der TU Dortmund an der Fakultät für Rehabilitationswissenschaften im Bereich Medienbildung und Barrierefreiheit tätig. Schilbach ist Projektkoordinatorin und hat u.a. als Bildungsreferentin Fortbildungen und Informations-Veranstaltungen durchgeführt.

Dr. Annegret Haage lehnt draußen an einen Holz-Tisch, Bäume im Hintergrund

PERSÖNLICHE NUTZUNGSEMPFEHLUNG

Dr. Annegret Haage: „Visualisierungen sind wichtig. Bilder und Grafiken sind ein gleichberechtigter Informationsträger bei Lehr-/Lernmaterialien. Studierende, die blind oder sehbeeinträchtigt sind, müssen die gleichen Informationen erhalten können, um gleichberechtigt mitdiskutieren und -arbeiten zu können. Für Lehrende ist es aus meiner Sicht wichtig, das Material direkt barrierefrei anzulegen und nicht erst, wenn plötzlich ein Student vor einem steht und es benötigt. Dabei wollen wir helfen.“

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